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18.05.2018

Neu Wulmstorf

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
Sehr häufiger Brutvogel, häufiger Durchzügler und Wintergast

 

Brut
Sehr anpassungsfähige Art, Nistplätze mitunter in Hornissen- und Fledermauskästen, Stahlmasten, Bogenlampen, unter Abdeckungen von Bahnsteigbeleuchtung. Zweithäufigste Meisenart in Hamburg, vertreten in allen Teilen der Stadt und Umgebung. Auf den knapp 150 für den Brutvogelatlas kartierten Flächen wurden die höchsten Siedlungsdichten von 100-110 Rev./km² in Osdorf, Nienstedten, Altona, Eimsbüttel, Niendorfer Gehege, Gr. Flottbek, Lokstedt, Hoheluft, Mühlenau und Dammtor festgestellt (A. Dwenger, A. Mitschke,  I. Poerschke). Dichten zwischen 50 und 100 Rev./km² wurden auf über 50 anderen Flächen ermittelt. Die niedrigsten Dichten von 2 bis 10 Rev./km² wiesen Flächen im Hafen und in den Vier- und Marschlanden auf. (Waltershof, Hohe Schaar-Hafen, Kuhwerder Hafen, Steinwerder, Norderelbe/Grasbrook, Neuland, Ochsenwerder, Kirchwerder Wiesen, Curslack und Neuengamme (A. Dwenger, A. Mitschke).

 

Zug und Rast
Die am Hamburger Yachthafen in Wedel erfassten Wegzieher weisen Maxima von Ende Sept. bis Mitte Oktober auf. Die Intensität des Zuges fällt vom Jahr zu Jahr unterschiedlich aus. Wurden 2012 während der Zugplanbeobachtung ca. 19.500 Blaumeisen erfasst, ergaben die Summen in den Jahren 2013 und 2014 ca. 6.000 bzw. 8.300 Individuen. 2015 wurde nur 864 Ind. gezählt. Die Mittelwerte der Tagessummen betrugen dementsprechend 42, 17, 18 bzw. 5 Vögel pro Tag.

 

Die höchsten Tagessummen für die Berichtsjahre

 01.10.2012   1107 Ind.  ziehend  M. Kandolf
 27.10.2013 314 Ind.  Zug nach SW   T. Stegmann
 23.10.2014 500 Ind.  Zug nach SW  A. Mitschke
 10.10.2015 418 Ind.  Zug nach S  T. Stegmann

 

Auch die mittleren Truppgrößen, die in den Monaten September-November in anderen Teilen des Berichtsgebietes beobachtet wurden, weisen Unterschiede auf. Während im Jahr 2012 die Werte bei 33 Vögel/Trupp lagen, waren es 2013, 2104 und 2015 10, 13, bzw. 10 Vögel/Trupp. Der größte beobachtete Trupp mit ca. 100 Ind. wurde am 14.09.2012 im Duvenstedter Brook beobachtet (K. Wesolowski). Vom Heimzug liegen nur wenige Daten aus den Monaten März und April vor und betreffen nur einzelne Beobachtungen von kleinen Trupps.

 

Winter
Ähnlich wie beim Wegzug konnten für die Monate Dezember und Januar Unterschiede in der Stärke der Trupps festgestellt werden. Während im Winter 2012/13 häufiger größere Trupps mit gut 20 Vögeln beobachtet wurden, liegen für den Winter 2013/14 lediglich Beobachtungen von kleineren Trupps mit 5-10 Vögeln vor. Im Dezember 2015 wurde in Farmsen-Berne ein Trupp von 65 Ind. beobachtet (S. Jorzik) sowie 15 Trupps zwischen 10 und 20 Ind.. Auf den Strecken der Wintervogelzählungen schwankten die Summen pro Strecke von ein paar Vögeln bis zu über 100. Mittelwerte für die Winter unterscheiden sich kaum; sie liegen für Jan-Feb 2012 bei 7,5 Ind., für Nov. 2012 – Feb. 2013 bei 5,6 Ind., für Nov. 2013 - Feb. 2014 bei 6,4 Ind.  und für Nov. 2014 - Feb. 2015 bei 5,0 Ind. Für den Winter 2011/2012 wurden die höchsten Summen während einer Zählung im Februar 2012 mit 104 Ind. im Stadtpark (V. Hildenbrandt) und 105 Ind. am Kupferteich in Farmsen (S. Jortzik) gemeldet. Im Winter 2012/13 wurden 140 Vögel im Duvenstedter Brook (K. Wesolowski) und 119 im Stadtpark (V. Hildenbrandt) ermittelt. Im Winter 2013/14 lagen die höchsten Summen bei 113 bzw. 162 Ind. im Stadtpark (V. Hildenbrandt), im Winter 2014/15 konnten 33 Ind. im Buttermoor/PI beobachtet werden (A. Dwenger).

Bearbeitung durch Krzysztof Wesolowski und Gunnar Fick 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 44.000 Reviere Besiedelte TK4 80 (100%)
Bestand in Hamburg 30.000 Reviere Besiedelte km² in HH 749 (98%)
Dichte insgesamt 17,9 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 39,1 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Die Blaumeise ist nirgends so häufig wie in den Gärten der Stadt und übertrifft hier teilweise sogar die Bestandsdichte der Kohlmeise.

Verbreitung
Die höchsten Dichten werden im Stadtgebiet Hamburgs erreicht, vor allem in den bebauten Teilen der Geest, am Südrand des Urstromtals der Elbe und im Bergedorfer Raum. Die Art kommt aber auch in den Elbmarschen und in der Agrarlandschaft der Geest sowie in allen Wäldern flächendeckend vor.

