Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

06.04.2015

NSG Finkenwerder Süderelbe

Andreas Giesenberg

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status

sehr häufiger Brutvogel, sehr häufiger Durchzügler

 

Brut

Beispiele aus Revierkartierungen:

2013         13 Rev./100ha            Reitbrook/HH                 A.DWENGER
2014         12 Rev./100ha            Howe/HH                 A.DWENGER

 

Das Bachstelzen auch Höhlen als Brutplatz annehmen, belegt die Feststellung einer Bachstelzenbrut in einem Sperlingskasten an der KESt Wedeler Marsch im Jahr 2013.

Die früheste Beobachtung eines ausgeflogenen und bettelnden Jungvogels im Berichtszeitraum machte A. Mitschke am 12.05.2014 in Curslack/HH.

 

Zug/Rast

Größte Ansammlungen:

04.09.2012   300 Ind.      Haseldorfer Binnenelbe/PI M.KANDOLF
20.09.2013   200 Ind.      Fährmannssand/PI K.BELZER
03.10.2012   150 Ind.      Fährmannssand/PI N.NETZLER
02.09.2015   110 Ind.      Haseldorfer Marsch/PI NABU HASELDORF
07.04.2013   109 Ind.      Mittlerer Landweg G.RASTIG
08.04.2013   100 Ind.      Oberalsterniederung/SE S.GRELL

 

Eine Serie starker Zugtage mit mehr als 100 Ind. pro Zugtag konnte vom 28.-30.09.2012 am Hamburger Yachthafen bei den Zugplanbeobachtungen festgestellt werden:

 

28.09.2012      138 Ind.      Hamburger Yachthafen/PI                            M.KANDOLF
29.09.2012      115 Ind.      Hamburger Yachthafen/PI                       B.KONDZIELLA
30.09.2012      143 Ind.      Hamburger Yachthafen/PI                               C.WEGST

 

Weitere herausragende Zugtage:

 

28.09.2014       98 Ind.      Hamburger Yachthafen/PI                              C.WEGST
29.09.2012       73 Ind.      Hamburger Yachthafen/PI                         J.HARTMANN

 

 Schlafplätze wurden aus folgenden Gebieten gemeldet:

 

13.09.2012   80 Ind.      Haseldorfer Binnenelbe/PI B.KONDZIELLA
08.10.2013   70 Ind.      Fährmannssand/PI B.KONDZIELLA
16.09.2014   55 Ind.      Fährmannssand/PI N.NETZLER
24.05.2012   50 Ind.      Haseldorfer Marsch/PI J.BERG
06.10.2013   40 Ind.      Mittlerer Landweg B.KONDZIELLA
15.09.2013   30 Ind.      Wedel mit Geestkante/PI B.KONDZIELLA
25.09.2015   10 Ind.      Wedel mit Geestkante/PI B.KONDZIELLA

 

Bis auf die Meldung aus Oetjendorf/Gölm/OD resultieren alle oben genannten Zahlen aus Schlafplatzbeobachtungen bzw. Schlafplatzflügen. Ansammlungen von bis zu 500 Ind.wie in den frühen 2000er Jahren wurden nicht bekannt.

 

Eine zumindest teilweise geglückte Überwinterung ist durch eine Beobachtungsreihe aus der Wedeler Marsch belegt. Vom 18.12.2013 bis zum 28.02. 2014 wurden regelmäßig bis zu 4 Ind. in der Nähe der KESt und dem Hof Gießensand beobachtet. Einzig in der Zeit vom 18.01.2014 bis 15.02.2014 liegen keine Beobachtungen vor, was wohl auf eine am 20.01.2014 einsetzende, einwöchige Kälteperiode zurückzuführen ist, während der die Bachstelzen entweder doch wegzogen oder sie Ihre Nahrung an anderer Stelle suchten.

 

Im Winter 2014/2015 kann sowohl in der Wedeler Marsch als auch an der Kleientnahme Krümse sicher von Überwinterungen ausgegangen werden.

 

An der Kleientnahme Krümse/WL wurden vom 21.12.2014 bis zum 28.02.2015 an 15 Tagen teilweise bis zu 11 Bachstelzen (31.12.2014) gemeldet. Die maximale Zeit ohne Meldung beträgt 12 Tage zwischen dem 15.02.2015 und dem 28.02.2015

In der Wedeler Marsch/PI wurden zwischen dem 05.12.2014 und dem 28.02.2015 an 38 Tagen bis zu 10 Bachstelzen (30.01.2015) beobachtet. Die maximale Zeit ohne Meldung lag hier bei 10 Tagen zwischen dem 14.12.2014 und dem 25.12.2014.

 

Bearbeitung durch G. FICK


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

  

Bestand insgesamt 6.000 Reviere Besiedelte TK4 80 (100%)
Bestand in Hamburg 3.000 Reviere Besiedelte km² in HH 606 (79%)
Dichte insgesamt 2,4 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 3,9 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Die Bachstelze ist ein häufiger Kulturfolger und Nischenbrüter.

