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08.07.2011

Dänemark

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

   

Bestand insgesamt 4.500 Reviere Besiedelte TK4 75 (94%)
Bestand in Hamburg 1.100 Reviere Besiedelte km² in HH 221 (29%)
Dichte insgesamt 1,8 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 1,4 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Die Goldammer ist ein Charaktervogel der Agrarlandschaft auf der Geest.

Verbreitung
Eine geschlossene Verbreitung und höhere Dichten zeigt die Art vor allem nordlich und östlich Hamburgs auf der Geest von der Oberalsterniederung bis nach Geesthacht. Ähnliche Dichten wurden auch auf der Stader und Harburger Geest, rund um den Klövensteen und von Kirchwerder bis Altengamme ermittelt. In den Unterelbemarschen und dem Alten Land ist die Goldammer dagegen nur spärlich vertreten, im Inneren der Stadt Hamburg fehlt sie ganz.

Lebensraum
Die Goldammer bewohnt die Feldmark mit Acker- und Grünland, wobei die Revierstandorte entlang von Wegen, Hecken, Knicks oder Waldrändern zu finden sind. Auch wenn die Neststandorte am oder in Bodennähe liegen, benötigt die Goldammer Bäume und Sträucher als Singwarten.

Bestandstrend
Während die Goldammer auf den Probeflächen des Monitorings häufiger Brutvögel 1992 bis 2011 einen positiven Trend aufweist, sind die Bestände im Umland in den letzten 25 Jahren zurückgegangen (1985-1994 3.300 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 2.700 RP). Auf Atlasflächen in Hamburg deutet sich für die letzten 10 Jahre ebenfalls ein negativer Trend an.

Anmerkungen
In den letzten 40 Jahren sind einige Brutplätze im Stadtgebiet überbaut worden. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Die Goldammer meidet den bebauten Teil der Stadt und zeigt auf der Geest Verbreitungsschwerpunkte in der Rissen-Sülldorfer Feldmark (95 BP), Hummelsbütteler Feldmark (30 BP), im Wittmoor, Duvenstedt, dem Duvenstedter Brook (zusammen 220 BP) und am nordöstlichen Stadtrand, insbesondere auf dem Höltigbaum (zusammen 160 BP). Südlich des Elbeurstromtals spiegeln sich die Ackerflächen am Stadtrand von Marmstorf mit gehäuftem Vorkommen der Goldammer in der Verbreitungskarte wider. Im Elbtal sind der Moorgürtel (60 BP), die Boberger Niederung (60 BP) sowie vor allem der östliche Teil der Vier- und Marschlande außerhalb der Region intensiven Gemüseanbaus von Bedeutung (300 BP). 
Der Brutbestand der Goldammer in Hamburg beläuft sich auf 1.100 BP, was einer mittleren Dichte von 1,4 BP/100 ha entspricht. Dabei wird eine Rasterfrequenz von 28,7 % erreicht. Maximale Dichten pro km² fanden sich mit 20 BP in Wohldorf und Kirchwerder, auf Probeflächen wurden kleinflächig Siedlungsdichten bis zu 3,52 BP/10 ha (PF 28,4 ha, Rissener Feldmark), 3,94 BP/10 ha (PF 33,0 ha, Kirchwerder) bzw. 4,0 BP/10 ha (PF 25,0 ha, Marmstorf) erreicht.

Lebensraum
Die Goldammer ist ein Vogel der Feldmark, die sowohl in der von Knicks mit Überhältern durchzogenen Ackerlandschaft (Rissen-Sülldorf, Marmstorf) als auch im strukturreichen Grünland (Vier- und Marschlande) hohe Siedlungsdichten erreichen kann (Tab.). Zwischen trockenen Lebensräumen wie dem Höltigbaum und sehr nassen Standorten wie im Moorgürtel und Wittmoor erstreckt sich der Lebensraum über ein weites Spektrum. Wichtig sind aber dichte Hecken/Sträucher zur Nestanlage und Nahrungsflächen in der halboffenen Landschaft.

Bestandsentwicklung
Die Goldammer hat in den letzten Jahrzehnten einige ihrer Brutgebiete in Hamburg verloren. Diese Arealverluste erstrecken sich wie ein Halbkreis um den äußeren Rand der geschlossen bebauten Zone und liegen vor allem in der Osdorfer Feldmark, der Kollauniederung, Niendorf, von Langenhorn über Hummelsbüttel nach Poppenbüttel und im Öjendorfer Park. Meist sind direkte Lebensraumverluste durch Überbauung verantwortlich. Verschwunden ist die Goldammer aber auch aus Teilen der Fischbeker und Neugrabener Heide, wo vermutlich ein langsames Zuwachsen halboffener Heidelandschaft mit Kiefernwäldern die Art verdrängt hat.

