Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
adult
25.03.2017 Mühlensand Andreas Giesenberg |
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Status
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 950 Reviere | Besiedelte TK4 | 71 (89%) |
Bestand in Hamburg | 600 Reviere | Besiedelte km² in HH | 208 (27%) |
Dichte insgesamt | 0,4 Rev./km² | Trend | abnehmend |
Dichte in Hamburg | 0,8 Rev./km² | Gefährdung | RL HH 2, NI 3, SH 3 |
Charakteristik
Der Kiebitz war bis in die 1980er Jahre eine Charakterart des Feuchtgrünlandes im Urstromtal der Elbe und verschwindet derzeit vielerorts.
Verbreitung
Die Art brütet im Hamburger Raum vor allem im Elbtal von den Unterelbemarschen über Wilhelmsburg und Neuland bis in die Vier- und Marschlande. Verbreitungslücken existieren im inneren Stadtbereich sowie im Umfeld großer Waldgebiete und in Teilen der östlichen Geest.
Lebensraum
Die Art besiedelt offenes, kurzrasiges Grünland und Ackerflächen, wobei in den letzten Jahren Maisäckern immer größere Bedeutung zukam. Daneben sind Sonderstandorte (Spülflächen, Erdbeerfelder, Stadt- und Hafenbrachen, Grabenaushub, Torfflächen) zeitweise Brutplatz.
Bestandstrend
Ende der 1980er Jahre wurde der Bestand für das Berichtsgebiet auf 1.500 bis 2.000 Reviere geschätzt (Klemp in Garthe 1996), etwa 20 Jahre später liegt der Bestand deutlich unter 1.000 Paaren. In Hamburg ergibt sich für die letzten zehn Jahre ebenfalls ein fortgesetzter Bestandsrückgang, der auf Teilflächen ein Ausmaß von mehr als 50% erreicht.
Anmerkungen
In Moorfleet konnten 2011 erstmals fünf Dachbruten im Schutze einer großen Möwenkolonie auf einer Lagerhalle nachgewiesen werden.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Verbreitung und Bestand
Der Kiebitz kommt vor allem im Elbtal von Finkenwerder (35 BP) über die Süderelbemoore (60 BP), Altenwerder, Moorburg und die Hohe Schaar (zusammen 60 BP), Wilhelmsburg und Neuland (zusammen 85 BP) bis in die Vier- und Marschlande und der Boberger Niederung (220 BP) vor. Auf der Geest brütet die Art schwerpunktmäßig in der Rissen-Sülldorfer und Osdorfer Feldmark (25 BP), von Duvenstedt über Wohldorf bis in den Duvenstedter Brook (zusammen 20 BP) und im Stellmoorer Tunneltal sowie auf dem Höltigbaum (20 BP). Weitere isolierte Restvorkommen in der Stadtlandschaft existieren an der Bahrenfelder Trabrennbahn (3 BP), in der Eidelstedter Feldmark (2 BP), Kollauniederung (1 BP), auf dem Flughafen Fuhlsbüttel (2 BP), in der Hummelsbütteler Feldmark (3 BP), am Wittmoor (3 BP), an der Osterbek in Bramfeld (1 BP), in Farmsen-Berne (1 BP), am Öjendorfer Friedhof (1 BP), an der Berner Au in Berne (1 BP) und in Sasel (5 BP auf einer Rinderweide), am Timmermoor (2 BP) und in den Volksdorfer Teichwiesen (3 BP).
Insgesamt brüten 650 Paare Kiebitze in Hamburg, was einer mittleren Dichte von 0,9 BP/100 ha entspricht. Dabei wird eine Rasterfrequenz von 25,7 % erreicht. Großflächig wurden maximal 20 BP/km² nachgewiesen (Neuenfelde, Neuengamme), auf Probeflächen wurden Dichten von bis zu 2,91 BP/10 ha (PF 48,1 ha, Wilhelmsburg), 3,04 BP/10 ha (PF 49,3 ha, Hohe Schaar) bzw. 4,46 BP/10 ha (PF 29,2 ha, Neuengamme) erreicht.
Lebensraum
Der Kiebitz besiedelt offene, kurzrasige Flächen, sowohl an feuchten, grundwassernahen Standorten in den Elbmarschen als auch auf trockenen Ackerflächen. In extensiv genutzten und teilweise durch Verbrachung beeinflußten Landschaftsteilen, wie z.B. in Teilen der Süderelbemoore ist die Art inzwischen verschwunden, weil die Übersichtlichkeit der Nestumgebung nicht gewährleistet ist. Im städtischen Raum werden auch Sonderstandorte wie Erdbeerfelder besiedelt. Eine größere Rolle spielen trotz der bedingt durch Viehtritt meist geringen Bruterfolge Pferdekoppeln. Abzäunungen können auch in durch freilaufende Hunde stark frequentierten Grünlandresten des Stadtgebietes wie den Volksdorfer Teichwiesen erfolgreiche Bruten ermöglichen.