Verbreitung
Die Art zeigt sich vor allem im Elbtal entlang des niedersächsischen Ufers der Unterelbe über das Alte Land, das Stromspaltungsgebiet und die Vier- und Marschlande besonders häufig und ist in geringeren Dichten fast flächendeckend verbreitet. Lücken im Vorkommen finden sich nur in Teilen der Hamburger Innenstadt sowie in großen, geschlossenen Waldgebieten (Harburger Berge, Sachsenwald).

Lebensraum
Die Bachstelze brütet häufig an Gebäuden auf Bauernhöfen, in Dörfern, aber auch in freier Landschaft in Viehunterständen, unter Brücken etc. Auch die City Hamburgs ist alljährlich besiedelt, wobei die Brutplätze dort im Bereich der Dächer der Großstadt liegen müssen.

Bestandstrend
In den letzten Jahrzehnten hat der Bestand der Bachstelze langsam zugenommen (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 23 RP, 1997-2000 57 RP, 2007/08 69 RP, Mitschke 2009), was auch für das Vorkommen im schleswig-holsteinischen Umland gilt (1985-1994 2.000 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 2.300 RP). Auf Probeflächen erscheint das Vorkommen in den letzten zehn Jahren stabil.

Anmerkungen
Bachstelzen bevorzugen die Nähe von Gewässern, weil sich dort ein besonders gutes Nahrungs- (Insekten-)Angebot findet.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Im Elbtal inklusive des Stromspaltungsgebietes mit dem Hamburger Hafen weist die Bachstelze eine fast flächige Verbreitung auf. Weitere wichtige Gebiete sind der Hamburger Westen mit der Rissen-Sülldorfer Feldmark sowie der Osten (Stellmoorer Tunneltal) und der Norden Hamburgs (Wittmoor, Wohldorf, Duvenstedter Brook). Verbreitungslücken werden einerseits in den großen Wäldern der Harburger Berge und im inneren Stadtbereich erkennbar. Insbesondere im Umfeld der Alster erreichen einzelne Paare der Bachstelze aber auch den inneren Stadtbereich.
Der Gesamtbestand der Bachstelze in Hamburg beläuft sich auf 3.000 BP, von denen 1.800 Paare im Elbtal siedeln. Die mittlere Dichte für ganz Hamburg liegt bei 3,9 BP/100 ha, pro km² werden maximal 20 bzw. 24 BP erreicht (Nincop, Cranz, Volksdorf). Kleinflächig wurden Dichten bis 3,35 BP/10 ha (PF 14,9 ha, Neuland), 3,48 BP/10 ha (PF 31,6 ha, Nincop) bzw. 3,71 BP/10 ha (PF 27,0 ha, Ochsenwerder) nachgewiesen. Die Rasterfrequenz der Bachstelze in Hamburg beträgt 75,5 %.

Lebensraum
Die höchsten Dichten werden im ländlichen Raum (Altes Land, Neuland, Neuengamme, Curslack etc.) erreicht, wo Brutplätze oft in enger Anlehnung an Gebäude mit landwirtschaftlicher Funktion (Stallungen, Dunghaufen mit entsprechendem Insektenangebot) zu finden sind. Die hohe Anpassungsfähigkeit an die Art des Brutplatzes ermöglicht eine vergleichsweise weite Verbreitung. So sind in der offenen Landschaft regelmäßig Viehunterstände besetzt. Auch Brücken in der grabenreichen Marsch sind oft gewählte Brutplätze, die in unmittelbarer Gewässernähe ein reiches Nahrungsangebot gewährleisten.

 

Bestandsentwicklung
Im inneren Stadtgebiet sind einige nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen großflächigen Zerstörungen besetzte Brutgebiete inzwischen wieder aufgegeben worden. Meist sind die Freiflächen, die für die Nahrungssuche benötigt werden, inzwischen überbaut. Ein regionaler Schwerpunkt für Arealaufgaben ist östlich der Alster zwischen Barmbek, Hohenfelde und Hamm erkennbar.

 

Dichte auf Probeflächen   Hafen,
Industrie
Block-
bebauung
Garten-
stadt
Klein-
gärten
Grün-
anlage
Dorf
Bachstelze Hektar 2667,1 2275,4 5430,2 457,6 488,5 1930,4
  Anzahl
Probeflächen
81 80 196 19 21 57
  Reviere 156 34 154 15 18 248
  Stetigkeit 72,8 26,3 43,4 36,8 52,4 98,2
Dichte Median 0,61 0,00 0,00 0,00 0,36 1,16
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,59 0,15 0,31 0,26 0,38 1,32
  Standard-
abweichung
0,49 0,33 0,50 0,47 0,41 0,80
    Feucht-
gebiete
Obst-
anbau
Feld-
mark
Acker-
land
Grün-
land
 
  Hektar 475,1 539 1088,4 211,2 3266,2  
  Anzahl
Probeflächen
16 13 31 6 64  
  Reviere 42 61 56 12 125  
  Stetigkeit 81,3 100,0 71,0 100,0 68,8  
Dichte Median 0,81 1,45 0,43 0,61 0,31  
[Reviere/10ha] Mittelwert 1,01 1,29 0,57 0,58 0,52  
  Standard-
abweichung
0,89 0,56 0,62 0,21 0,54  

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
3.000 BP 3,9 BP/km² 75,5 % 576