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02.05.2015

NSG Wallnau / Fehmarn

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 85 Reviere Besiedelte TK4 19 (24%)
Bestand in Hamburg 24 Reviere Besiedelte km² in HH 19 (3%)
Dichte insgesamt 0,04 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,03 Rev./km² Gefährdung RL HH 2, NI 2, SH V

 

Charakteristik
Der Rotschenkel brütet in offenem Grünland und ist mit seinen langen Beinen und Schnabel gut an eine hohe Bodenfeuchte angepasst.

Verbreitung
Die Verbreitung des Rotschenkels beschränkt sich auf das Elbtal und zeigt mit den Unterelbemarschen westlich von Hamburg sowie Neuland und den Vier- und Marschlanden östlich des Stromspaltungsgebietes zwei regionale Schwerpunkte.

Lebensraum
Die Art besiedelt feuchtes Grünland, wobei Neststandorte meist versteckt in Bulten oder hohem Gras zu finden sind. Gerne werden Weidepfähle u.ä. als Sitzwarten genutzt.

Bestandstrend
Für Ende der 1960er Jahre wurde der Gesamtbestand im Berichtsgebiet auf 230-250 RP geschätzt (Garthe 1996), sodass ein deutlicher und lang anhaltender Bestandsrückgang gegeben ist. Innerhalb Hamburgs blieb das Vorkommen zunächst mit 44 RP (1965-69), 54 RP (1989), 42 RP (1990; alle Garthe 1996) und 45 RP (1997-2000, Mitschke & Baumung 2001) recht stabil, brach aber in den letzten zehn Jahren deutlich ein.

Anmerkungen
Fast alle aktuellen Brutvorkommen befinden sich in enger Anlehnung an Kiebitzkolonien, die einen besseren Schutz gegen Prädatoren versprechen. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Auch der Rotschenkel ist in seinem Auftreten als Brutvogel auf die Elbniederung beschränkt und brütet hier auf dem Finkenwerder Neß und den Westerweiden, in Moorburg und Altenwerder (zusammen 10 BP), Wilhelmsburg und Neuland (3 BP) sowie in den Vier- und Marschlanden (v.a. Kirchwerder Wiesen, Altengamme) und der Billwerder (zusammen 30 BP). Der Gesamtbestand beträgt 45 BP.

Lebensraum
Neben den Hauptvorkommen in offenen, grundwassernahen Grünlandgebieten tritt der Rotschenkel als Brutvogel auch auf den Spülfeldern in Altenwerder und Moorburg auf. Die Brutvögel Finkenwerders finden sich zur Nahrungssuche regelmäßig in den Süßwasserwatten des Mühlenberger Lochs ein. Aufgrund seiner Toleranz gegenüber höherem Grasbewuchs – das Nest wird stets gut sichtgeschützt hier angelegt – kann der Rotschenkel seinen Bestand auch bei sehr extensiver Nutzung teilweise eher halten als der an übersichtliche, kurzrasige Strukturen angepaßte Kiebitz.

Bestandsentwicklung
Im Gegensatz zu anderen Wiesenlimikolen wie Kiebitz oder Uferschnepfe hat der Rotschenkel seinen Bestand in den letzten Jahren weitgehend halten können. Zwischen 1993 und 1996 sowie erneut 2001 siedelte sogar ein Paar in der Rissen-Sülldorfer Feldmark und damit auf der Geest. Bestandsverluste sind innerhalb der letzten Jahrzehnte vor allem im Süderelberaum, Neuland, Reitbrook, Moorfleet und Ochsenwerder nachgewiesen. Insgesamt ist davon auszugehen, daß der Rotschenkel langfristig ebenfalls abgenommen hat. Ein Abgleich mit ehemaligen Vorkommen aus den 1960er bis 1980er Jahren zeigt einen Arealverlust von über 50 %.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
45 BP 0,1 BP/km² 3,7 % 28

 

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28.02.2018

Eilbek

Meike Grönjes

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 180 Reviere Besiedelte TK4 39 (49%)
Bestand in Hamburg 30 Reviere Besiedelte km² in HH 17 (2%)
Dichte insgesamt 0,07 Rev./km² Trend unbekannt
Dichte in Hamburg 0,04 Rev./km² Gefährdung RL NI V

 

Charakteristik
Die Waldschnepfe ist eine nacht- und dämmerungsaktive Watvogelart.