Bestandsentwicklung
Der Kiebitz hat in den letzten Jahrzehnten weite Teile seines Brutgebietes in Hamburg verloren. Das gilt insbesondere für die Geest, wo teilweise geschlossene Brutareale in Groß Flottbek, Langenhorn, Hummelsbüttel, Poppenbüttel, Duvenstedt, Ohlstedt und Sasel nach Überbauung verloren gegangen sind. Ehemals brütete der Kiebitz bis in den inneren Stadtbereich auf dem Ohlsdorfer Friedhof und am Alten Teichweg. Im Elbtal häufen sich Arealaufgaben vor allem im Hafen, wo die Industrieentwicklung zahlreiche Brutplätze verwaisen ließ. Insgesamt dürfte der Arealverlust innerhalb der letzten vierzig Jahre ca. 35 % betragen.
Dichte auf Probeflächen | Hafen, Industrie | Feldmark | Ackerland | Grünland | |
Kiebitz | Hektar | 2667,1 | 1088,4 | 211,2 | 3266,2 |
Anzahl Probeflächen |
81 | 31 | 6 | 64 | |
Reviere | 41 | 16 | 5 | 129 | |
Dichte | Median | 0,00 | 0,00 | 0,13 | 0,00 |
[Reviere/10ha] | Mittelwert | 0,12 | 0,16 | 0,27 | 0,47 |
Standard- Abweichung |
0,43 | 0,33 | 0,33 | 0,88 |
Bestand | mittlere Dichte | Rasterfrequenz | Besetzte Raster |
650 BP | 0,9 BP/km² | 25,7 % | 196 |
Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
adult
04.05.2018 Amrum Andreas Giesenberg |
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Status
Spärlicher Durchzügler
Alle Beobachtungen des im Hamburger Raum spärlichen, an der Nordsee weit häufigeren Durchzüglers im Berichtszeitraum.
9 Heimzugsbeobachtungen stehen 5 Beobachtungen aus der Wegzugs- bzw. Winterperiode gegenüber.
Beobachachtungen 2012
25.04.2012 | 1 Ind. | Niedermarschachter Werder/WL | V. Dierschke |
05.05.2012 | 2 Ind. | Elbe: Staustufe Geesthacht/ WL | V. Dierschke |
09.05.2012 | 2 Ind. | Himmelmoor/PI | M. Schlorf |
20.05.2012 | 1 Ind. | Fährmannssander Elbwatt/ PI | C. Wegst |
02.09.2012 | 1 Ind. | Fährmannssander Elbwatt/ PI | C. Wegst |
15.10.2012 | 3 Ind. | Pagensand-Süd/PI | Team Elbsande |
14.12.2012 | 2 Ind. | Störmündung-Anleger Glückstad/IZ | Team Elbsande |
Beobachachtungen 2013
20.09.2013 | 2 Ind. | Fährmannssander Elbwatt/ PI | F. Bindrich |
15.12.2013 | 1 Ind. | KESt Wedeler Marsch/ PI | G. Fick, M. Sommerfeld |
Beobachachtungen 2014
07.05.2014 | 4 Ind. | Fährmannssander Elbwatt/ PI | M. Sommerfeld |
14.05.2014 | 2 Ind. | KESt Krümse Winsener Marsch / WL | J. Hillemann |
06.06.2014 | 4 Ind. | Öjendorfer See | F. Laessing |
Beobachachtungen 2015
13.05.2015 | 1 Ind. | KESt Wedeler Marsch/ PI | T. Orthmann u.a. |
14.05.2015 | 1 Ind. | KESt Wedeler Marsch/ PI | J.-O. Johannsen u.a. |
Bis auf die beiden Beobachtungen aus dem Himmelmoor und dem Öjendorfer See beschränken sich die Meldungen auf das Elbtal.
Bearbeitung durch Marco Sommerfeld
Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
Prachtkleid
30.07.2017 Carl Zeiss Station Wedel Claudia v. Valtier |
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Status
Häufiger Durchzügler, mittelhäufiger Wintergast
Die größten Trupps des Alpenstrandläufers im Berichtsgebiet rasteten in den Jahren 2012-2015 entlang der Unterelbe in den Wattgebieten vom Mühlenberger Loch bis zur Pinnaumündung. Außerhalb dieser Gebiete traten Alpenstrandläufer nur in kleinen Gruppen bis zu 30 Ind. auf. (12.09.2015, Holzhafen und Billwerder Bucht/HH, J. WITTENBERG).
Einziges Rastgebiet außerhalb des Elbtals war in allen betrachteten Jahren das Himmelmoor mit einer maximalen Truppgröße von 19 Ind. (19.09.2014, Himmelmoor/PI, M. SCHLORF).
