Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

04.06.2008

Boltenhagen

Hans-Hermann Harms

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 


 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

Nach oben

Status
sehr häufiger Brutvogel, häufiger Durchzügler

 

Brut
Die Gartengrasmücke ist in den städtischen Randbereichen verbreiteter Brutvogel, in denstärker bebauten Gebieten seltener. Die meisten Beobachtungen stammen aus den Monaten Mai und Juni. Die höchsten Siedlungsdichten von 10 bis 24 Rev./km2 wurden im Berichtsgebiet auf Pagensand, im Beimoor und bei Oetjendorf festgestellt (B. Eisenhardt (2013), F. Allmer (2013), O. Momsen (2014), T. Harder (2012)). Innerhalb der Stadtgrenze wiesen die NSGs Stellmoorer Tunneltal ,die Boberger Niederung und der Bereich Stehörnsmoor im Duvenstedter Brook die höchsten Dichten mit 11 bis 22 Rev./km2 auf (A. Mitschke (2014), G. Rastig (2014) I Poerschke (2015)).


 
Zug und Rast
Die Erstbeobachtungen im Berichtszeitraum erfolgten im April, hauptsächlich in der dritten Dekade. Die Letztbeobachtungen stammen aus dem September.

 

Erstbeobachtungen der betrachteten Jahre

11.04.2012    1 Ind.            Bergstedt/HH                                     P. Keller

24.04.2013    1 Ind.            Wedeler Kiesgruben/PI                       J.Mohrdieck

17.04.2014    1 Ind.            Estebrügge/STD                                 F. Harms

15.04.2015    1 Ind.            Reinbek/OD                                       W.Schwab

Der Median für Erstbeobachtungen aus den Jahren 1970-1977 und 1988-2014 ist der 19.04.

 

Letztbeobachtungen der betrachteten Jahre

08.09.2012    1 Ind.            Hoisdorfer Teich/OD                           W. Schmidt

26.09.2013    1 Ind.            Francoper Moor/HH                             E. Hübner

16.09.2014    1 Ind.            Hamburger Yachthafen/PI                    G. Teenck

16.09.2015    1 Ind.            Hamburger Yachthafen/PI                    T. Demuth

Der Median der Letztbeobachtungen aus den Jahren 1970-1977 und 1988-2014 ist der 20.09.

Bearbeitung durch K.Wesolowski


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

Nach oben

 

  

Bestand insgesamt 5.700 Reviere Besiedelte TK4 70 (100%)
Bestand in Hamburg 2.000 Reviere Besiedelte km² in HH 450 (65%)
Dichte insgesamt 2,3 Rev./km² Trend zuletzt zunehmend
Dichte in Hamburg 2,6 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Die Gartengrasmücke ist eine Vogelart der halboffenen Kulturlandschaft.

Verbreitung
Die Vorkommen verteilen sich gleichmäßig über das Elbtal und weite Teile der Geest, wobei die Art in den gehölzarmen Teilen der Marschen und in größeren, geschlossenen Waldgebieten geringere Dichten erreicht und im dicht bebauten Teil von Hamburg fehlt.

Lebensraum
Typische Lebensräume sind Gebüsche entlang von Wegen oder Knicks, Waldränder, Waldlichtungen mit Jungwuchs, aber auch die Weidensäume von Feuchtgebieten und entlang der Elbe.

Bestandstrend
Im frühen 20. Jahrhundert war die Gartengrasmücke „nach der Dorngrasmücke die häufigste der Grasmücken im Gebiet“ und kam in Gärten und Parks verbreitet als Brutvogel vor (Dietrich 1928). Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Art noch „in Gärten“ vor (Timmermann 1953). Wenig später muss der Rückzug aus der Stadt eingesetzt haben, dessen letzte Phase sich im Zuge der Stadtkorridorkartierung nachvollziehen lässt (1982/83 49 RP, 1997-2000 34 RP, 2007/08 21 RP, Mitschke 2009). Auch im Umland hat der Bestand der Art abgenommen (1985-1994 3.500 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 2.900 RP), während sich im Elbtal in den letzten Jahren Zunahmen andeuten.