Lebensraum
In den Gärten, Grünanlagen, Kleingärten und Wohnblockzonen der Stadt findet die Blaumeise aufgrund des hohen Angebots an Nistkästen ideale Brutbedingungen vor. Regelmäßig kommt es auch zu Gebäudebruten in defekten Fassadenteilen.

Bestandstrend
Die Blaumeise war bereits Anfang des 20. Jahrhunderts „nach der Kohlmeise die häufigste Meise im Gebiet“ (Dietrich 1928). Die Bestände sind insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren stark angestiegen (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 743 RP, 1997-2000 2.143 RP, 2007/08 2.040 RP, Mitschke 2009). Auch im schleswig-holsteinischen Umland hat sich der Bestand in den letzten zwei Jahrzehnten annähernd verdoppelt (im Vergleich zu Berndt et al. 2002).

Anmerkungen
In den letzten Jahren dürfte der Bestand seine Sättungsgrenze erreicht haben.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung und Bestand
Die Blaumeise besiedelt Hamburg weitgehend flächendeckend in hoher Dichte. Im Elbtal ist die Dichte im Bereich der offenen Grünlandflächen und der intensiv genutzten Niederstamm-Obstbauflächen geringer, Verbreitungslücken finden sich in wenigen, vegetationsfreien Teilen des Hafens (Waltershof, Hohe Schaar-Süd) und großflächig baumfreien Teilen der Vier- und Marschlande.
Die Blaumeise ist mit einem Bestand von 31000 BP die dritthäufigste Brutvogelart Hamburgs. Sie erreicht eine mittlere Dichte von 40,4 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 97,8 %. Die höchsten Dichten pro km² liegen bei 130 BP (Kirchdorf, Sülldorf) bzw. 140 BP (Winterhude mit Stadtpark). Auf Probeflächen wurden maximale Dichtewerte von 18,81 BP/10 ha (PF 20,2 ha, Hausbruch), 19,23 BP/10 ha (PF 23,4 ha, Neuwiedenthal) bzw. 20,13 BP/10 ha (PF 14,9 ha, Niendorfer Gehege) ermittelt.

Lebensraum
Die Blaumeise besiedelt das gesamte Stadtgebiet, wobei die Dichten selbst in der Wohnblockzone deutlich über denen in Wäldern liegen (Tab.). Verantwortlich dafür dürfte vor allem das große Angebot an Nistkästen sein, wobei gerade in der Innenstadt der Anteil von Gebäudebruten in schadhaften Lüftungsschlitzen bzw. unter Dächern groß ist. Auch technische Strukturen wie Lampenmasten oder Verteilerkästen sind regelmäßig durch die Blaumeise besiedelt, sofern sich eine Einschlupfmöglichkeit findet.

Bestandsentwicklung
Die Blaumeise hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und ihren Bestand basierend auf der Analyse von Probeflächenuntersuchungen seit den 1960er Jahren verdoppeln können (MITSCHKE et al. 2000). Eine nicht unwesentliche Rolle dürfte dabei das in der Gartenstadt und Wohnblockzone verbreitete Ausbringen von Nistkästen mit Einfluglöchern bis 26 mm Durchmesser gespielt haben, um die vermeintlich gegenüber der Kohlmeise unterlegene Blaumeise gezielt zu fördern.

 

Dichte auf Probeflächen   City Hafen,
Industrie
Block-
bebauung
Villen-
viertel
Garten-
stadt
Klein-
gärten
Grün-
anlage
Dorf
Blaumeise Hektar 219,3 2667,1 2275,4 174,7 5430,2 457,6 488,5 1930,4
  Anzahl
Probeflächen
8 81 80 6 196 19 21 57
  Reviere 45 445 1404 134 3694 284 371 551
  Stetigkeit  100,0 79,0 100,0 100,0 99,5 100,0 100,0 98,2 
Dichte Median 1,41 0,85 5,79 8,58 6,42 5,76 7,50 2,16
[Reviere/10ha] Mittelwert 2,08 1,95 6,28 7,82 7,11 6,63 7,58 2,87
  Standard-
abweichung
1,45 2,76 2,97 3,60 3,57 3,88 3,85 2,54
    Laubwald Mischwald Nadelwald Feucht-
gebiete
Obst-
anbau
Feld-
mark
Acker-
land
Grün-
land
  Hektar 172,7 286,4 533,5 475,1 539 1088,4 211,2 3266,2
  Anzahl
Probeflächen
7 13 18 16 13 31 6 64
  Reviere 59 112 118 155 66 235 24 193
  Stetigkeit 100,0 92,3 94,7 93,8 92,3 93,8 100,0 75,0
Dichte Median 3,18 3,31 2,20 3,38 1,15 1,91 1,35 0,65
[Reviere/10ha] Mittelwert 3,94 4,57 2,17 3,95 1,41 2,29 1,20 0,93
  Standard-
abweichung
2,58 3,98 0,84 3,27 1,04 1,68 0,85 1,24

 

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
31.000 BP 40,4 BP/km² 97,8 % 746

 

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22.02.2015

NSG Finkenwerder Süderelbe

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
Sehr häufiger Brutvogel, häufiger Durchzügler und Wintergast

 

