Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

14.06.2012

Bremen

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status

häufiger Brutvogel, häufiger Durchzügler

 

Brut

Bruten bzw. Revierpaare der Wiesenschafstelze im Berichtszeitraum wurden hauptsächlich im Elbtal beobachtet. Weitere Bruten wurden aus dem Duvenstedter Brook, der Oberalsterniederung sowie aus Grünland in der Nachbarschaft des Klövensteens gemeldet.

Beispiele aus Revierkartierungen:

2013         14 Rev./100ha            Neuland/HH                 A.DWENGER
2014         10 Rev./100ha            Mittlerer Landweg/HH                 A.MITSCHKE

 

Zug/Rast

Erstbeobachtungen im Berichtszeitraum

09.04.2012      1 Ind.      Schreynsee/WL         I.AHRENS
07.04.2013      1 Ind.      Altengamme/HH     A.DWENGER
02.04.2014      1 Ind.      Fährmannssander Elbwatt/PI     T.STEGMANN
01.04.2015      1 Ind.      Haseldorfer Marsch mit Binnenelbe/PI      M.GULBA u.a.

 

Letztbeobachtungen im Berichtszeitraum:

26.10.2012      1 Ind.      Pinnaumündung/PI                           I.AHRENS
08.10.2013      6 Ind.      Hamburger Yachthafen/PI                       A.DWENGER
24.11.2014      1 Ind.      Kleientnahme Krümse/WL                      T.STEGMANN
19.10.2015      1 Ind.      Drommel/PI                       M.GULBA u.a.

 

Die Meldung vom 24.11.2014 stellt mit einer weiteren Beobachtung aus dem Jahr 2005 die späteste je im Berichtsgebiet beobachtete Wiesenschafstelze dar.

 

Rastmaxima auf dem Wegzug:

21.07.2013    150 Ind.      Wedeler Marsch / HH                         C.WEGST
01.09.2014    120 Ind.      Die Reit / HH                     S.BAUMUNG
26.07.2013    100 Ind.      Pinnaumündung / PI                   K.BELZER u.a
08.09.2013    100 Ind.      Oetjendorf/Gölm / OD                        W.SCHMID
29.07.2013     90 Ind.     Kleientnahme Krümse / WL                    A. FRÄDRICH

 

Bis auf die Meldung aus Oetjendorf/Gölm/OD resultieren alle oben genannten Zahlen aus  Schlafplatzbeobachtungen bzw. Schlafplatzflügen. Ansammlungen von bis zu 500 Ind. wie in den frühen 2000er Jahren wurden nicht bekannt.

 

Herausragende Zugtage:

04.09.2015    104 Ind.      Hamburger Yachthafen / PI                    T.STEGMANN
29.08.2014      98 Ind.      Hamburger Yachthafen / PI                        C.WEGST
29.08.2014      98 Ind.      Hamburger Yachthafen / PI                        C.WEGST
01.09.2015      92 Ind.      Hamburger Yachthafen / PI                        C.WEGST
08.10.2013      73 Ind.      Hamburger Yachthafen / PI                    J.HARTMANN

 

Bearbeitung durch G. FICK


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

  

Bestand insgesamt 1.000 Reviere Besiedelte TK4 66 (83%)
Bestand in Hamburg 400 Reviere Besiedelte km² in HH 139 (18%)
Dichte insgesamt 0,4 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,5 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Die Wiesenschafstelze besiedelt zur Zeit zunehmend die Ackerlandschaft.

Verbreitung
Die Art zeigt im Elbtal, auf der Geest südlich der Elbe und im Osten des Berichtsgebietes von der Oberalsterniederung bis nach Geesthacht eine geschlossene Verbreitung, während Nachweise aus dem Kreis Pinneberg abseits der Marschen selten sind und der bebaute Teil der Stadt gemieden wird.

Lebensraum
Die wichtigsten Brutgebiete liegen in der offenen Agrarlandschaft, wo neben Grünland zunehmend auch Ackerland besiedelt wird. Revierstandorte finden sich in der Regel an Wegen, Grabenrändern und Säumen, gelegentlich aber auch mitten in Feldern (v.a. in Raps). Einzelne Vorkommen haben v.a. im Hafen auf städtischen Brachflächen überdauert.