Anmerkungen
Der Rückzug aus den Gärten hat sich in ganz Nordwesteuropa abgespielt.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Nach oben

Verbreitung und Bestand
Die Verbreitung der Gartengrasmücke zeigt eine Bevorzugung des Elbtals und auf der Geest der peripheren Reste halboffener Landschaften. Im Vergleich zur Dorngrasmücke verschieben sich im Elbtal die Schwerpunkte auf den Moorgürtel, Moorburg und Altenwerder sowie in der Boberger Niederung. Auf der Geest sind Rissen-Sülldorfer Feldmark, Hummelsbütteler Feldmark, Wittmoor, Duvenstedter Brook, Bergstedt und das Stellmoorer Tunneltal Dichtezentren. Insgesamt dringt die Gartengrasmücke weiter als die Dorngrasmücke in den bebauten Bereich der Stadt vor und tritt regelmäßig im Stadtpark als Brutvogel auf. Innerstädtische Vorkommen in Borgfelde, Hamm und an der Außenalster in Hohenfelde sowie in Altona sind aber selten. Teilweise ist die Einschätzung des Status von Sängern, die noch Ende Mai im Stadtbereich auftreten, schwierig.
Insgesamt brüten in Hamburg im Elbtal 1300 Paare und auf der Geest 800 Paare der Gartengrasmücke. Die Art erreicht eine mittlere Dichte von 2,8 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 62,0 %. Auf der Fläche von einem km² liegen die maximalen Dichten bei 30 BP (Nincoper Moor), 32 bzw. 40 BP (jeweils Achtermoor). Für Probeflächen wurden Höchstwerte von 3,04 BP/10 ha (PF 19,7 ha, Saselbek), 3,56 BP/10 ha (PF 28,1 ha, Achtermoor) bzw. 4,0 BP/10 ha (PF 25,2 ha, Wilhelmsburg-Süd) erfasst.

Lebensraum
Die Gartengrasmücke ist an dichte Gebüsche, die von Hochstaudensäumen (v.a. Brennessel) und einzelnen Bäumen begleitet werden, gebunden. Vorkommen in der baumfreien Landschaft oder auf hochstaudenreichen Brachen z.B. im Hafen oder Stadtgebiet existieren daher nicht. Dafür werden für die Dorngrasmücke zu schattige, bewaldete Gebiete z.B. in größeren Grünanlagen (Stadtpark) angenommen.

Bestandsentwicklung
Die Gartengrasmücke hat in den vergangenen Jahrzehnten leichte Arealverluste hinnehmen müssen. Diese basieren vor allem auf der Bebauung der Feldmarken im Bereich Bahrenfeld-Groß Flottbek und von Fuhlsbüttel über Langenhorn bis nach Wellingsbüttel. Der Bestandsrückgang der Gartengrasmücke im Stadtgebiet ist aber nicht sehr ausgeprägt und dürfte teilweise durch Zunahmen in den durch Flächenstilllegungen und Extensivierung gekennzeichneten Landschaften des Moorgürtels und in Teilen der Vier- und Marschlande während der 1990er Jahre ausgeglichen worden sein.

 

Dichte auf Probeflächen   Klein-
gärten
Grün-
anlage
Dorf Feucht-
gebiete
Obst-
anbau
Feld-
mark
Acker-
land
Grün-
land
Gartengrasmücke Hektar 457,6 488,5 1930,4 475,1 539 1088,4 211,2 3266,2
  Anzahl
Probeflächen
19 21 57 16 13 31 6 64
  Reviere 15 26 89 62 16 83 8 89
  Stetigkeit 52,6 47,6 64,9 87,5 53,8 84,4 50,0 65,6
Dichte Median 0,28 0,00 0,34 1,41 0,29 0,71 0,14 0,30
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,29 0,45 0,44 1,40 0,35 0,78 0,36 0,32
  Standard-
abweichung
0,31 0,87 0,45 0,91 0,49 0,56 0,49 0,38

  

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
2.100 BP 2,8 BP/km² 62,0 % 473