Verbreitung
Die Art erreicht ihre höchsten Dichten im Duvenstedter Brook und zeigt in den Wald- und Feuchtgebieten in den Kreisen Stormarn und Lauenburg eine recht geschlossene Verbreitung. Größere Bestände bestehen auch im Forst Beimoor, Teilen des Sachsenwaldes sowie im Rüstjer Forst. Daneben sind u.a. Pagensand, die Holmer Sandberge, das Schnaakenmoor, die Harburger Berge, das Himmelmoor und der Tangstedter Forst besiedelt.

Lebensraum
Die Waldschnepfe besiedelt vor allem Laub- und Laubmischwälder mit hoher Bodenfeuchte, wobei sich die Balzaktivitäten an Waldrändern, Schneisen und Lichtungen konzentrieren und die nächtliche Nahrungssuche auch in der angrenzenden Kulturlandschaft stattfinden kann.

Bestandstrend
Für den Zeitraum von 1975-1988 wurden im gesamten Berichtsgebiet 30-50 balzende Männchen geschätzt (Garthe 1996), davon 4-5 Männchen im Duvenstedter Brook. Für das letztgenannte Gebiet ergab eine gezielte Erfassung 2004 einen Bestand von 22 Männchen (Hartmann 2007). Vermutlich hat der Bestand nach umfangreichen Biotopverbesserungen zumindest hier zugenommen.

Anmerkungen
Balzflüge und damit die Erfassbarkeit beschränken sich auf die Dämmerung. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Die Waldschnepfe kommt in Hamburg als Brutvogel fast nur im Duvenstedter Brook und im angrenzenden Wohldorfer Wald vor (20-25 BP). Einzelnachweise stammen aus dem Wittmoor und aus den vergangenen Jahren aus dem Raakmoor (1988) und dem Volksdorfer Wald. Südlich der Elbe gibt es nur spärliche Hinweise auf Brutvorkommen. Möglicherweise brüten hier weitere 5-10 Paare. Systematische Untersuchungen dieser schwierig zu erfassenden Art fehlen und sind auch im Rahmen der Atlaskartierung nicht erfolgt. Eine vorsichtige Schätzung des Bestandes in Hamburg beläuft sich auf 25-35 Paare.

Lebensraum
Feuchte Laub- und Mischwälder sind bevorzugter Lebensraum der Waldschnepfe. Im Duvenstedter Brook und seiner Umgebung bietet ein Flächenmosaik aus Wäldern, Gehölzen und offenen Flächen bzw. Schneisen gute Lebensbedingungen, feuchte Wiesen in der Nachbarschaft sind zusätzliche Nahrungshabitate.

Bestandsentwicklung
Die Bestandsentwicklung der Waldschnepfe kann aufgrund des lückenhaften Materials nicht beurteilt werden. Brutzeitnachweise im Stadtpark und vom Ohlsdorfer Friedhof während der 1960er Jahre sind in ihrem Status nicht abgesichert und könnten auch Durchzügler betroffen haben.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
30 BP 0,0 BP/km² 2,2 % 17

 

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02.10.2015

Kreetsand

Torsten Demuth 

 

Status
Der Kampfläufer gilt als mäßig häufiger Durchzügler und als unregelmäßiger Wintergast in Hamburg.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Der Kampfläufer war noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts Brutvogel in Altenwerder, Moorburg, Finkenwerder, in Wilhelmsburg, auf der Hohen Schaar, an der Kalten Hofe und in Teilen der Vier- und Marschlande (DIEN in GARTHE 1996). Zuletzt wurde die Art bis Mitte der 80er Jahre auf den Finkenwerder Westerweiden nachgewiesen. Seit 15 Jahren fehlen Brutnachweise oder Hinweise auf Brutverdacht, die Art ist in Hamburg als Brutvogel verschwunden.

Neben direkten Lebensraumverlusten insbesondere auf den Elbinseln durch Aufspülungen im Zuge der Hafenentwicklung ist ein überregional zu beobachtender drastischer Bestandsrückgang in ganz Mitteleuropa für das Verschwinden aus Hamburg verantwortlich (BUSCHE 1994, KUSCHERT 1983, OAG MÜNSTER 1989).