 

Dichte auf Probeflächen   Feldmark Ackerland Grünland
Goldammer Hektar 1088,4 211,2 3266,2
  Anzahl
Probeflächen
31 13 113
  Reviere 141 13 113
  Stetigkeit 81,3 66,7 50,0
Dichte Median 0,89 0,53 0,05
[Reviere/10ha] Mittelwert 1,18 0,60 0,40
  Standard-
abweichung
1,11 0,61 0,75

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
1.150 BP 1,4 BP/km² 28,7 % 219

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Männchen

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14.04.2012

NSG Die Reit

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

   

Bestand insgesamt 3.100 Reviere Besiedelte TK4 70 (88%)
Bestand in Hamburg 1.500 Reviere Besiedelte km² in HH 260 (34%)
Dichte insgesamt 1,3 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 2,0 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Die Rohrammer ist ein typischer Vogel des Grabensystems der Elbmarschen.

Verbreitung
Die höchsten Dichten erreicht die Art in Neuland und den Vier- und Marschlanden. Dazu sind die Unterelbemarschen mit den Elbinseln, das Alte Land , die südlich angrenzenden Geestrandmoore, Teile Wilhelmsburgs, die Boberger Niederung, die Untere Seeveniederung, Winsener Marsch sowie im nordöstlichen Hamburger Randbereich der Duvenstedter Brook und das Stellmoorer Tunneltal mit dem Höltigbaum dichter besiedelt. Dagegen fehlen Nachweise aus gewässerarmen Teilen der Geest im Kreis Pinneberg sowie nördlich von Geesthacht, aus dem bebauten Teil der Stadt und aus größeren Wäldern.

Lebensraum
Die Rohrammer besiedelt Schilf, Binsen, Hochstauden oder (Weiden-)Gebüsch am Ufer von Gewässern bzw. entlang von Gräben im Feuchtgrünland.

Vorkommen
sind auch von feuchten Brachen sowie aus der grabenreichen Ackerlandschaft bekannt. Auch die Tideröhrichte der Elbe sind besiedelt.

Bestandstrend
Trotz einiger Habitatverluste im engeren Stadtbereich (Mitschke & Baumung 2001) ist der Bestand der Art in den letzten 20 Jahren sowohl im Umland (1985-1994 700 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 950 RP) als auch in Hamburg angewachsen (Monitoring häufiger Brutvögel: +3,1±0,7%**/Jahr).

Anmerkungen
Die Art profitiert von extensiver Bewirtschaftung und Vertragsnaturschutz. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Die Rohrammer tritt als Brutvogel in Hamburg fast ausschließlich im Elbtal auf, wobei sich die Vorkommen auf das Alte Land mit dem Süderelberaum und Moorburg/Altenwerder (300 BP), Wilhelmsburg und Neuland/Gut Moor (190 BP) sowie die Vier- und Marschlande und die Boberger Niederung (zusammen 800 BP) verteilen. Auf der Geest hat nur der Duvenstedter Brook mit Umgebung Bedeutung (55 BP), weitere regelmäßig besetzte Vorkommen mit lokalen Konzentrationen liegen im Stellmoorer Tunneltal, Wittmoor, am Öjendorfer See, in den Volksdorfer Teichwiesen und auf dem Höltigbaum. Einzelne Sänger dringen auch weiter ins Stadtgebiet vor: Eidelstedter Feldmark, Horner Rennbahn. 
Insgesamt brüten 1.400 Paare der Rohrammer in Hamburg, die Art erreicht eine mittlere Dichte von 1,8 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 32,9 %. Großflächig wurden die höchsten Dichten mit jeweils 20 BP/km² in der Boberger Niederung, den Kirchwerder Wiesen, Ochsenwerder und dem Heuckenlock sowie mit 35 BP/km² um die Kirchwerder Angelteiche gezählt, auf Probeflächen lagen maximale Dichten bei 3,0 BP/10 ha (PF 30,0 ha, Reit), 3,33 BP/10 ha (PF 15,0 ha, Estemündung) bzw. 4,42 BP/10 ha (PF 31,7 ha, Kirchwerder Angelteiche).

Lebensraum
Die Rohrammer besiedelt klassische Röhrichtstandorte, sowohl an stehenden Gewässern (Duvenstedter Brook, Öjendorfer See, Reit) als auch im Tidebereich der Elbe (Heuckenlock, Norderelbe, Neßsand, Außendeichsgelände Mühlenberger Loch). Für den Gesamtbestand von wesentlich größerer Bedeutung sind aber die weit gestreuten Vorkommen entlang von schilfbestandenen Gräben und an kleinen Nassstellen mit üppiger Hochstaudenvegetation. Die grundwassernahen Standorte des Elbtals bieten hier weit verbreitet Lebensmöglichkeiten, teilweise auch innerhalb der Ackerbauflächen.

