am 19. Juni 2017 in das NSG Moorgürtel

Traditionsgemäß findet im Juni  wieder eine Exkursion statt des Vortragsabends statt. Diesmal geht es in den Moorgürtel. 

Treffpunkt: 19.06.2017 um 19:00 Uhr am nördlichen Ende der Straße "Im Neugrabener Dorf". 

Dauer: ca. 2 - 3 Stunden

Führung: Frederik Schawaller und Alexander Mitschke

Wir freuen uns auf einen gemeinsamen lauen Sommerabend begleitet von abwechslungsreichem Vogelleben.


Am 5. März 2016 führte eine Exkursion des Arbeitskreises  Vogelschutzwarte in die Harburger Berge, genauer gesagt in das Grenzgebiet zwischen dem Naturschutzgebiet Fischbeker Heide und dem niedersächsischen Forst Rosengarten.

Dieses topographisch reizvolle Waldgebiet, in dem sich Hamburgs höchster Gipfel versteckt, ist insbesondere aufgrund seiner Eulenvorkommen auch ornithologisch von besonderem Interesse. Immer wieder gelangen Rufnachweise des Raufußkauzes, von dem inzwischen erfolgreiche Bruten dokumentiert werden konnten (siehe den Beitrag von F. Fischer im Mitteilungsblatt 12/2015). Seit ein paar Jahren sind hier auch regelmäßig die Rufe des Sperlingskauzes zu vernehmen.

In der Stunde vor Sonnenuntergang kann noch ein Eindruck von der Landschaft gewonnen werden. Mit etwas Glück sind verschiedene Waldvogelarten wie Schwarzspecht, Waldbaumläufer oder Haubenmeise zu beobachten. Später steht dann die Frage im Vordergrund, ob sich Eulen hören lassen wollen. Als ortskundige Begleiter stehen Frederik Schawaller und Konstantin Iljuschin zur Verfügung.


Eigentlich ist es ja immer so - aber diesmal war es wieder mal recht knapp. Die jährliche Sommerexkursion des Arbeitskreises Vogelschutzwarte Hamburg wird normalerweise mit passendem Wetter versorgt, und so trafen sich diesmal sogar fast 40 Teilnehmer, um in den Strahlen der untergehenden Sonne die sich langsam wieder mit Wasser füllenden Abtorfungsflächen des Himmelmoores zu erwandern. 

Martin Schlorf, der sich in den letzten Jahren regelmäßig insbesondere zur Zugzeit mit dem Vogelleben im Himmelmoor beschäftigt hat, führte uns entlang des östlichen Randes der Torfflächen durch das Gebiet. Immer wieder boten aufgeschüttelte Hügel einen weiten Rundumblick, der uns die weite Landschaft, den prächtigen Abendhimmel und die Vogelwelt genießen lies. Letztere zeigte sich gleich zu Beginn sehr kooperativ, hatte sich doch eine Bekassine vorbildlich auf die Spitze einer abgestorbenen Birke gesetzt, wo sie sich durch uns Beobachter überhaupt nicht stören ließ.

Kiebitz und Flussregenpfeifer wurden sogar mit kleinen Küken auf den vegetationsfreien Torfbänken beobachtet. Sandregenpfeifer, Waldwasserläufer, Dunkler Wasserläufer und Großer Brachvogel vervollständigten das Artenspektrum der Limikolen unter Einfluss erster Wegzugaktivitäten. Brandgänse, Krickenten, Löffelenten und Schnatterenten bildeten die Preziosen unter den beobachteten Entenvogelwelt, während über uns Schwalben und Mauersegler noch hektisch letzte Insekten über dem Moor zu erbeuten versuchten. Um Sonnenuntergang flogen dann auch die ersten Kanadagänse ein, die hier nach Abschluss der Mauserperiode im Spätsommer alljährlich große Schlafplatzgemeinschaften ausbilden. Auch ein Paar Kraniche ließ sich ausgiebig, wenn auch nur in der Ferne beobachten.

Voller Eindrücke aus diesem größten verbliebenen Hochmoor Schleswig-Holsteins kehrten wir schließlich zum Ausgangspunkt der Exkursion am Torfwerk zurück. Auch wenn hier noch bis 2020 weiter Torf abgebaut werden wird, haben die Renaturierungsarbeiten schon vor Jahren begonnen, und es ist zu erwarten, dass sich der ornithologische Wert dieser Landschaft im Kreis Pinneberg vor den Toren der Großstadt in den nächsten Jahren weiter erhöhen wird. In das Himmelmoor lohnt sich jedenfalls eigentlich immer eine Exkursion.

Der Arbeitskreis bedankt sich herzlich bei Martin Schlorf für die Exkursionsleitung!