 

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14.05.2014

Düne Helgoland

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
Mittelhäufiger  Brutvogel und Durchzügler, unregelmäßiger Wintergast

 

Brut
In Hamburg ist der Austernfischer in den letzten Jahrzehnten zu einem Brutvogel auf Hamburgs Dächern geworden. Dort scheinen sie zum Teil sehr guten Bruterfolg zu haben. Da Austernfischer ihre Küken füttern, ist die Überlebenswahrscheinlichkeit der Küken sehr hoch, sofern sie auf dem Dach bleiben.

Einige innerstädtische Vorkommen auf Dächern sollen an dieser Stelle genannt werden. Es werden nicht nur niedrige Flachdächer genutzt, sondern auch sehr hohe Gebäude. 

  • Ibis-Hotel an der Simon-von-Utrecht-Straße
  • Rothenburgsort – Haus mit 7 Stockwerken
  • Dach des UCI-Kinos in Othmarschen
  • Eppendorf Hoheluft - Haus mit 6 Stockwerken

 

Zug / Rast
In der Regel gibt es nur einen Heimzuggipfel, während der Wegzug zahlenmäßig kaum bemerkbar ist. Die Brutvögel verlassen ab Juli verstärkt die Unterelbe und den Hamburger Raum und es werden kaum Durchzügler in größerer Anzahl registriert.

 

Rastmaxima auf dem Heimzug im Berichtszeitraum

09.03.2012 57 Ind.  Störmündung/PI  Team Elbsande
05.03.2013 39 Ind.  Finkenwerder mit Rüschkanal A. Mitschke
20.03.2014 85 Ind.  Hollerwettern-AKW Brokdorf/ STD Team Elbsande
20.03.2014 55 Ind.  Mühlenberger Loch/HH A.Mitschke

 

Erstbeobachtungen im Berichtszeitraum

23.02.2013 1 Ind.  Wedeler Marsch/PI  M. Sommerfeld
27.02.2013 1 Ind.  Finkenwerder mit Rüschkanal G. Fick
14.02.2014 17 Ind.  Rhinplate-Nord-Hollerwettern/PI  Team Elbsande
20.02.2015 1 Ind.  Schulauer Hafen/PI H.Schütt

 

Letztbeobachtungen im Berichtszeitraum

17.11.2012 3 Ind.  Staustufe Geesthacht M. Fleischer
22.09.2013 10 Ind.  Hamburger Yachthafen/PI A. Mitschke
21.09.2014 1 Ind.  Hamburger Yachthafen/PI G. Fick
12.11.2015 1 Ind.  Oberalsterniederung östl. K79/SE  H.-J.Hohmann

 

Winter
Ein Individuum wurde durch einen Nordweststurm verdriftet und hielt sich vom 02.-08.01.2012 in der Wedeler Marsch auf.

Bearbeitung durch Marco Sommerfeld 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 210 Reviere Besiedelte TK4 45 (56%)
Bestand in Hamburg 140 Reviere Besiedelte km² in HH 98 (13%)
Dichte insgesamt 0,09 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,2 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Ursprünglich Brutvogel an der Nordsee, hat der Austernfischer v.a. als Dachbrüter inzwischen weite Teile des Hamburger Raums besiedelt.

Verbreitung
Das Verbreitungsbild zeigt Schwerpunkte an der niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Unterelbe sowie im Stromspaltungsgebiet mit dem Hamburger Hafen. Von dort ausgehend sind aber auch die Oberelbe und weite Teile der Geest besiedelt, während das Vorkommen im Norden und Osten des Berichtsgebietes noch sehr lückenhaft geblieben ist. 

Lebensraum
Die meisten Austernfischer im Hamburger Raum brüten auf Flachdächern in Industrie- und Gewerbegebieten, auf Schulen und gelegentlich auf Wohnblocks. Die Nahrungssuche erfolgt auf Sportplätzen, in Grünanlagen, auf Verkehrsbegleitgrün und anderen Rasenflächen. Bodenbruten auf Grün- oder Ackerland sind vor allem an der Unterelbe noch verbreitet.