Bestandsentwicklung
Auch die Rohrammer ist in den letzten 40 Jahren von einigen ehemaligen Brutplätzen verdrängt worden. Im eigentlichen Stadtbereich waren davon die Kollau (Lokstedt, Niendorfer Gehege), der Eppendorfer Mühlenteich, die Osterbek in Dulsberg, der Kupferteich in Farmsen, der Bramfelder See und das Eppendorfer Moor betroffen. Daneben kam es im Norden Hamburgs vor allem in der Hummelsbütteler Feldmark, an der Tarpenbek in Niendorf und in Nachbarschaft zum Flughafen Fuhlsbüttel zu Verlusten. Fast immer dürfte Lebensraumzerstörung verantwortlich gewesen sein.

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
1.400 BP 1,8 BP/km² 32,9 % 251

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10.05.2017

Donaudelta

Claudia von Valtier

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 1 Reviere Besiedelte TK4 1 (1%)
Bestand in Hamburg 0 Reviere Besiedelte km² in HH 0 (0%)
Dichte insgesamt 0,00 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,00 Rev./km² Gefährdung RL HH 0, NI 1, SH 2

 


Charakteristik
Das geschlossene Verbreitungsgebiet des Ortolans beginnt etwa 150 km östlich des Hamburger Raums.

Verbreitung
Nachweise im Hamburger Raum gelingen nur noch sehr selten. Während der Atlaskartierungen wurde 2005 ein Gesangsvorkommen südlich von Sandesneben nachgewiesen.

Lebensraum
Die Art bewohnt strukturreiche Feldmark, wobei gerne Baumreihen (Eichen, Birken) entlang von Feldwegen und -rändern besiedelt werden. Bevorzugt kommt die Art auf leichteren, sandigen Böden vor.

Bestandstrend
Der Ortolan ist in Hamburg bereits Ende der 1950er Jahre als Brutvogel verschwunden. Die Art hat zwar am Westrand ihres Verbreitungsgebietes im Hamburger Raum nie größere Bestände erreicht, war aber z.B. bei Schenefeld im Kreis Pinneberg über viele Jahre als Brutvogel etabliert.

Anmerkungen
Das Verschwinden des Ortolans aus dem Hamburger Raum findet in den Entwicklungen anderer schwerpunktmäßig kontinental verbreiteter Arten (z.B. Grauammer, Raubwürger) eine Entsprechung und dürfte zumindest teilweise klimatische Ursachen haben.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Der Ortolan ist als Brutvogel in Hamburg Ende der 1950er Jahre verschwunden. Ein Nachweis eines singenden Vogels am 04.07.1964 in Poppenbüttel dürfte schon ein umherstreifendes, unverpaartes Männchen betroffen haben. Davor existierten einzelne Vorkommen in der Rissen-Sülldorfer Feldmark (mit Anschluss an Schleswig-Holsteiner Vorkommen in Schenefeld/PI) und am Südrand des Moorgürtels bis nach Neuwiedenthal. Die Art hat hier am Westrand ihres Verbreitungsareals nie größere Bestände erreicht (GLITZ 1967). Die wärmeliebende Art bevorzugte Feldwege auf der sandigen Geest mit Knicks und Getreidefeldern in der Nähe.

 

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29.04.2012

Darß

Andreas Giesenberg

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001) 

Die Grauammer ist seit Anfang der 1970er Jahre als Brutvogel aus Hamburg verschwunden. Der letzte Brutnachweis stammt aus dem Jahre 1972 (GARTHE & MITSCHKE 1994), am 11.06.1974 wurde noch ein Sänger am Öjendorfer Park festgestellt. Der ehemalige Verbreitungsschwerpunkt der Grauammer lag im Süderelberaum mit Vorkommen zwischen Westerweiden, Moorgürtel und Altenwerder. Außerdem gibt es Nachweise aus Marmstorf, dem Wittmoor, Ochsenwerder und Wohldorf. Meist handelt es sich um einzelne Gesangsnachweise, für die ein Status als umherstreifendes Männchen im Nachhinein nicht ausgeschlossen werden kann. Das Verschwinden der Grauammer aus Hamburg steht im Zusammenhang mit drastischen Bestandsrückgängen in ganz Mitteleuropa (BUSCHE 1989, SCHULZE 1989, WINK 1995).