Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

Männchen

Prachtkleid

 

 

23.05.2015

S'Albufera / Mallorca

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 630 Reviere Besiedelte TK4 61 (76%)
Bestand in Hamburg 370 Reviere Besiedelte km² in HH 181 (24%)
Dichte insgesamt 0,3 Rev./km² Trend wieder zunehmend
Dichte in Hamburg 0,5 Rev./km² Gefährdung RL HH V, NI 3, SH 3

 

Charakteristik
Die Nachtigall erreicht in Hamburg die westliche Grenze ihrer Verbreitung in Norddeutschland.

Verbreitung
Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt im Elbtal in den Vier- und Marschlanden, bei Geesthacht mit der Schleuseninsel sowie in der Winsener Marsch. Die Art erreicht von Waltershof bis Moorburg die Westgrenze ihres geschlossenen Verbreitungsgebietes. Auf der Geest erstreckt sich von der Oberalsterniederung und Stormarn und rund um den Sachsenwald bis Geesthacht ein geschlossenes Verbreitungsgebiet. An der Unterelbe, im Kreis Pinneberg und im Stadtinneren Hamburgs existieren nur sporadische Vorkommen.

Lebensraum
Die Nachtigall brütet in dichtem Gebüsch, vor allem an Wegen, Gewässerufern oder Waldrändern.

Bestandstrend
Im frühen 20. Jahrhundert war die Nachtigall in Hamburg bis in die Stadt weit verbreitet (Dietrich 1928). Spätestens in den 1960er Jahren gingen viele Vorkommen verloren (Mitschke & Baumung 2001), die Angabe von 40-60 RP Ende der 1970er Jahre (Holzapfel et al. 1982) dürfte den Bestand allerdings unterschätzt haben. In den letzten Jahren haben die Bestände leicht zugenommen.

Anmerkungen
Brutplätze in Grünanlagen sind in den letzten Jahrzehnten oft durch die Entfernung von Gebüsch verloren gegangen. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Die Nachtigall besiedelt bevorzugt das Elbtal und insbesondere die Boberger Niederung, Reitbrook und die Vier- und Marschlande. Auf der Geest sind nur vereinzelte Vorkommen besetzt: Rissen, Südrand der Osdorfer Feldmark, Eidelstedter Feldmark, Kollauniederung, Eißendorf, Außenmühle, Eppendorfer Moor, Wilstorf, Hummelsbütteler Feldmark, Bramfeld, Lemsahl-Mellingstedt, Billstedt, Rahlstedt, Duvenstedter Brook, Stapelfelder Moor und Höltigbaum. Zusammen siedeln hier 30 BP von insgesamt 350 Paaren in Hamburg.
Mehr als 5 Reviere pro 100 ha werden in 11 Rastern erreicht. Maximal wurden je 9 Sänger an der Alten Süderelbe/Altenwerder und an der Gose Elbe/Kirchwerder ermittelt. Mit Ausnahme der Rhee/Wilhelmsburg liegen alle weiteren dieser dicht besiedelten Gebiete in den Vier- und Marschlanden. Auf Probeflächen wurden Dichten bis zu 1,47 BP/10 ha (PF 27,5 ha, Boberger Niederung), 1,66 BP/10 ha (PF 30,2 ha, Moorburg) bzw. 1,94 BP/10 ha (PF 25,8ha, Rhee) erreicht. Insgesamt erreicht die Nachtigall eine mittlere Dichte von 0,5 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 21,2 %.

Lebensraum
Bevorzugt besiedelt werden Gebüschstrukturen in der halboffenen Landschaft. Typische Lebensräume mit höheren Dichten sind gehölzgesäumte Wegränder in den Vier- und Marschlanden (Kirchwerder, Neuengamme, Altengamme) und auwaldähnliche, meist durch Weidengebüsche dominierte Flächen z.B. an der Alten Süderelbe, im Achtermoor oder Heuckenlock. Diese Lebensraumbeschreibung trifft auch auf eines der letzten städtischen Vorkommen im Eppendorfer Moor zu. Mehrere Sänger fanden sich innerhalb der Autobahn-Abfahrt Waltershof oder in Lärmschutzpflanzungen an der A1 südlich des Kreuzes HH-Ost. In Wilhelmsburg wurden Gesangsplätze innerhalb der bebauten Zone und teilweise in kleinsten Parkanlagen zwischen Wohnblocks besiedelt. Entscheidend für das Vorkommen ist hier offenbar die Schutz bietende, dichte Struktur der Gebüsche.

Bestandsentwicklung
Die Nachtigall hat in den letzten Jahrzehnten in Hamburg deutliche Bestandsrückgänge erlitten. Dafür sind offenbar verschiedene Gründe verantwortlich. Zum einen sind bis Mitte der 1970er Jahre regelmäßig besetzte Vorkommen in Grünanlagen wie Stadtpark und Ohlsdorfer Friedhof (bis Ende der 1960er Jahre) verwaist. Dafür wurden verschiedentlich die durch Pflegemaßnahmen veränderten Gehölzstrukturen verantwortlich gemacht (THYE 1995, WITT 1996). Aber auch der gestiegene Nutzungsdruck mit der großen Zahl freilaufender Hunde dürfte für diesen gerne am Boden Nahrung suchenden Vogel negative Folgen gehabt haben. Daneben sind vor allem im Oberalsterraum und in Harburg zahlreiche Vorkommen durch das Schließen von Baulücken verschwunden. Ein weiterer Grund für eine Bestandsabnahme scheint in einem allgemeinen Arealschwund zu liegen, der die westlichen Teile Hamburgs betrifft. So sind fast alle teilweise jahrzehntelang besetzten Vorkommen in den Elbparks erloschen. Das trifft auch auf Brutplätze in Finkenwerder und im Moorgürtel zu, die in offenbar unveränderten Lebensräumen im Laufe der 1980er Jahre aufgegeben wurden. Insgesamt sind in der Zeit von 1960 bis 1990 rund 35 % aller Vorkommen erloschen.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
350 BP 0,5 BP/km² 21,2 % 162