Brut
Die häufigste Meisenart in Hamburg, im ganzen Berichtsgebiet vertreten. Auf den knapp 150 für den Brutvogelatlas kartierten Flächen wurden die höchsten Siedlungsdichten von 100 bis 140 Rev./km² auf 17 Flächen in Nienstedten, Osdorf, Altona,  Eimsbüttel, Lokstedt, Niendorfer Gehege, Mühlenau, Klosterstern, Gr. Flottbek, Kl. Flottbek, Hagenbeks Tierpark, Eppendorf und Dammtor registriert. Dichten zwischen 50 und 100 Rev./km² wurden auf 46 weiteren Flächen ermittelt. Die niedrigsten Dichten von 2 bis 10 Rev./km² wiesen die Flächen im Hafen und in den Vier- und Marschlanden (Waltershof, Hohe Schaar-Hafen, Kuhwerder Hafen, Steinwerder, Norderelbe/Grasbrook, Neuland, Ochsenwerder, Kirchwerder Wiesen, Curslack und  Neuengamme) auf. (A. DWENGER, A. MITSCHKE). Die Mittelwerte liegen dort bei knapp 8 Rev./km² und ähneln somit den dort ermittelten Werten für die Blaumeise.

 

Zug und Rast
Basierend auf Zahlen von erfassten Wegziehern am Hamburger Yachthafen in Wedel lassen sich Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Jahren feststellen. In allen Jahren treten die Maxima in der Zeit von Ende September bis Ende Oktober auf. Die Summen der erfassten Vögel unterscheiden sich jedoch sehr stark. Während im Jahr 2012 über 8.100 Vögel durchgezogen, waren es in den folgenden Jahren knapp 4.200, 1.500 und 2015 nur 849 Vögel. Die Mittelwerte der Tagessummen betrugen dementsprechend ca. 11, 6, 2 bzw. 1 Vogel pro Viertelstunde Beobachtungszeit.

Die höchsten Tagessummen am Hamburger Yachthafen für die Berichtsjahre

17.10.2012 963 Ind. Zug nach S M. Kandolf, A. Zours
22.10.2013 769 Ind. Zug nach S A. Zours
26.10.2014 222 Ind. Zug nach S T.Stegmann
10.10.2015 156 Ind. Zug nach S T. Stegmann

 

Außer am Yachthafen wurden im Unterschied zur Blaumeise nur wenige größere Trupps während der Zugzeit beobachtet. Von den insgesamt 11 Meldungen von Trupps mit mindestens 15 Vögeln, fallen 5 auf das Jahr 2012 und jeweils 2 auf die folgenden Jahre. Der größte Trupp mit ca. 30 Vögeln - zusammen mit ca. 100 Blaumeisen -  wurde am 07.09.2012 im Duvenstedter Brook beobachtet (K. WESOLOWSKI).
Außergewöhnlich war auch die Beobachtung von ca. 40  Kohlmeisen, die im Trupp zusammen mit ungefähr 80 Schwanz- und Blaumeisen in der Nähe der Müllverbrennungsanlage in Stapelfeld/OD am 05.07.2015 nach Nahrung suchten (K. WESOLOWSKI).

 

Winter
Die Truppbildung scheint in Wintermonaten nicht so ausgeprägt wie bei der Blaumeise. Es liegen nur 32 Beobachtungen von Trupps mit mindestens 15 Vögeln vor. Nur in einem Fall wurde am 18.12.2014 in Bahrenfeld mit ca. 65 Vögeln ein Trupp mit mehr als 50 Kohlmeisen beobachtet (A. DWENGER).

 

Der langfristige und kurzfristige Trend sind bei der Art stabil.

Bearbeitung durch Krzysztof Wesolowski


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 54.000 Reviere Besiedelte TK4 80 (100%)
Bestand in Hamburg 35.000 Reviere Besiedelte km² in HH 755 (98%)
Dichte insgesamt 22,0 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 45,6 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Die Kohlmeise ist in Hamburg nach der Amsel die häufigste Brutvogelart.

Verbreitung
Die Art ist im Hamburger Raum flächendeckend verbreitet, wobei die höchsten Dichten im bebauten Teil der Stadt auf der Geest nördlich der Elbe, im Harburger Raum und in Bergedort erreicht werden.

Lebensraum
Kleinteiliger Strukturreichtum, großes Angebot an Nistkästen, eine zumindest in blütenreichen Gärten gute Nahrungsversorgung und hohe Überlebensraten durch winterliche Fütterung bedeuten besonders günstige Lebensbedingungen in der Gartenstadt, in Grünanlagen und Teilen der Wohnblockzone. Auch Laub- und Nadelwälder können bei ausreichenden Nistmöglichkeiten in hoher Dichte besiedelt werden. Gebäudebruten kommen regelmäßig vor.

Bestandstrend
Im frühen 20. Jahrhundert war die Kohlmeise „wohl die häufigste Meise, aber in der Stadt nicht so zahlreich wie die Blaumeise (Dietrich 1928). Die Ausbreitung bis in innerstädtische Lagen setzte wohl nach dem Zweiten Weltkrieg ein und ist für die letzten drei Jahrzehnte gut dokumentiert (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 1.143 RP, 1997-2000 2.312 RP, 2007/08 2.151 RP, Mitschke 2009).

Anmerkungen
Im Umland hat der Bestand in den letzten zwei Jahrzehnten ebenfalls zugenommen (1985-1994 11.600 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 15.100 RP).

