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Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

 

 

 

03.09.2012

Grüner Brink / Fehmarn

Andreas Giesenberg

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 

Status
spärlicher Durchzügler

Die Anzahl der gemeldeten Individuen betrug 2012: 45 ; 2013: 97 ; 2014: 48 ; 2015: 110 (Mittelwert 75).

 

Brut
Alljährlich gibt es, überwiegend im Elbtal, einzelne Beobachtungen im Juni und Juli ohne Anzeichen von Brutverhalten; vermutlich handelt es sich um Nichtbrüter, späte Heimzügler oder frühe Wegzügler. Der nächste Brutplatz ist (seit 2014) am Schwarzsee/RZ in Schleswig-Holstein (KOOP, OAG-Rundschreiben 3-2014).

 

Erstbeobachtungen der Jahre 2012 - 2015

10.03.2012 1 Ind. Abflug nach W, Duvenstedter Brook M. Bäker
28.03.2013 1 Ind. Auberg/Drommel/PI M. Göpel
08.03.2014 1 Ind. Flug Richtung NE, S Rausdorf/OD W. Jansen
11.03.2015 1 Ind. Stehendes Gewässer, Winsener Marsch/WL J. Schrader

 

Letztbeobachtungen der Jahre 2012 - 2015

01.11.2012 1 Ind. kurz rüttelnd, dann nach SW, KEST Krümse/WL B. Moreth
03.10.2013 1 Ind. Zug nach SE, Yachthafen Wedel/PI G. Fick
30.10.2014 1 Ind. Zug nach SW; Stadtpark Harksheide/SE  I. Poerschke
15.10.2015 1 Ind. auf Baum auf Insel ruhend, Finkenwerder C. Grave

 

Der Median der Erstbeobachtungen für die Jahre 1965-2014 ist der 28.03. (Spanne: 02.03.-13.04.), der Median der Letztbeobachtungen der 17.10. (Spanne: 15.09.-31.10.). In den 50 Jahren verfrühten sich die Erstbeobachtungen schwachsignifikant um 12,5 Tage; die Letztbeobachtungen verspäteten sich signifikant um 22 Tage. Zwischen den beiden Datenreihen besteht eine hochsignifikante negative Korrelation.

 

Heimzug
2012 fand er statt vom 10.03.-11.06. mit dem Maximum in der 21. Pentade (11.04.-15.04.), 2013 vom 28.03.-04.06. mit dem Maximum in der 20. Pentade (06.04.-10.04.), 2014 vom 08.03.-31.05., hier lag der Gipfel in der 23. Pentade (21.04.-25.04.), 2015 vom 11.03.-05.06. das Maximum lag in der 20. Pentade (06.04.-10.04.). Der Heimzugmedian der letzten 50 Jahre war in der 22. Pentade (16.04.-20.04.). Sowohl im Zeitraum 1966-2015 als auch 2012-2015 fiel das Maximum auf die 20. Pentade (06.04.-10.04.) siehe Abb.1. Juni/Juli-Beobachtungen ohne Zugrichtung und Doppelbeobachtungen wurden ausgeschlossen.

 

 

Wegzug
2012 erfolgte er vom 21.07.- 01.11.; das Maximum lag in der 49. Pentade (29.08.-02.09.); 2013 vom 24.08.-28.08. mit dem Maximum in der 48. Pentade(24.08-28.08.); 2014 fand der Wegzug statt vom 05.08.-30.10., das Maximum war ebenfalls in der 48. Pentade, 2015 vom 31.07.-15.10. mit dem Maximum in der 49. und 50. Pentade (29.08.-07.09.). In den letzten 50 Jahren war das Maximum in der 48. Pentade (24.08.-28.08.), für die Jahre 2012-2015 jedoch in der 49. Pentade (29.08.-02.09.), der Wegzugmedian für die Jahre 1966-2015 lag in der 49. Pentade (29.08.-02.09.). Insgesamt ergibt sich eine signifikante Vergrößerung der Beobachtungszeiträume, sowohl beim Heimzug durch Verfrühung als auch im Herbst durch Verspätung. Sie beträgt 0,69 Tage/Jahr, also in 50 Jahren 34,5 Tage.

Bearbeitung durch Ronald Mulsow

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Datum

Ort

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04.07.2013 

Eriskircher Ried / Bodensee

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 1 Reviere Besiedelte TK4 1 (1%)
Bestand in Hamburg 0 Reviere Besiedelte km² in HH 0 (0%)
Dichte insgesamt 0,0 Rev./km² Trend unverändert
Dichte in Hamburg 0,0 Rev./km² Gefährdung RL HH 0, SH 1

 

Charakteristik
Der Schwarzmilan erreicht im Hamburger Raum seine nordwestliche Arealgrenze und war hier schon immer nur sporadisch vertreten.

Verbreitung
Derzeit ist lediglich ein Vorkommen bei Meckelfeld bekannt.

Lebensraum
Neststandorte befinden sich in Wäldern und Feldgehölzen, häufig in Waldrandnähe und in der Nähe zu Gewässern. Die Nahrungssuche erfolgt vor allem in der offenen Kulturlandschaft.

Bestandstrend
Der Schwarzmilan kam in Hamburg zuletzt 1934 in einer inzwischen erloschenen Graureiherkolonie in der Haake vor, gehörte aber bereits Anfang des 20. Jahrhunderts im gesamten Berichtsgebiet zu den seltenen Brutvogelarten. Eine Bestandsveränderung ist daher auch langfristig nicht nachweisbar.

