Die Bestände der winterlichen Möwen, vor allem von Lach-, Sturm-, Silber und Mantelmöwe sind schon lange im Focus der Hamburger Beobachter. Einzelheiten wurden 1996 in Band 3 der Avifauna, Die Vogelwelt von Hamburg und Umgebung, beschrieben. Doch die Veränderungen in den winterlichen Beständen sind enorm. Einerseits liegt das an den schwindenden Beständen im Einzugsbereich der in Hamburg überwinternden Möwen. Andererseits liegt auch an den immer weniger gewordenen offenen Mülldeponien. Auch die Abgabe ungeklärter Haushalts-Abwässer in die Elbe ist seit den 80er Jahren fast total eingestellt worden. Die Bestände der in Hamburg brütenden Möwen, vor allem Sturmmöwen, sind enorm angestiegen. Diese Möwen überwintern nach den uns vorliegenden Ablesungen von beringten Möwen nicht bei uns.
Das Problem unserer Zählungen ist stets die Tide. Der Hauptsammelplatz neben der Außenalster ist das Mühlenberger Loch. Hier rasten die Möwen vor allem bei Niedrigwasser auf den dann frei fallenden Sandbänken und den Stacks. Aber auch im Hafen gibt es verschiedene Sammelplätze, die aber im Laufe der Jahre wechseln können. Das liegt z.T. an den Möwen, wie das schon GRUNER früher feststellte. Es liegt aber auch an den zunehmenden Aktivitäten um die Container-Schifffahrt.
1986 bis 1991 wurde im Januar gezählt. Von 1996 bis 2003 haben wir 4mal je Winter gezählt. Seit 2004 zählen wir nur noch im Januar eines jeden Jahres zum günstigsten Zeitpunkt: Niedrigwasser am Pegel St. Pauli gegen Sonnenuntergang.
Der DDA – Dachverband Deutscher Avifaunisten – hat seit 2004 die Zählungen der winterlichen Schlafplätze in Deutschland bundesweit organisiert. Mehr dazu auf der Webseite des DDA .
Rundschreiben des DDA mit Ergebnissen als PDF zum Download
Ergebnisse der Hamburger Zählungen als PDF