Bestandstrend
Nach ersten Bruten an der Unterelbe Ende der 1920er Jahre lag der Bestand in Hamburg Anfang der 1990er Jahre noch bei 10-15 RP (Garthe & Mitschke 1994), stieg bis Ende der 1990er Jahre auf mehr als 100 RP an (Mitschke & Baumung 2001), um anschließend weiter zuzunehmen. 

Anmerkungen
Für eine weitere Ausbreitung nach Nordosten mangelt es möglicherweise an geeigneten Flachdächern. Bodenbruten sind nur sehr selten erfolgreich. 

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung und Bestand
Der Schwerpunkt der Brutverbreitung des Austernfischers liegt im Hamburger Hafen zwischen Finkenwerder und der Hohen Schaar sowie auf den angrenzenden Spülfeldern in Francop, Altenwerder und Moorburg. Nur in geringem Umfang wird Grünland auf den Westerweiden, im Moorgürtel, in Neuland und im Vorland von Altengamme besiedelt. Auf der Geest kommt der Austernfischer weit gestreut von Osdorf, Groß Flottbek, Bahrenfeld und Ottensen über Stellingen, Groß Borstel bis nach Langenhorn vor. Im Osten der Stadt sind Brutplätze in Jenfeld und Rahlstedt besetzt. Innenstadtnah brütet der Austernfischer in Lokstedt und vermutlich auch in St. Pauli am Heiligengeistfeld.

Während auf der Geest 24 Paare brüten, liegt der Bestand im Elbtal bei 84 BP. Insgesamt erreicht der Austernfischer eine mittlere Dichte von 0,1 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 10,6 %. Maximal wurden Dichten von 4 BP/km² nachgewiesen (Waltershof, Reiherstieg).

Lebensraum
Auf der Geest finden sich Brutplätze fast immer als Kombination eines Neststandortes auf einem Flachdach, gerne mit Kiesabdeckung und in Gewerbegebieten, mit Nahrungsflächen auf kurzrasigen Sportplätzen, wo Regenwürmer gesammelt und an die auf dem Flachdach vor Bodenfeinden geschützten Jungen verfüttert werden. In Lokstedt findet eine Brut seit einigen Jahren inmitten der Wohnblockzone auf einem dreistöckigen Wohngebäude statt, in St. Pauli besteht Brutverdacht für die Flachdächer großer Markthallen, während die Nahrungssuche sich auf die Rasenfläche des Wilhelm-Koch-Stadions konzentriert.

Im Elbtal brütet der Austernfischer vor allem auf Sekundärstandorten, die in der Struktur seinen ursprünglichen Lebensräumen an der Nordsee ähneln: sandige Aufspülflächen und Hafenbrachen mit schütterer Vegetation, schlickige, sich noch im Betrieb befindende Spülfelder und Baustellen. Im Grünland findet man den Austernfischer als Brutvogel nur ausnahmsweise.

Bestandsentwicklung
Der Austernfischer hat das Stadtgebiet Hamburgs offenbar Ende der 1940er Jahre erstmals besiedelt und war zu Beginn vollständig auf die Elbniederung beschränkt (KLEMP in GARTHE 1996). Seitdem fand eine starke Bestandszunahme und Ausbreitung statt, die bis heute anhält. GARTHE & BRUSTER (1996) weisen insbesondere auf die starke Zunahme von städtischen Dachbruten in den letzten Jahren hin, die sich inzwischen mit der Besiedlung von Brutplätzen auch im Stadtgebiet östlich der Alster weiter fortgesetzt hat.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
108 BP 0,1 BP/km² 10,6 % 81

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adult

 

 

26.04.2014

Neuwerk

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 25 Reviere Besiedelte TK4 5 (6%)
Bestand in Hamburg 0 Reviere Besiedelte km² in HH 0 (0%)
Dichte insgesamt 0,01 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,0 Rev./km² Gefährdung RL HH V

 

Charakteristik
Der Säbelschnäbler hat sich Anfang der 1950er Jahre infolge großflächiger Aufspülungen von der Nordsee in den Hamburger Raum ausgebreitet.

Verbreitung
Während der Atlaskartierung waren in Hamburg Brutplätze am Mühlensand, auf der Baustelle des Airbusgeländes sowie auf dem Spülfeld in Moorburg besetzt. Im Umland fanden Bruten an den Kleientnahmestellen in der Wedeler Marsch bzw. der Winsener Marsch statt.

