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Datum

Ort

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03.09.2012

Grüner Brink / Fehmarn

Andreas Giesenberg

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 

Status
spärlicher Durchzügler

Die Anzahl der gemeldeten Individuen betrug 2012: 45 ; 2013: 97 ; 2014: 48 ; 2015: 110 (Mittelwert 75).

 

Brut
Alljährlich gibt es, überwiegend im Elbtal, einzelne Beobachtungen im Juni und Juli ohne Anzeichen von Brutverhalten; vermutlich handelt es sich um Nichtbrüter, späte Heimzügler oder frühe Wegzügler. Der nächste Brutplatz ist (seit 2014) am Schwarzsee/RZ in Schleswig-Holstein (KOOP, OAG-Rundschreiben 3-2014).

 

Erstbeobachtungen der Jahre 2012 - 2015

10.03.2012 1 Ind. Abflug nach W, Duvenstedter Brook M. Bäker
28.03.2013 1 Ind. Auberg/Drommel/PI M. Göpel
08.03.2014 1 Ind. Flug Richtung NE, S Rausdorf/OD W. Jansen
11.03.2015 1 Ind. Stehendes Gewässer, Winsener Marsch/WL J. Schrader

 

Letztbeobachtungen der Jahre 2012 - 2015

01.11.2012 1 Ind. kurz rüttelnd, dann nach SW, KEST Krümse/WL B. Moreth
03.10.2013 1 Ind. Zug nach SE, Yachthafen Wedel/PI G. Fick
30.10.2014 1 Ind. Zug nach SW; Stadtpark Harksheide/SE  I. Poerschke
15.10.2015 1 Ind. auf Baum auf Insel ruhend, Finkenwerder C. Grave

 

Der Median der Erstbeobachtungen für die Jahre 1965-2014 ist der 28.03. (Spanne: 02.03.-13.04.), der Median der Letztbeobachtungen der 17.10. (Spanne: 15.09.-31.10.). In den 50 Jahren verfrühten sich die Erstbeobachtungen schwachsignifikant um 12,5 Tage; die Letztbeobachtungen verspäteten sich signifikant um 22 Tage. Zwischen den beiden Datenreihen besteht eine hochsignifikante negative Korrelation.

 

Heimzug
2012 fand er statt vom 10.03.-11.06. mit dem Maximum in der 21. Pentade (11.04.-15.04.), 2013 vom 28.03.-04.06. mit dem Maximum in der 20. Pentade (06.04.-10.04.), 2014 vom 08.03.-31.05., hier lag der Gipfel in der 23. Pentade (21.04.-25.04.), 2015 vom 11.03.-05.06. das Maximum lag in der 20. Pentade (06.04.-10.04.). Der Heimzugmedian der letzten 50 Jahre war in der 22. Pentade (16.04.-20.04.). Sowohl im Zeitraum 1966-2015 als auch 2012-2015 fiel das Maximum auf die 20. Pentade (06.04.-10.04.) siehe Abb.1. Juni/Juli-Beobachtungen ohne Zugrichtung und Doppelbeobachtungen wurden ausgeschlossen.

 

 

Wegzug
2012 erfolgte er vom 21.07.- 01.11.; das Maximum lag in der 49. Pentade (29.08.-02.09.); 2013 vom 24.08.-28.08. mit dem Maximum in der 48. Pentade(24.08-28.08.); 2014 fand der Wegzug statt vom 05.08.-30.10., das Maximum war ebenfalls in der 48. Pentade, 2015 vom 31.07.-15.10. mit dem Maximum in der 49. und 50. Pentade (29.08.-07.09.). In den letzten 50 Jahren war das Maximum in der 48. Pentade (24.08.-28.08.), für die Jahre 2012-2015 jedoch in der 49. Pentade (29.08.-02.09.), der Wegzugmedian für die Jahre 1966-2015 lag in der 49. Pentade (29.08.-02.09.). Insgesamt ergibt sich eine signifikante Vergrößerung der Beobachtungszeiträume, sowohl beim Heimzug durch Verfrühung als auch im Herbst durch Verspätung. Sie beträgt 0,69 Tage/Jahr, also in 50 Jahren 34,5 Tage.

Bearbeitung durch Ronald Mulsow

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04.07.2013 

Eriskircher Ried / Bodensee

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 1 Reviere Besiedelte TK4 1 (1%)
Bestand in Hamburg 0 Reviere Besiedelte km² in HH 0 (0%)
Dichte insgesamt 0,0 Rev./km² Trend unverändert
Dichte in Hamburg 0,0 Rev./km² Gefährdung RL HH 0, SH 1

 

Charakteristik
Der Schwarzmilan erreicht im Hamburger Raum seine nordwestliche Arealgrenze und war hier schon immer nur sporadisch vertreten.

