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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

02.02.2014

Außenmühle / Hamburg-Harburg

Andreas Giesenberg 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
häufiger Brutvogel

 

Brut
Dritthäufigste Meisenart in Hamburg. Die Sumpfmeise zeigt deutliche Konzentrationen in Gebieten mit Au- und Bruchwäldern wie z.B. entlang der Flüsse Alster, Wandse, Bille und vielen Bächen. Auf den von A.Mitschke, A.Dwenger, I.Poerschke, G.Rastig untersuchten Flächen für Brutvogelatlas, wurden die höchsten Siedlungsdichten mit 16 Rev./km² an den Rissener Fischteichen, 12 Rev./km² im Auwald am nördlichen Rand vom Wohldorfer Wald, 12 Rev./km² in der Fischbeker Heide und 10 Rev./km² in Neugraben Fischbek und im Klövensteen ermittelt. Die Dichten von 5 bis 9 Rev./km² wurden auf 17 Flächen in Rissen, Kollauniederung, Raakmoor, Hainesch-Iland, Duvenstedter Brook, Ohlstedt, Stellmoorer Tunneltal, Öjendorfer See, Achtermoor, Boberger Niederungund der Fischbeker Heide festgestellt. Auf der anderen Seite der Skala stehen 31 Gebiete mit Siedlungsdichten von nur 1-2 Rev./ km², die überwiegend im südlichen und südöstlichen Teil des Berichtsgebietes liegen wie den Vier- und Marschlanden, und im städtischen Bereich wie Altona, Eppendorf und Klosterstern.

 

Zug und Rast
Es liegen wenige Meldungen von den Zugplanbeobachtungen am Hamburger Yachthafen vor. Zwischen Anfang September und Ende Oktober 2012 wurden an 8 Tagen zwischen 1 und 4 Vögel erfasst. Aus anderen Jahren fehlen solche Beobachtungen gänzlich.

 

Winter
In Wintermonaten besuchen Sumpfmeisen auch die Futterstellen; aus den Berichtsjahren liegen über 38 Beobachtungen aus dem Berichtsgebiet vor; ca. die Hälfte lag in den Stadtgrenzen. Während der Wintervogelzählungen wurde die Art auf ca. 1/3 der Strecken festgestellt. Die höchsten Zahlen mit 11 bis 14 Individuen wurden im Stadtpark, Wohldorfer Wald und Ahrensburger Tunneltal ermittelt (V.Hildebrandt, U.Paulsen, W.Fuhrmann).

Bearbeitung durch K.Wesolowski


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 2.100 Reviere Besiedelte TK4 69 (86%)
Bestand in Hamburg 800 Reviere Besiedelte km² in HH 237 (31%)
Dichte insgesamt 0,9 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 1,0 Rev./km² Gefährdung -


Charakteristik
Die Sumpfmeise ist abhängig vom Vorhandensein alter Laubbäume.

Verbreitung
Die höchste flächenhafte Dichte erreicht die Sumpfmeise im Sachsenwald. Von Bedeutung sind außerdem der Klövensteen, die Harburger Berge, die Walddörfer mit dem Wohldorfer Wald sowie die Hahnheide. Aus der Hamburger Innenstadt und aus dem Elbtal mit dem Hafen liegen nur ganz vereinzelte Nachweise vor, in den Unterelbemarschen fehlt die Art weitestgehend.

Lebensraum
Die höchsten Bestände werden in größeren durch Laubhölzer dominierten Altholzbeständen erreicht. Auch entsprechend strukturierte Grünanlagen werden besiedelt, während Gärten, Dörfer, die Wohnblockzone oder gar die City weitgehend gemieden werden.

Bestandstrend
Die Angaben aus dem frühen 20. Jahrhundert mit Vorkommen im Stadtpark und auf dem Ohlsdorfer Friedhof sowie Bruten „auch in der Stadt in Meisennistkästen“ (Dietrich 1928) deuten auf einen langfristig vergleichsweise stabilen Bestand. Die Stadtkorridorkartierung lässt für die letzten 25 Jahre einen leicht positiven Trend erkennen (1982/83 0 RP, 1997-2000 11 RP, 2007/08 20 RP, Mitschke 2009), der sich in den letzten Jahren zu verstärken scheint.