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung und Bestand
Die Kohlmeise ist nach der Amsel die zweithäufigste Brutvogelart in Hamburg und zeigt eine flächendeckende Verbreitung mit sehr wenigen unbesiedelten Quadratkilometern (Hafen, baumfreie Vier- und Marschlande, Flughafen Fuhlsbüttel). In diesen Gebieten finden sich auch flächig geringere Dichten, was ebenfalls für das Obstanbaugebiet des Alten Landes gilt.
Der Gesamtbestand der Kohlmeise in Hamburg beträgt bei einer mittleren Dichte von 47,1 BP/100 ha 36.000 BP. Die Art erreicht eine Rasterfrequenz von 98,8 %. Die höchsten Dichten pro km² werden in der Wohnblockzone und Gartenstadt erreicht und liegen bei 150 BP (7x von Sülldorf über das Niendorfer Gehege bis nach Langenhorn) bzw. 160 BP (Volksdorf). Kleinflächig werden sehr hohe Dichten erreicht: 21,82 BP/10 ha (PF 27,5 ha, Öjendorf), 24,16 BP/10 ha (PF 14,9 ha, Niendorfer Gehege) und 28,71 BP/10 ha (PF 20,2 ha, Hausbruch).

Lebensraum
Wie die Blaumeise zeigt auch die Kohlmeise höchste Dichten in Siedlungshabitaten (mit Ausnahme der Dörfer, vgl. Tab.). Allerdings ist der Unterschied zur Bestandsdichte in Wäldern nicht ganz so ausgeprägt. In der Innenstadt werden ebenfalls zahlreiche Nistplätze in und an Gebäuden besiedelt (schadhafte Fassadenteile, defekte Lüftungsschlitze, Zieröffnungen aller Art).

Bestandsentwicklung
Der Bestand der Kohlmeise dürfte in den letzten 30 Jahren weitgehend stabil geblieben sein. Die Art war auch in den vergangenen Jahrzehnten sehr häufig und ihr Brutbestand hat nach Probeflächenuntersuchungen im Gegensatz zur Blaumeise keine langfristigen Zu- oder Abnahmen erfahren (MITSCHKE et al. 2000).

 

Dichte auf Probeflächen   City Hafen,
Industrie
Block-
bebauung
Villen-
viertel
Garten-
stadt
Klein-
gärten
Grün-
anlage
Dorf
Kohlmeise Hektar 219,3 2667,1 2275,4 174,7 5430,2 457,6 488,5 1930,4
  Anzahl
Probeflächen
8 81 80 6 196 19 21 57
  Reviere 60 553 1618 164 4503 333 365 602
  Stetigkeit 100,0 91,4 100,0 100,0 99,0 100,0 100,0 96,5
Dichte Median 1,84 1,07 6,51 9,14 8,15 6,47 7,14 2,21
[Reviere/10ha] Mittelwert 2,77 2,36 7,22 9,54 8,63 7,96 7,38 3,11
  Standard-
abweichung
2,34 3,25 3,07 4,04 4,33 5,22 2,88 2,80
    Laubwald Mischwald Nadelwald Feucht-
gebiete
Obst-
anbau
Feld-
mark
Acker-
land
Grün-
land
  Hektar 172,7 286,4 533,5 475,1 539 1088,4 211,2 3266,2
  Anzahl
Probeflächen
7 13 18 16 13 31 6 64
  Reviere 88 158 194 211 82 272 18 231
  Stetigkeit 100,0 92,3 94,7 100,0 92,3 93,8 100,0 78,1
Dichte Median 5,68 4,78 3,11 4,63 1,43 2,23 0,78 0,81
[Reviere/10ha] Mittelwert 5,87 6,07 3,48 5,00 1,78 2,63 0,90 1,05
  Standard-
abweichung
3,87 4,54 1,47 3,62 1,32 1,77 0,53 1,14

 

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
35.000 BP 47,1 BP/km² 98,8 % 754

 

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03.03.2015

Hahnenklee / Harz

Andreas Giesenberg 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

Bestand insgesamt 1.400 Reviere Besiedelte TK4 56 (70%)
Bestand in Hamburg 500 Reviere Besiedelte km² in HH 122 (16%)
Dichte insgesamt 0,6 Rev./km² Trend leicht zunehmend
Dichte in Hamburg 0,7 Rev./km² Gefährdung -


Charakteristik
Die Haubenmeise ist eng an Nadelbäume gebunden.

Verbreitung
Die Verbreitung wird durch das Vorhandensein von Koniferen bestimmt und zeigt Dichtezentren im Rüstjer Forst, den Harburger Bergen und im Sachsenwald. Aus dem Elbtal liegen kaum Nachweise vor, und auch die Innenstadt Hamburgs wird nur sehr zögerlich besiedelt.

Lebensraum
Bevorzugt besiedelt sind Fichten- und Kiefernwälder. Bei Vorhandensein eines entsprechenden Baumbestandes brütet die Haubenmeise auch in Grünanlagen und Gärten.

Bestandstrend
Der Bestand der Haubenmeise scheint langfristig vergleichsweise stabil geblieben zu sein, denn schon Anfang des 20. Jahrhunderts galt die Art als „in Nadel- und Mischwäldern nicht selten, stellenweise sogar recht häufig“ (Dietrich 1928). In das Stadtgebiet ist die Art bisher nur vereinzelt eingewandert (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 0 RP, 1997-2000 10 RP, 2007/08 16 RP, Mitschke 2009).