Lebensraum
Alle bisherigen Brutvorkommen befanden sich im Elbtal, wo die Neststandorte auf kleinen Inseln in Gewässern bzw. auf Spülfeldern sowie auf weithin offenen Großbaustellen lagen. Zur Nahrungssuche benötigt der Säbelschnäbler die Süßwasserwatten der Elbe bzw. die Schlickflächen nasser Spülfelder. 

Bestandstrend
Seit Beginn des Vorkommens im Hamburger Raum lag der Brutbestand des Säbelschnäblers in den meisten Jahren bei etwa 20 Paaren und erreichte nur Anfang der 1980er Jahre bis zu 78 Paare (Helm in Garthe 1996). Seit 2007 ist das Vorkommen innerhalb Hamburgs allerdings erloschen, weil keine geeigneten Lebensräume mehr vorhanden sind. 

Anmerkungen
Die technische Umstellung des Verfahrens zur Schlickdeponierung mit vorheriger Trocknung hat die Jahrzehnte lang wichtigsten Bruthabitate des Säbelschnäblers in Hamburg verschwinden lassen.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Säbelschnäbler ist ein seltener Brutvogel Hamburgs, dessen Vorkommen sich während der Kartierperiode auf Spülflächen in Altenwerder und Moorburg konzentrierten. Daneben sind eine Einzelbrut vom Mühlensand und die kurzfristige Neuansiedlung von Baustellen mit Spülbetrieb in Billbrook (für 2000: Moorfleeter Kanal 8 BP, Spadenland 2 BP) dargestellt. Bruten sind bisher nur aus dem Elbtal zwischen Alter Süderelbe und Moorfleet nachgewiesen. Je nach Habitatangebot und Wasserstand an den potentiellen Brutgewässern schwankt der Brutbestand des Säbelschnäblers in den letzten Jahren zwischen 5 und 15 Paaren.

Lebensraum
Die Art reagiert opportunistisch auf sich bietende Lebensräume und besiedelt neu entstandene Flachgewässer mit Schlicksubstrat, Vegetationsentwicklung und sicheren Brutmöglichkeiten auf flachen Inseln. Standorte von Brutkolonien in Hamburg waren bisher vor allem Spülflächen, teilweise inmitten stark industrialisierter Umgebung (Rodewischhafen, neuerdings Billbrook), aber auch eine Großbaustelle in Moorfleet. Solange Bruten an einem kleinen Teich auf den Westerweiden, am Mühlensand bzw. auf den Spülfeldern in Francop stattfanden, war das Mühlenberger Loch wichtigstes Nahrungsgewässer in der Umgebung. Ansonsten sind Säbelschnäbler auf fast allen nassen Spülfeldern Hamburgs regelmäßige Nahrungsgäste.

Bestandsentwicklung
Brutvorkommen an der Alten Süderelbe, auf den Spülfeldern in Francop und im Rodewischhafen sind inzwischen erloschen. In Altenwerder steht einer der letzten Brutplätze unmittelbar vor der Überbauung für eine Hafenerweiterung. Die in Billbrook im Jahre 2000 auf einer Spülfläche an einem Kanal brütenden Vögel besiedeln ebenfalls einen nur kurzzeitig existenten Lebensraum. Der Brutbestand des Säbelschnäblers ist vollkommen von Bau- und Spültätigkeiten abhängig und wird sich auf niedrigem Niveau unter jahrweisen Schwankungen und mit häufigerem Brutplatzwechsel vermutlich auch in den kommenden Jahren halten können.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
10 BP 0,0 BP/km² 0,8 % 6

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Männchen

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12.06.2012

Neu Wulmstorf

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 115 Reviere Besiedelte TK4 42 (53%)
Bestand in Hamburg 45 Reviere Besiedelte km² in HH 36 (5%)
Dichte insgesamt 0,05 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,06 Rev./km² Gefährdung RL HH V, NI 3

 

Charakteristik
Der Flussregenpfeifer besiedelt vegetationsarme Pionierstandorte und ist daher zu häufigen Brutortswechseln gezwungen.