Bestandstrend
Während die Art im Stadtgebiet im Zuge des Verluste von Brachen und Baulücken weitgehend verdrängt worden ist (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 20 RP, 1997-2000 4 RP, 2007/08 0 RP, Mitschke 2009), hat sich das Vorkommen im schleswig-holsteinischen Umland in den letzten 20 Jahren positiv entwickelt (1985-1994 150 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 400 RP). In der Agrarlandschaft haben die Bestände auch im Elbtal Hamburgs zugenommen.

Anmerkungen
Die Wiesenschafstelze ist einer der ganz wenigen Bodenbrüter der Agrarlandschaft mit Bestandszunahmen.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Schafstelzen brüten inzwischen fast nur noch im Elbtal. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen dabei im Hafen (Waltershof, Altenwerder, Hohe Schaar, 95 BP), in den Grünlandgebieten Neulands (25 BP) und von Boberg über Allermöhe und Ochsenwerder bis in Teile der Vier- und Marschlande (v.a. Neuengamme, insgesamt 220 BP). Auf der Geest sind nur Einzelvorkommen (Lürade 2 BP, Sinstorf, Ohmoor, Hummelsbütteler Feldmark, Wohldorfer Graben 3 BP, Wohldorf 2 BP, Stellmoorer Tunneltal/Höltigbaum) besetzt. Insgesamt brüten in Hamburg 380 Paare. Die Art erreicht eine mittlere Dichte von 0,5 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 15,6 %.
Pro km² werden bis zu 12 BP (Moorburg, Neuengamme), auf Probeflächen maximal 1,78 BP/10 ha (PF 22,4 ha, Neuland) bzw. 2,03 Rev./10 ha (PF 49,3 ha, Hohe Schaar) erreicht.

Lebensraum
In den Vier- und Marschlanden ist durch die Umwandlung von Grünlandstandorten in Ackerland vielerorts ein Flächenmosaik entstanden. Dabei scheint die Schafstelze eher in den durch Ackernutzung dominierten Teilflächen vorzukommen. Typische Grünlandstandorte unter den Brutgebieten der Schafstelze sind weiterhin die Elbvorländer (v.a. Altengamme) sowie die Westerweiden und Neuland. Auf der Geest werden ebenfalls vor allem Ackerflächen besiedelt.
In Hamburg für die Schafstelze von hoher Bedeutung sind weiterhin Spülfelder und Hafenbrachen im Stromspaltungsgebiet. Hier werden vor allem die mit üppiger Hochstaudenvegetation bewachsenen Dämme zwischen den einzelnen Spülflächen dicht besiedelt. Ehemals bekannte Brutplätze auf Brach- und Trümmerflächen im Stadtgebiet sind heute nicht mehr vorhanden (vgl. unten).

 

Bestandsentwicklung
Die Schafstelze hat in den letzten 40 Jahren in Hamburg im Bestand abgenommen. Auffallend ist vor allem die fast vollständige Räumung des Moorgürtels. Weitere Flächenverluste im Grünland sind für die Rissen-Sülldorfer Feldmark, Osdorfer Feldmark, Eidelstedter Feldmark, den Flughafen Fuhlsbüttel, die Hummelsbütteler Feldmark und Raakmoor dokumentiert. Im inneren Stadtbereich waren noch Anfang der 1980er Jahre Brutplätze in Hammerbrook/Klostertor (1982/83 8 BP!) besetzt, die inzwischen überbaut wurden. Schon vorher waren vereinzelte Ansiedlungen in Barmbek, Alsterdorf/City Nord und Borgfelde aufgegeben worden. Insgesamt ergibt sich zwischen 1960 und 1990 ein Arealverlust von 40 %.

 

Dichte auf Probeflächen   Hafen-
industrie
Acker-
land
Grün-
land
 Schafstelze Hektar 2667,1 211,2 3266,2
  Anzahl
Probeflächen
81 6 64
  Reviere 52 10 32
  Stetigkeit 25,9 33,3 25,0
Dichte Median 0,00 0,00 0,00
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,19 0,47 0,14
  Standard-
abweichung
0,42 0,74 0,33

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
380 BP 0,5 BP/km² 15,6 % 119