Anmerkungen
Die jüngsten Bestandszunahmen hängen wohl vor allem mit der allgemeinen Alterung der Baumbestände seit dem Zweiten Weltkrieg zusammen.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung und Bestand
Die Sumpfmeise zeigt Verbreitungsschwerpunkte in den Harburger Bergen (180 BP), im Hamburger Westen (Klövensteen, Rissen, zusammen 140 BP), Duvenstedt, Wohldorfer Wald, Duvenstedter Brook (120 BP) und vom Volksdorfer Wald bis zum Höltigbaum (45 BP). Von Bedeutung sind außerdem größere Grünanlagen (Jenischpark, Volkspark, Niendorfer Gehege, Ohlsdorfer Friedhof, Stadtpark, Rahlstedt entlang der Wandse, Öjendorfer Park, Außenmühle) sowie der nördliche Geesthang des Elbtals zwischen Boberg und Bergedorf. Zwischen den Schwerpunkten in den Walddörfern und auf dem Ohlsdorfer Friedhof besteht entlang der Oberalster eine Verbindung. Ganz vereinzelt besiedelt die Sumpfmeise das Elbtal (Moorgürtel, Curslack, Neuengamme), die Innenstadt wird völlig gemieden.
In Hamburg brüten 730 BP der Sumpfmeise, die Art erreicht damit eine mittlere Dichte von 1,0 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 27,5 %. Die höchsten Dichten pro km² wurden mit jeweils 16 BP zweimal in den Harburger Bergen nachgewiesen, auf Probeflächen lagen die Maximalwerte bei 1,88 BP/10 ha (PF 31,9 bzw. 26,6 ha, zweimal Harburger Berge) bzw. bei 2,01 BP/10 ha (PF 14,9 ha, Niendorfer Gehege).

Lebensraum
Die Sumpfmeise ist stark auf Waldgebiete konzentriert. Dabei werden die höchsten Dichten in Laubalthölzern erreicht (z.B. Niendorfer Gehege, Buchenwälder am südlichen Geesthang), aber auch Misch- und Nadelholzbestände regelmäßig angenommen (vgl. Tab.). Der Bedarf an geschlossenen Baumbeständen schränkt die Besiedlung der Gartenstadt stark ein. Lediglich in der Nachbarschaft geschlossener Verbreitungsgebiete (Rissen, Duvenstedt) ist diese regelmäßig besetzt, sofern auch hier Altbaumbestand vorhanden ist. Interessant sind die jüngsten Ansiedlungen im Elbtal in Birkenmoorwäldern der Süderelbemoore und im Achtermoor. Hier haben die Baumbestände nach der flächigen Entwässerung und Grundwasserabsenkung inzwischen ein Alter erreicht, das Waldvögeln wie Sumpfmeise, Kernbeißer und Waldlaubsänger eine Besiedlung erlaubt. Die Sumpfmeise erobert dabei Standorte, die bisher zu den Dichtezentren der Weidenmeise gehörten. 

Bestandsentwicklung
Während der letzten Jahrzehnte haben sich Verbreitung und Bestand der Sumpfmeise in Hamburg nur wenig verändert. Die Sumpfmeise war bisher nicht in der Lage, parallel zu anderen Waldvögeln in größerem Umfang die Gartenstadt zu besiedeln. Verschwunden ist die Art nur lokal, z.B. aus dem Heuckenlock, ohne dass dafür Gründe bekannt wären. 

  

Dichte auf Probeflächen   Grün-
anlage
Laub-
wald
Misch-
wald
Nadel-
wald
Sumpfmeise Hektar 488,5 172,7 286,4 533,5
  Anzahl
Probeflächen
21 7 13 18
  Reviere 10 11 11 44
  Stetigkeit 28,6 71,4 61,5 78,9
Dichte Median 0,00 0,39 0,31 0,71
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,21 0,54 0,40 0,79
  Standard-
abweichung
0,39 0,65 0,41 0,64

  

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
730 BP 1,0 BP/km² 27,5 % 210