Anmerkungen
Die Haubenmeise benötigt offenbar größere, geschlossene Gruppen von Nadelbäumen und ist daher im Gegensatz zu vielen anderen Waldvögeln bisher nur sehr eingeschränkt zu einem Gartenvogel geworden.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Das Brutvorkommen der Haubenmeise konzentriert sich auf wenige Gebiete: Harburger Berge (270 BP), Klövensteen/Rissen (80 BP) und Duvenstedter Brook/Wohldorfer Wald (30 BP). Daneben sind Volkspark, Niendorfer Gehege, Ohlsdorfer Friedhof, Stadtpark und die Besenhorster Sandberge regelmäßig besiedelt, weitere Einzelvorkommen finden sich sporadisch in der Gartenstadt.
Der Brutbestand der Haubenmeise in Hamburg beläuft sich auf 460 BP, die Art hat eine mittlere Dichte von 0,6 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 13,6 %. Die höchsten Dichten werden in den geschlossenen Nadelwaldgebieten der Harburger Berge erreicht, wo bis zu 20 BP/100 ha nachgewiesen wurden (Schwarze Berge, Diebeskuhlen). Auf Probeflächen lagen die maximalen Dichten hier bei 2,05 BP/10 ha (PF 34,1 ha) bzw. 2,33 BP/10 ha (PF 38,6 ha).

Lebensraum
Die Haubenmeise ist in Hamburg eng an Nadelwälder gebunden und besiedelt hier Kiefern- und Fichtenwälder lokal in hoher Dichte. Sobald Grünanlagen im Stadtbereich vergleichbare Strukturen aufweisen, ist die Haubenmeise auch hier anzutreffen. In der Nachbarschaft geschlossener Verbreitungsgebiete kann die Art auch in der Gartenstadt Brutplätze besiedeln, sofern hier ein größerer Koniferenanteil vorhanden ist (Rissen, Eißendorf, Sasel). 

Bestandsentwicklung
Der Bestand der Haubenmeise in Hamburg dürfte langfristig weitgehend stabil sein. Aus den Schwerpunkten der Verbreitung liegen zwar keine langfristigen Untersuchungen vor und aufgrund der meist geringen Siedlungsdichte lassen Ergebnisse von Probeflächen keine Aussage zur Bestandsdynamik zu. Die Analyse der Zufallsdaten aus den letzten 30-40 Jahren zeigt aber kaum in dieser Zeit erloschene Vorkommen.   

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
460 BP 0,6 BP/km² 13,6 % 104

 

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adult

 

 

25.06.2012

Bayerischer Wald

Andreas Giesenberg 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

Bestand insgesamt 6.600 Reviere Besiedelte TK4 71 (89%)
Bestand in Hamburg 2.100 Reviere Besiedelte km² in HH 279 (36%)
Dichte insgesamt 2,7 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 2,7 Rev./km² Gefährdung -


Charakteristik
Die Tannenmeise ist ein Nadelholzbewohner mit Ausbreitung in die Gärten.

Verbreitung
Die Verbreitung zeigt Schwerpunkte im Rüstjer Forst, den Harburger Bergen und dem Sachsenwald. Dichter besiedelt sind auch die Wälder und Gartenstadt im Westen Hamburgs sowie vom Ohlsdorfer Friedhof bis in die Walddörfer. Im Urstromtal der Elbe fehlt die Art abgesehen von einzelnen Ansiedlungen in den Dörfern weitgehend.

Lebensraum
Besiedelt werden vor allem Kiefern- und Fichtenwälder, aber auch laubholzdominierte Mischwälder. In Grünanlagen, Dörfern und Gärten reichen der Tannenmeise teilweise auch einzelne Nadelbäume zur Ansiedlung.

Bestandstrend
Die Tannenmeise gehörte im frühen 20. Jahrhundert bereits zu den in Nadelund Mischwäldern verbreiteten Arten, fehlte damals aber noch in der Stadt und den Gärten (Dietrich 1928). Die Besiedlung des bebauten Teils der Stadt setzte offenbar erst in den 1980er Jahren ein (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 1 RP, 1997-2000 62 RP, 2007/08 101 RP, Mitschke 2009). Auch im schleswig-holsteinischen Umland hat der Bestand in den letzten zwei Jahrzehnten zugenommen (1985-1994 3.000 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 3.700 RP).

Anmerkungen
Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Förderung standortgerechter Laubhölzer in städtischen Wäldern den Bestandszuwachs der Art bremsen wird.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Im Vergleich zur Haubenmeise ist die Tannenmeise wesentlich weiter verbreitet, zeigt aber identische Verbreitungsschwerpunkte: Harburger Berge (790 BP), Klövensteen/Rissen (270 BP) und Ohlsdorfer Friedhof (80 BP). Weitere inselartige Verbreitungsgebiete im Stadtbereich erstrecken sich von Nienstedten bis zum Altonaer Volkspark, vom Niendorfer Gehege bis weit nach Niendorf, in Langenhorn, entlang der Oberalster bis nach Duvenstedt, zum Wohldorfer Wald und in den Duvenstedter Brook, an der nordöstlichen Stadtgrenze von Volksdorf und Sasel bis nach Rahlstedt und über Lohbrügge nach Bergedorf. Im Elbtal sind nur vereinzelte Vorkommen im Siedlungsbereich (Neugraben, Wilhelmsburg, Curslack, Neuengamme) besetzt, in Innenstadtnähe tritt die Art maximal bis in den Stadtpark, in Lokstedt, Eppendorf, Marienthal und im Hammer Park auf.
In ganz Hamburg brüten 1900 Paare Tannenmeise, was einer mittleren Dichte von 2,5 BP/100 ha entspricht (Rasterfrequenz: 32,1 %). Die höchsten Dichten pro km² wurden mit 55 BP (Neugrabener Heide), 60 BP (Diebeskuhlen) und 64 BP (Schwarze Berge) alle in den Harburger Bergen nachgewiesen. Hier fanden sich auch die Maximalwerte für Probeflächen: 5,87 BP/10 ha (PF 34,1 ha), 6,0 BP/10 ha (PF 30,0 ha), 6,48 BP/10 ha (PF 38,6 ha).