Rastmaxima während der Zugzeit der betrachteten Jahre
25.10.2012 | 690 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | M. Sommerfeld |
01.11.2012 | 640 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | M. Sommerfeld |
19.10.2012 | 500 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | G. Fick |
18.10.2013 | 1.250 Ind. | Pinnaumündung-Bishorst/PI | Team Elbsande |
19.10.2013 | 1.200 Ind. | Pinnaumündung/PI | F. Fröbel |
17.11.2013 | 720 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | Carl Zeiss Vogelstation |
22.09.2014 | 700 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | ICHM |
12.10.2014 | 450 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | F. Fröbel |
21.10.2014 | 400 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | A. Mitschke |
11.10.2015 | 1.000 Ind. | KESt Wedeler Marsch/PI | Carl Zeiss Vogelstation |
26.10.2015 | 920 Ind. | Haseldorfer Marsch/PI | ICHM |
16.09.2015 | 300 Ind. | Auberg/PI | H.-H. Dürnberg |
Winter
Der Alpenstrandläufer überwinterte regelmäßig am Fährmannssander Watt bei Wedel. Bei Hochwasser suchen die Wintergäste entweder die Kiesinseln der KESt in der Wedeler Marsch/PI oder die Steinpackung am Anleger Lühe/STD auf.
Rastmaxima im Winter der betrachteten Jahre
15.01.2012 | 120 Ind. | Anleger Lühe/STD | G. Teenk |
21.01.2013 | 430 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | C. Wegst |
23.01.2014 | 210 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | M. Sommerfeld |
25.01.2015 | 530 Ind. | Fährmannssander Watt/PI | G. Fick |
Während der Brutzeit gab es fast keine Beobachtungen. Ausnahme war je ein Alpenstrandläufer im Prachtkleid der in den Jahren 2014 und 2015 jeweils in der zweiten Junihälfte in der Wedeler Marsch beobachtet werden konnte. Beobachtungen von rastenden Alpenstrandläufern auf den Steinpackungen des Hafens, wie z.B. dem Damm am Anleger Dockland, gab es, anders als in einigen Vorjahren, nicht.
Beobachtungsorte und Truppgrößen des Alpenstrandläufers in den Jahren 2012-2015
Bearbeitung durch Gunnar Fick und Marco Sommerfeld
Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
23.05.2015 Mallorca S' Albufera Andreas Giesenberg |
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Status
seltener Durchzügler
In den vier Berichtsjahren konnten insgesamt elf verschiedene Individuen festgestellt werden. Die beiden Vögel im Himmelmoor führten sogar eine Kopula durch, verblieben aber nicht vor Ort.
Alle Beobachtungen im Berichtszeitraum
07.05.2012 | 2 Ind. | KESt Wedeler Marsch/PI | M. Sommerfeld |
17.05.-20.05.2012 | 1 Ind. | KESt Wedeler Marsch/PI | div. Beobachter |
24.07.2013 | 6 Ind. | Bishorster Sand/PI | F. Fröbel |
22.05.2014 | 2 Ind. | Himmelmoor/PI | M. Schlorf |
Bearbeitung durch Marco Sommerfeld
Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
adult
03.09.2012 Fehmarn Andreas Giesenberg |
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Status
mittelhäufiger Durchzügler
Zug / Rast
Der Dunkle Wasserläufer rastete im Berichtszeitraum im Hamburger Raum hauptsächlich in den Watten des Elbtals und an Blänken und Kleientnahmenstellen im angrenzenden Grünland. Auf der Geest wurden geeignete Habitate wie das Himmelmoor, die Oberalsterniederung oder der Hanstorfer Brook aufgesucht. Wie andere Limikolen nutzte auch der Dunkle Wasserläufer Rastgebiete in direkter Nähe zu Industrieanlagen und Autobahnen, wie z. B. die Süßwasserwatten des Holzhafens, bzw. der Billwerder Insel. Die Rastmaxima wurden größtenteils auf dem Heimzug erreicht, wobei die Rastdauer der Individuen meist nur wenige Stunden oder Tage beträgt.
Rastmaxima der Jahre 2012 - 2015
03.05.2012 | 12 Ind. | Wedeler Marsch / PI | M. Sommerfeld |
01.05.2013 | 14 Ind. | Wedeler Marsch / PI | F. Braun, M. Kandolf |
13.04.2014 | 14 Ind. | Kleientnahme Krümse / WL | G. Rastig |
26.04.2014 | 14 Ind. | Wedeler Marsch / PI | C. Weinreich, M. Otten |
25.04.2015 | 14 Ind. | Wedeler Marsch / PI | S. Rust |
20.06.2015 | 14 Ind. | Billwerder Insel Nord / HH | W. Schmid |
Erstbeobachtungen der Jahre 2012 - 2015
23.03.2012 | 1 Ind. | Kleientnahmestelle, Wedeler Marsch / PI | Pentadenzähler |
13.04.2013 | 1 Ind. | Kleiner Brook / HH | S. Baumung |
07.04.2014 | 1 Ind. | Hahnöfer Nebenelbe / STD | A. Mitschke |
22.03.2015 | 1 Ind. | Kleiner Brook / HH | S. Heer |
Letztbeobachtungen der Jahre 2012 - 2015
26.10.2012 | 1 Ind. | Fährmannssander Elbwatt / PI | M. Kandolf |
17.10.2013 | 1 Ind. | Kleientnahmestelle, Wedeler Marsch / PI | B. Kondziella |
23.10.2014 | 2 Ind. | Hamburger Yachthafen / HH, Zug nach W | A. Mitschke |
25.09.2015 | 2 Ind. | Himmelmoor / PI | M. Schlorf |
Bearbeitung durch Gunnar Fick und Marco Sommerfeld