Verbreitung
Verbreitungsschwerpunkte bestehen vor allem im Stromspaltungsgebiet mit seinen Spülfeldern. Daneben fällt ein geschlossenes Vorkommen in den Baumschulgebieten des Kreises Pinneberg auf. Abgesehen davon ist der Flussregenpfeifer lückenhaft im gesamten Berichtsgebiet verbreitet.

Lebensraum
Die Art besiedelt neben den Spülfeldern des Hafens vor allem Renaturierungsflächen in Hochmooren, Kies- und Sandgruben, sandige Baumschulflächen und größere Baustellen.

Bestandstrend
Zur Zeit intensiver Spültätigkeiten an der Unterelbe und im Hamburger Hafen lag der Bestand des Flussregenpfeifers deutlich höher als heute: Streese (1965) schätzte für 1932-34 mindestens 80 RP zwischen Pagensand und dem Hamburger Hafen, Hennings (1933) nahm allein für Wilhelmsburg 30 RP an. In den letzten Jahren hat die Umstellung zur trockenen Schlickdeponierung viele Vorkommen im Hafen verschwinden lassen.

Anmerkungen
Der Flussregenpfeifer ist im Hamburger Raum vollkommen abhängig von künstlichen Lebensräumen nach menschlichen Eingriffen in die Landschaft. Natürliche Lebensräume entlang der Elbe sind lange zerstört.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Flußregenpfeifer besiedelt Pionierstandorte und wechselt die Brutplätze häufig kurzfristig. Derzeit liegt der Verbreitungsschwerpunkt in Hamburg auf den Spülflächen von Altenwerder und Moorburg. Ähnliche Lebensräume werden auch in Francop, am Dradenauhafen und in Moorfleet besiedelt. In Wilhelmsburg und dem Hafen ist die Art derzeit nur in geringem Maße Brutvogel, während vor allem die Großbaustelle Neu-Allermöhe vorübergehend größere Bedeutung hat. Auf der Geest sind aktuell Brutvorkommen in den Kiesgruben von Lürade sowie entlang der Wedeler Au und im Schnaakenmoor, in der Hummelsbütteler Feldmark, am Wohldorfer Graben und auf dem Höltigbaum bekannt.
Insgesamt ergibt sich ein Bestand von 45 BP (36 BP im Elbtal und 9 BP auf der Geest) mit einer Rasterfrequenz von 4,2 %. Maximal wurden 4 BP/km2 in Altenwerder nachgewiesen.

Lebensraum
Brutplätze auf naturnahen Standorten im Bereich einer dynamischen Flußlandschaft mit Sand- und Kiesbänken existieren in Hamburg nicht. Der Flußregenpfeifer besiedelt Sekundärstandorte entweder infolge von Biotoppflege-Maßnahmen (Wedeler Au, Mülldeponie Georgswerder) oder auf Baustellen bzw. nassen Spülfeldern. Auch wenn gelegentlich Bruten abseits des Wassers auf trockenen Sandflächen nachgewiesen wurden, sind die letzten Hafenbrachen z.B. auf der Hohen Schaar trotz teilweise schütterer Vegetation offenbar als Brutplatz nicht geeignet.

Bestandsentwicklung
LIEHR (in GARTHE 1996) schätzt den Brutbestand des Flußregenpfeifers in Hamburg für den Beginn der 1990er Jahre auf 35-45 BP, was dem Ergebnis der aktuellen Atlaskartierung gut entspricht. Er geht für die letzten Jahrzehnte insgesamt von einem leichten Bestandsanstieg aus.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
45 BP 0,1 BP/km² 4,2 % 32

 

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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

Männchen

Prachtkleid

 

 

14.05.2013

Helgoland

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 30 Reviere Besiedelte TK4 17 (21%)
Bestand in Hamburg 25 Reviere Besiedelte km² in HH 23 (3%)
Dichte insgesamt 0,01 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,03 Rev./km² Gefährdung RL HH V, NI 3, SH 2

 

Charakteristik
Der Sandregenpfeifer ist ein kleiner, ursprünglich auf die Küsten der Nord- und Ostsee beschränkter Brutvogel offener Sand- und Kiesflächen, der den Hamburger Raum im Zuge großflächiger Spültätigkeiten besiedeln konnte.