Verbreitung
Derzeit ist lediglich ein Vorkommen bei Meckelfeld bekannt.

Lebensraum
Neststandorte befinden sich in Wäldern und Feldgehölzen, häufig in Waldrandnähe und in der Nähe zu Gewässern. Die Nahrungssuche erfolgt vor allem in der offenen Kulturlandschaft.

Bestandstrend
Der Schwarzmilan kam in Hamburg zuletzt 1934 in einer inzwischen erloschenen Graureiherkolonie in der Haake vor, gehörte aber bereits Anfang des 20. Jahrhunderts im gesamten Berichtsgebiet zu den seltenen Brutvogelarten. Eine Bestandsveränderung ist daher auch langfristig nicht nachweisbar.

Anmerkungen
Das heutige Vorkommen befindet sich im Umfeld der unmittelbar südlich des hier betrachteten Gebietes gelegenen Graureiher-Kolonie bei Fachenfelde und damit wie bis in die 1930er Jahre in enger Nachbarschaft zu dieser Art. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Der Schwarzmilan war ehemals seltener Brutvogel Hamburgs und kam zuletzt noch bis 1934 in der Graureiherkolonie in der Haake vor. Seitdem hat es in Hamburg und damit am nordwestlichen Rand des Verbreitungsgebietes zwar regelmäßig Beobachtungen, aber keine Brutversuche mehr gegeben.

 

 

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Datum

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Männchen

adult

 

 

09.05.2012

Neuengamme

Alexander Mitschke

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 63 Reviere Besiedelte TK4 42 (53%)
Bestand in Hamburg 26 Reviere Besiedelte km² in HH 26 (3%)
Dichte insgesamt 0,03 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,03 Rev./km² Gefährdung RL HH 3, NI 3

 

Charakteristik
Die Rohrweihe ist als bodenbrütender Greifvogel weitgehend an das Vorhandensein von Gewässern gebunden.

Verbreitung
Die Rohrweihe brütet vor allem im Elbtal mit Schwerpunkten in den Schilfgebieten der schleswig-holsteinischen Elbmarschen und von Wilhelmsburg bis in die Vier- und Marschlande. Daneben sind vor allem die gewässerreichen Teile des Kreises Stormarn besiedelt. Größere Waldgebiete, gewässerarme Teile der Geest sowie der bebaute Teil der Stadt sind unbesiedelt.

Lebensraum
Fast alle Neststandorte der Rohrweihe befinden sich in größeren Schilfgebieten, in denen das Nest am Boden angelegt wird. Nahrungshabitate befinden sich an Gewässern oder in der offenen Kulturlandschaft.

Bestandstrend
Langfristige Trendeinstufungen sind schwierig: Während die Art im 19. Jahrhundert vor allem unter der Verfolgung durch den Menschen litt, haben sich in den letzten Jahrzehnten vor allem Lebensraumverluste negativ auf das Vorkommen ausgewirkt. Für die letzten zehn Jahre ist von einem insgesamt stabilen Bestand auszugehen.

Anmerkungen
Inwieweit es inzwischen auch im Hamburger Raum regelmäßig zu Bruten in Getreidefeldern abseits der Gewässer kommt, ist weitgehend unbekannt.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001) 

Verbreitung und Bestand
Der Schwerpunkt der Verbreitung der Rohrweihe in Hamburg liegt im Südosten des Elbtals in den Vier- und Marschlanden. Nahezu die Hälfte (9 BP) des Gesamtbestandes von 19 Paaren brüten hier. Weitere aktuelle Vorkommen im Elbtal befinden sich im NSG Heuckenlock, in der Boberger Niederung, in Georgswerder, an der stillgelegten Wasseraufbereitungsanlage in Moorfleet, an den Klärbecken Kalte Hofe und an der Alten Süderelbe. Auf der Geest besiedelt die Rohrweihe den Duvenstedter Brook, den Öjendorfer See und das Stellmoorer Tunneltal.

Lebensraum
Die Rohrweihe ist ein Brutvogel von Schilfgebieten unterschiedlicher Ausprägung. Ausgedehnte Schilfgebiete wie z. B. die Reit, der Öjendorfer See und das Heuckenlock werden ebenso besiedelt, wie die mit einem breiten Schilfstreifen bestandenen Gräben in den Vier-und Marschlanden. In Ausnahmefällen brütet die Art in Hamburg auch in Getreide- und Rapsfeldern.