Lebensraum
In einigen Kiefernwäldern gehört die Tannenmeise zu den dominanten Brutvogelarten (vgl. Tab.). Daneben bilden Fichtenbestände die wichtigsten Brutgebiete. Diese werden auch in Grünanlagen besiedelt. Viel stärker als die Haubenmeise kann die Tannenmeise in den bebauten Bereich der Gartenstadt vordringen und hier in durch Koniferen dominierten Gärten brüten. Citynahe Grünanlagen wie der Alte Botanische Garten oder die Wallanlagen sind allerdings trotz einiger Nadelbaumbestände nicht besiedelt, wobei unklar ist, ob dafür die Lage dieser Flächen im Häusermeer oder die geringe Flächenausdehnung geeigneter Habitatstrukturen verantwortlich ist. 

Bestandsentwicklung
Die Tannenmeise gehört zu einer Gruppe von Waldarten, die in den letzten Jahrzehnten in Hamburg deutlich im Bestand zugenommen haben, indem sie ihr Areal in die Gartenstadt ausweiten konnten (MITSCHKE et al. 2000). Daten von Dauerbeobachtungsflächen aus den 1990er Jahren deuten darauf hin, daß sich der positive Trend in Gartenstadt und Grünanlagen aktuell fortsetzt.   

  

Dichte auf Probeflächen   Garten-
stadt
Grün-
anlage
Misch-
wald
Nadel-
wald
Tannenmeise Hektar 5430,2 488,5 286,4 533,5
  Anzahl
Probeflächen
196 21 13 18
  Reviere 206 43 31 169
  Stetigkeit 53,1 52,4 76,9 89,5
Dichte Median 0,27 0,29 0,89 2,84
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,39 0,90 1,24 2,94
  Standard-
abweichung
0,58 1,32 1,18 1,91

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
1.900 BP 2,5 BP/km² 32,1 % 245

 

Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

 

 

 

16.02.2017

Eppendorfer Mühlenteich

Hans-Hermann Harms

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
Häufiger Brutvogel, Jahresvogel

 

Brut
Als eine Art, die an Bestände mit morschem Holz angewiesen ist, dringt die Weidenmeise nicht so weit in die Stadt vor wie die Sumpfmeise. Die citynähesten Beobachtungen liegen aus dem Stadtpark, dem Oberalster-Raum, in Winterhude und an der Wandse in Barmbek vor. Die Weidenmeise wurde nur auf ca. 1/5 der Flächen, die für den Brutvogelatlas kartiert wurden, festgestellt (A. Mitschke, A. Dwenger, I. Poerschke, G. Rastig). Die höchsten Siedlungsdichten lagen bei 4 bis 6 Rev./km² und wurden auf den Flächen im NSG Stellmoorer Tunneltal und an der Süderelbe ermittelt.

 

Zug und Rast
Nur einzelne Meldungen aus dem Hamburger Yachthafen. Zwischen Anfang September und Mitte Oktober 2012 wurden an vier Tagen ziehende Vögel erfasst. Aus den anderen Jahren liegt nur eine einzige Beobachtung eines ziehenden Vogels vom 16.10.2014 vor.

 

Winter
Sehr seltener Gast an Futterstellen; es liegen fünf Beobachtungen aus den Jahren 2013, 2014, 2015 vor. Bei den Wintervogelzählungen wurde die Art fast nur auf den Strecken in Randbereichen (Hetlingen, Duvenstedter Brook, Wohldorfer Wald, Stellmoorer Tunneltal, NSG Stellauer See, Neuenfelde,  Marmstorf, Nienwohlder Moor, Wulfsdorf) mit einem bzw. zwei und einmal drei Vögeln festgestellt (J. Bähnk, J. Berg, R. Carstens, H. & J. Raasch, U. Runge, M. Rademann, K. Wesolowski, Jan Stieg, Ekkehard Diederichs).

 

Bestand
Im Gegensatz zur Sumpfmeise ist der Bestandstrend, basierend auf den systematischen und unsystematischen erfassten Daten des Arbeitskreises – sowohl für die letzten 50 als auch für 25 Jahre, –  negativ.

 

Bearbeitung durch Krzysztof Wesolowski


 

 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 900 Reviere Besiedelte TK4 73 (91%)
Bestand in Hamburg 240 Reviere Besiedelte km² in HH 130 (17%)
Dichte insgesamt 0,4 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,3 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Die Weidenmeise benötigt kranke oder tote Bäume, um sich eine Nisthöhle zimmern zu können.

Verbreitung
Die höchsten Dichten wurden im Rüstjer Forst mit dem Feerner Moor sowie im Sachsenwald ermittelt, kleinräumig sind auch der Moorgürtel und der Duvenstedter Brook von Bedeutung. Im Unterelberaum ist die Weidenmeise überraschend selten vertreten, im Stadtinneren Hamburgs fehlt sie ganz.

Lebensraum
Für die Anlage der Nisthöhle eignen sich im Hamburger Raum Birken auf feuchten bis nassen Standorten am besten, weil sie häufig abgestorbene oder geschwächte Stammteile aufweisen. Besiedelt sind insofern vor allem Birkenmoorwälder sowie jüngere Gehölzbestände in größeren Wäldern.

Bestandstrend
Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden Sumpf- und Weidenmeise nicht als Arten unterschieden. Im frühen 20. Jahrhundert war die Art „an zahlreichen Stellen im Gebiet sicher erkannt“, u.a. „in einem Knick bei Winterhude“ und „auf dem Eppendorfer Moor“ (Dietrich 1928). Bestandsabnahmen deuten sich spätestens seit den 1960er Jahren mit dem Erlöschen einiger Vorkommen an (Mitschke & Baumung 2001). Der negative Trend scheint sich in den letzten zehn Jahren auch in Verbreitungszentren wie dem Moorgürtel zu bestätigen.