Verbreitung
Die Brutverbreitung beschränkt sich weitgehend auf das Elbtal, wobei vor allem Teile des Hafens dichter besiedelt sind. Einzelne Vorkommen wurden aber auch auf der Geest bekannt.

Lebensraum
Während Bruten im Elbtal vor allem auf vegetationsfreien, sandigen oder nassen Spülflächen sowie auf Hafenbrachen stattfinden, werden vor allem auf der Geest auch Maisäcker und vegetationsfreie Torfflächen besiedelt.

Bestandstrend
Erste Brutnachweise aus dem Hamburger Raum stammen aus den 1930er Jahren. Ihr Bestandsmaximum erreichte die Art offenbar Mitte der 1970er Jahre, als wenigstens 70 RP für den Hamburger Raum angenommen wurden (Liehr in Garthe 1996). Mitte der 1980er Jahre wurden immer noch mehr als 50 Reviere angenommen, bevor der Bestand kontinuierlich und bis Ende der 2010er Jahre andauernd abnahm.

Anmerkungen
Einzelpaare auf Maisäckern, Erdbeerfeldern oder städtischen Brachen brüten teilweise viele Jahre in Folge und fast immer „im Schutz“ von Kiebitzkolonien.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Sandregenpfeifer ist in Hamburg weniger häufig als der Flußregenpfeifer und tritt aktuell vor allem auf dem Finkenwerder Neß sowie im westlichen Hafen (Waltershof) und auf den Spülflächen von Altenwerder und Moorburg auf. Daneben brütet die Art auf der Hohen Schaar, in Wilhelmsburg, auf der Baustelle in Neu-Allermöhe, in der Boberger Niederung und in Neuengamme. Außerhalb des Elbtals sind vereinzelt Vorkommen in der Rissen-Sülldorfer und Osdorfer Feldmark sowie in der Kiesgrube Lürade bekannt.
Der Gesamtbestand des Sandregenpfeifers in Hamburg beträgt 30 BP, die Art erreicht eine Rasterfrequenz von 2,8 %. Maximal wurden auf dem EADS-Gelände (Flugzeugwerft) und Finkenwerder Neß jeweils 3 BP/km² angegeben.

Lebensraum
Der Sandregenpfeifer als Küstenvogel hat Hamburg erst nach dem Beginn systematischer Aufspültätigkeiten besiedelt Anfang der 1930er Jahre besiedelt (LIEHR in GARTHE 1996). Seine wichtigsten Bruthabitate liegen auf ehemaligen sandigen Aufspülungen, die durch ihre Nährstoffarmut weiterhin nur spärlich bewachsen sind. Außerdem werden auch nasse Spülfelder, die sich in Betrieb befinden, besiedelt. Zahlreiche Feuchtstellen auf durch Abtragen der Kleischicht entstandenem Offenboden sind Lebensraum auf der Großbaustelle Neu-Allermöhe. Auf der Geest werden Kiesgruben und sandige Ackerflächen, in der Osdorfer Feldmark auch Erdbeerfelder besiedelt.

Bestandsentwicklung
Für Anfang der 1990er Jahre wurde der Bestand in Hamburg auf 30-35 Reviere geschätzt (LIEHR in GARTHE 1996). Abhängig vom Angebot offener Bodenflächen und wechselnder Spültätigkeit haben in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Umsiedlungen stattgefunden, insgesamt scheint der Bestand aber weitgehend konstant geblieben zu sein.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
30 BP 0,0 BP/km² 2,8 % 21

 

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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

Weibchen

Prachtkleid

 

 

07.06.2011

St. Peter Ording

Andreas Giesenberg

 

Der Seeregenpfeifer gilt als Brutvogel in Hamburg als ausgestorben, nur als unregelmäßiger Gast kann diese Art bei uns beobachtet werden.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001) 

Der Seeregenpfeifer hat in Hamburg nur Anfang der 70er Jahre zu Zeiten starker Spülaktivitäten im Süderelberaum gebrütet. 1970 und 1971 bestand Brutverdacht für ein Paar in Altenwerder, 1972 für die Spülfelder Francops, wo dann 1973 und 1974 jeweils ein Brutnachweis erbracht werden konnte (LIEHR in GARTHE 1996).