Bestandsentwicklung
In den letzten 30 Jahren scheint der Bestand der Rohrweihe in Hamburg rückläufig zu sein. Dies geht einher mit einem Arealverlust. Durch Überbauung im Stromspaltungsgebiet (Hafenerweiterung z. B. in Altenwerder) ist die Art dort fast verschwunden. Weitere ehemalig besetzte Gebiete in den Vier- und Marschlanden wurden in den 1980er und 1990er Jahren verlassen.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
19 BP 0,0 BP/km² 2,5 % 19

 

 

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Männchen

adult

 

 

29.04.2010

Havelländisches Luch

Hans-Hermann Harms 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 1 Reviere Besiedelte TK4 1 (1%)
Bestand in Hamburg 0 Reviere Besiedelte km² in HH 0 (0%)
Dichte insgesamt 0,0 Rev./km² Trend in HH erloschen
Dichte in Hamburg 0,0 Rev./km² Gefährdung RL HH 0, NI 2, SH 2

 

Charakteristik
Die Wiesenweihe kehrt als Langstreckenzieher erst im April/Mai in die Brutgebiete zurück und findet sich heute fast nur noch in offener Kulturlandschaft.

Verbreitung
Die Art brütet in Hamburg und Umgebung nicht mehr regelmäßig, ein Einzelvorkommen wurde lediglich in der Umgebung von Bargteheide nachgewiesen. Ein weiteres Vorkommen in der Winsener Marsch schließt sich unmittelbar südlich des hier betrachteten Raums an.

Lebensraum
In unserer Kulturlandschaft brüten Wiesenweihen weit überwiegend in Getreidefeldern und jagen in strukturreichem Acker- bzw. Grünland.

Bestandstrend
Bis Anfang der 1960er Jahre brütete die Wiesenweihe noch in den Mooren bei Neugraben und an der Alten Süderelbe. Die Art war aber schon immer ein nur seltener, unregelmäßiger Brutvogel des Hamburger Raums.

Anmerkungen
Vorkommen in Getreidefeldern sind durch die Ernte, welche häufig noch in die Zeit der Jungenaufzucht fällt, stark gefährdet. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Die Wiesenweihe war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts seltener Brutvogel Hamburgs. Bruten von 1-2 Paaren fanden dabei bis Anfang der 1960er Jahre in den Mooren bei Neugraben und an der Alten Süderelbe statt (SCHULZ in HOLZAPFEL et al. 1984b). Trotz wiederholter Brutzeitbeobachtungen nahrungsuchender Vögel im Moorgürtel während der letzten Jahre fehlt weiterhin ein aktueller Bruthinweis in Hamburg.

 

 

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Datum

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05.05.2016 

Rügen 

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 24 Reviere Besiedelte TK4 21 (26%)
Bestand in Hamburg 1 Revier Besiedelte km² in HH 1 (0,1%)
Dichte insgesamt 0,01 Rev./km² Trend unverändert
Dichte in Hamburg 0,01 Rev./km² Gefährdung RL HH 2, NI 2, SH 3

 

Charakteristik
Der Rotmilan ist ein spärlicher Brutvogel der strukturreichen Kulturlandschaft, der im Hamburger Raum seine nordwestliche Verbreitungsgrenze erreicht.

Verbreitung
Die Art findet sich daher in geringer Dichte und vor allem im östlichen Teil des Berichtsgebietes von Stormarn über die Umgebung des Sachsenwaldes bis nach Geesthacht, während in der Oberalsterniederung und den Unterelbemarschen nur einzelne Paare nachgewiesen wurden. Aus Hamburg liegt aus den letzten Jahren Brutverdacht für Altengamme vor.

Lebensraum
Besiedelt werden Ränder größerer Wälder, Feldgehölze oder auch Baumreihen und Einzelbäume in der halboffenen Kulturlandschaft, die Nahrungssuche erfolgt in der Agrarlandschaft, aber auch im Umfeld dörflicher Siedlungen.

Bestandstrend
Unter dem Druck der Verfolgung durch den Menschen scheint der Rotmilan Anfang des 20. Jahrhunderts im Hamburger Raum deutlich seltener gewesen zu sein als heute (Dietrich 1928). Für die letzten Jahrzehnte ist kaum eine Veränderung nachweisbar.

Anmerkungen
Am Rande des Verbreitungsgebietes kommt es regelmäßig zu Sommerbeobachtungen unverpaarter, umherstreifender Vögel. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

In Hamburg erreicht der Rotmilan seine nordwestliche Verbreitungsgrenze und ist seit jeher selten. Seit Jahren brütet nur ein Paar in den Besenhorster Sandbergen. Der Rotmilan bewohnt reich gegliederte Kulturlandschaften mit ruhigen Waldgebieten als Brutplatz. In den letzten Jahrzehnten ist nur aus dem Klövensteen ein weiteres Vorkommen bekannt, welches aber schon Anfang der 60er Jahre erloschen war.