Anmerkungen
Der Bestand der Weidenmeise ist in weiten Teilen Westeuropas rückläufig.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung und Bestand
Die Weidenmeise ist in Hamburg als Brutvogel nur sehr lückenhaft verbreitet und hat ihre Schwerpunkte von den Süderelbemooren bis nach Heimfeld (50 BP) und im Duvenstedter Brook mit Wohldorfer Wald (45 BP). Im Elbtal liegen weitere Brutgebiete an der Alten Süderelbe, in Wilhelmsburg, am nördlichen Geesthang vom Achtermoor bis nach Bergedorf und sporadisch in den Vier- und Marschlanden, v.a. in der Reit. Südlich des Urstromtals sind Vorkommen nur vereinzelt in den Harburger Bergen bzw. in Marmstorf bekannt, im nördlichen Stadtgebiet sind Klövensteen, Niendorfer Gehege, Eppendorfer Moor, Ohmoor, Raakmoor, Wittmoor, Öjendorfer Park, Stellmoorer Tunneltal und Höltigbaum besiedelt.
Der Gesamtbestand der Weidenmeise in Hamburg beträgt 250 BP, die mittlere Dichte 0,3 BP/100 ha und die Rasterfrequenz 16,0 %. Die höchsten Dichten pro km² liegen bei 10 BP (2x Süderelbemoore, Duvenstedter Brook, Lohbrügge). Auf Probeflächen liegt die maximale Dichte bei 1,39 BP/10 ha (PF 21,6 ha, Achtermoor) bzw. 1,5 BP/10 ha (PF 33,4 ha, Duvenstedter Brook).

Lebensraum
Die Weidenmeise ist in Hamburg typischer Brutvogel entwässerter Moorstandorte und ihrer Moorbirkenwälder. Hier findet die Art abgestorbene oder geschwächte Birken, in denen sie ihre Höhlen anlegen kann. Die Besiedlung des Eppendorfer Moors ist dabei ein Beispiel für isolierte Stadtvorkommen, die bei geeigneter Lebensraumstruktur auch von ausgeprägten Standvögeln wie der Weidenmeise erreicht werden. Fast alle Brutgebiete befinden sich an grundwassernahen Standorten, auch auf der Geest werden kleinräumig die Feuchtlebensräume, im Klövensteen beispielsweise an kleinen Waldteichen, besiedelt.

Bestandsentwicklung
In den letzten Jahrzehnten ist der Bestand der Weidenmeise in Hamburg leicht zurückgegangen. Ehemalige Vorkommen in den Harburger Bergen, an der Außenmühle, im Niendorfer Gehege, am Bramfelder See und im Oberalsterraum sind weitgehend erloschen.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
250 BP 0,3 BP/km² 16,0 % 122

 

Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

02.02.2014

Außenmühle / Hamburg-Harburg

Andreas Giesenberg 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
häufiger Brutvogel

 

Brut
Dritthäufigste Meisenart in Hamburg. Die Sumpfmeise zeigt deutliche Konzentrationen in Gebieten mit Au- und Bruchwäldern wie z.B. entlang der Flüsse Alster, Wandse, Bille und vielen Bächen. Auf den von A.Mitschke, A.Dwenger, I.Poerschke, G.Rastig untersuchten Flächen für Brutvogelatlas, wurden die höchsten Siedlungsdichten mit 16 Rev./km² an den Rissener Fischteichen, 12 Rev./km² im Auwald am nördlichen Rand vom Wohldorfer Wald, 12 Rev./km² in der Fischbeker Heide und 10 Rev./km² in Neugraben Fischbek und im Klövensteen ermittelt. Die Dichten von 5 bis 9 Rev./km² wurden auf 17 Flächen in Rissen, Kollauniederung, Raakmoor, Hainesch-Iland, Duvenstedter Brook, Ohlstedt, Stellmoorer Tunneltal, Öjendorfer See, Achtermoor, Boberger Niederungund der Fischbeker Heide festgestellt. Auf der anderen Seite der Skala stehen 31 Gebiete mit Siedlungsdichten von nur 1-2 Rev./ km², die überwiegend im südlichen und südöstlichen Teil des Berichtsgebietes liegen wie den Vier- und Marschlanden, und im städtischen Bereich wie Altona, Eppendorf und Klosterstern.

 

Zug und Rast
Es liegen wenige Meldungen von den Zugplanbeobachtungen am Hamburger Yachthafen vor. Zwischen Anfang September und Ende Oktober 2012 wurden an 8 Tagen zwischen 1 und 4 Vögel erfasst. Aus anderen Jahren fehlen solche Beobachtungen gänzlich.

 

Winter
In Wintermonaten besuchen Sumpfmeisen auch die Futterstellen; aus den Berichtsjahren liegen über 38 Beobachtungen aus dem Berichtsgebiet vor; ca. die Hälfte lag in den Stadtgrenzen. Während der Wintervogelzählungen wurde die Art auf ca. 1/3 der Strecken festgestellt. Die höchsten Zahlen mit 11 bis 14 Individuen wurden im Stadtpark, Wohldorfer Wald und Ahrensburger Tunneltal ermittelt (V.Hildebrandt, U.Paulsen, W.Fuhrmann).

Bearbeitung durch K.Wesolowski


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 2.100 Reviere Besiedelte TK4 69 (86%)
Bestand in Hamburg 800 Reviere Besiedelte km² in HH 237 (31%)
Dichte insgesamt 0,9 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 1,0 Rev./km² Gefährdung -


Charakteristik
Die Sumpfmeise ist abhängig vom Vorhandensein alter Laubbäume.

Verbreitung
Die höchste flächenhafte Dichte erreicht die Sumpfmeise im Sachsenwald. Von Bedeutung sind außerdem der Klövensteen, die Harburger Berge, die Walddörfer mit dem Wohldorfer Wald sowie die Hahnheide. Aus der Hamburger Innenstadt und aus dem Elbtal mit dem Hafen liegen nur ganz vereinzelte Nachweise vor, in den Unterelbemarschen fehlt die Art weitestgehend.

Lebensraum
Die höchsten Bestände werden in größeren durch Laubhölzer dominierten Altholzbeständen erreicht. Auch entsprechend strukturierte Grünanlagen werden besiedelt, während Gärten, Dörfer, die Wohnblockzone oder gar die City weitgehend gemieden werden.

Bestandstrend
Die Angaben aus dem frühen 20. Jahrhundert mit Vorkommen im Stadtpark und auf dem Ohlsdorfer Friedhof sowie Bruten „auch in der Stadt in Meisennistkästen“ (Dietrich 1928) deuten auf einen langfristig vergleichsweise stabilen Bestand. Die Stadtkorridorkartierung lässt für die letzten 25 Jahre einen leicht positiven Trend erkennen (1982/83 0 RP, 1997-2000 11 RP, 2007/08 20 RP, Mitschke 2009), der sich in den letzten Jahren zu verstärken scheint.

Anmerkungen
Die jüngsten Bestandszunahmen hängen wohl vor allem mit der allgemeinen Alterung der Baumbestände seit dem Zweiten Weltkrieg zusammen.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung und Bestand
Die Sumpfmeise zeigt Verbreitungsschwerpunkte in den Harburger Bergen (180 BP), im Hamburger Westen (Klövensteen, Rissen, zusammen 140 BP), Duvenstedt, Wohldorfer Wald, Duvenstedter Brook (120 BP) und vom Volksdorfer Wald bis zum Höltigbaum (45 BP). Von Bedeutung sind außerdem größere Grünanlagen (Jenischpark, Volkspark, Niendorfer Gehege, Ohlsdorfer Friedhof, Stadtpark, Rahlstedt entlang der Wandse, Öjendorfer Park, Außenmühle) sowie der nördliche Geesthang des Elbtals zwischen Boberg und Bergedorf. Zwischen den Schwerpunkten in den Walddörfern und auf dem Ohlsdorfer Friedhof besteht entlang der Oberalster eine Verbindung. Ganz vereinzelt besiedelt die Sumpfmeise das Elbtal (Moorgürtel, Curslack, Neuengamme), die Innenstadt wird völlig gemieden.
In Hamburg brüten 730 BP der Sumpfmeise, die Art erreicht damit eine mittlere Dichte von 1,0 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 27,5 %. Die höchsten Dichten pro km² wurden mit jeweils 16 BP zweimal in den Harburger Bergen nachgewiesen, auf Probeflächen lagen die Maximalwerte bei 1,88 BP/10 ha (PF 31,9 bzw. 26,6 ha, zweimal Harburger Berge) bzw. bei 2,01 BP/10 ha (PF 14,9 ha, Niendorfer Gehege).

Lebensraum
Die Sumpfmeise ist stark auf Waldgebiete konzentriert. Dabei werden die höchsten Dichten in Laubalthölzern erreicht (z.B. Niendorfer Gehege, Buchenwälder am südlichen Geesthang), aber auch Misch- und Nadelholzbestände regelmäßig angenommen (vgl. Tab.). Der Bedarf an geschlossenen Baumbeständen schränkt die Besiedlung der Gartenstadt stark ein. Lediglich in der Nachbarschaft geschlossener Verbreitungsgebiete (Rissen, Duvenstedt) ist diese regelmäßig besetzt, sofern auch hier Altbaumbestand vorhanden ist. Interessant sind die jüngsten Ansiedlungen im Elbtal in Birkenmoorwäldern der Süderelbemoore und im Achtermoor. Hier haben die Baumbestände nach der flächigen Entwässerung und Grundwasserabsenkung inzwischen ein Alter erreicht, das Waldvögeln wie Sumpfmeise, Kernbeißer und Waldlaubsänger eine Besiedlung erlaubt. Die Sumpfmeise erobert dabei Standorte, die bisher zu den Dichtezentren der Weidenmeise gehörten. 

Bestandsentwicklung
Während der letzten Jahrzehnte haben sich Verbreitung und Bestand der Sumpfmeise in Hamburg nur wenig verändert. Die Sumpfmeise war bisher nicht in der Lage, parallel zu anderen Waldvögeln in größerem Umfang die Gartenstadt zu besiedeln. Verschwunden ist die Art nur lokal, z.B. aus dem Heuckenlock, ohne dass dafür Gründe bekannt wären. 

  

Dichte auf Probeflächen   Grün-
anlage
Laub-
wald
Misch-
wald
Nadel-
wald
Sumpfmeise Hektar 488,5 172,7 286,4 533,5
  Anzahl
Probeflächen
21 7 13 18
  Reviere 10 11 11 44
  Stetigkeit 28,6 71,4 61,5 78,9
Dichte Median 0,00 0,39 0,31 0,71
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,21 0,54 0,40 0,79
  Standard-
abweichung
0,39 0,65 0,41 0,64

  

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
730 BP 1,0 BP/km² 27,5 % 210