Anmerkungen
Das heutige Vorkommen befindet sich im Umfeld der unmittelbar südlich des hier betrachteten Gebietes gelegenen Graureiher-Kolonie bei Fachenfelde und damit wie bis in die 1930er Jahre in enger Nachbarschaft zu dieser Art. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Der Schwarzmilan war ehemals seltener Brutvogel Hamburgs und kam zuletzt noch bis 1934 in der Graureiherkolonie in der Haake vor. Seitdem hat es in Hamburg und damit am nordwestlichen Rand des Verbreitungsgebietes zwar regelmäßig Beobachtungen, aber keine Brutversuche mehr gegeben.

 

 

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Datum

Ort

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Männchen

adult

 

 

29.04.2010

Havelländisches Luch

Hans-Hermann Harms 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 1 Reviere Besiedelte TK4 1 (1%)
Bestand in Hamburg 0 Reviere Besiedelte km² in HH 0 (0%)
Dichte insgesamt 0,0 Rev./km² Trend in HH erloschen
Dichte in Hamburg 0,0 Rev./km² Gefährdung RL HH 0, NI 2, SH 2

 

Charakteristik
Die Wiesenweihe kehrt als Langstreckenzieher erst im April/Mai in die Brutgebiete zurück und findet sich heute fast nur noch in offener Kulturlandschaft.

Verbreitung
Die Art brütet in Hamburg und Umgebung nicht mehr regelmäßig, ein Einzelvorkommen wurde lediglich in der Umgebung von Bargteheide nachgewiesen. Ein weiteres Vorkommen in der Winsener Marsch schließt sich unmittelbar südlich des hier betrachteten Raums an.

Lebensraum
In unserer Kulturlandschaft brüten Wiesenweihen weit überwiegend in Getreidefeldern und jagen in strukturreichem Acker- bzw. Grünland.

Bestandstrend
Bis Anfang der 1960er Jahre brütete die Wiesenweihe noch in den Mooren bei Neugraben und an der Alten Süderelbe. Die Art war aber schon immer ein nur seltener, unregelmäßiger Brutvogel des Hamburger Raums.

Anmerkungen
Vorkommen in Getreidefeldern sind durch die Ernte, welche häufig noch in die Zeit der Jungenaufzucht fällt, stark gefährdet. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Die Wiesenweihe war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts seltener Brutvogel Hamburgs. Bruten von 1-2 Paaren fanden dabei bis Anfang der 1960er Jahre in den Mooren bei Neugraben und an der Alten Süderelbe statt (SCHULZ in HOLZAPFEL et al. 1984b). Trotz wiederholter Brutzeitbeobachtungen nahrungsuchender Vögel im Moorgürtel während der letzten Jahre fehlt weiterhin ein aktueller Bruthinweis in Hamburg.

 

 

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Datum

Ort

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Männchen

adult

 

 

09.05.2012

Neuengamme

Alexander Mitschke

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 63 Reviere Besiedelte TK4 42 (53%)
Bestand in Hamburg 26 Reviere Besiedelte km² in HH 26 (3%)
Dichte insgesamt 0,03 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,03 Rev./km² Gefährdung RL HH 3, NI 3

 

Charakteristik
Die Rohrweihe ist als bodenbrütender Greifvogel weitgehend an das Vorhandensein von Gewässern gebunden.

Verbreitung
Die Rohrweihe brütet vor allem im Elbtal mit Schwerpunkten in den Schilfgebieten der schleswig-holsteinischen Elbmarschen und von Wilhelmsburg bis in die Vier- und Marschlande. Daneben sind vor allem die gewässerreichen Teile des Kreises Stormarn besiedelt. Größere Waldgebiete, gewässerarme Teile der Geest sowie der bebaute Teil der Stadt sind unbesiedelt.

Lebensraum
Fast alle Neststandorte der Rohrweihe befinden sich in größeren Schilfgebieten, in denen das Nest am Boden angelegt wird. Nahrungshabitate befinden sich an Gewässern oder in der offenen Kulturlandschaft.

Bestandstrend
Langfristige Trendeinstufungen sind schwierig: Während die Art im 19. Jahrhundert vor allem unter der Verfolgung durch den Menschen litt, haben sich in den letzten Jahrzehnten vor allem Lebensraumverluste negativ auf das Vorkommen ausgewirkt. Für die letzten zehn Jahre ist von einem insgesamt stabilen Bestand auszugehen.

Anmerkungen
Inwieweit es inzwischen auch im Hamburger Raum regelmäßig zu Bruten in Getreidefeldern abseits der Gewässer kommt, ist weitgehend unbekannt.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001) 

Verbreitung und Bestand
Der Schwerpunkt der Verbreitung der Rohrweihe in Hamburg liegt im Südosten des Elbtals in den Vier- und Marschlanden. Nahezu die Hälfte (9 BP) des Gesamtbestandes von 19 Paaren brüten hier. Weitere aktuelle Vorkommen im Elbtal befinden sich im NSG Heuckenlock, in der Boberger Niederung, in Georgswerder, an der stillgelegten Wasseraufbereitungsanlage in Moorfleet, an den Klärbecken Kalte Hofe und an der Alten Süderelbe. Auf der Geest besiedelt die Rohrweihe den Duvenstedter Brook, den Öjendorfer See und das Stellmoorer Tunneltal.

Lebensraum
Die Rohrweihe ist ein Brutvogel von Schilfgebieten unterschiedlicher Ausprägung. Ausgedehnte Schilfgebiete wie z. B. die Reit, der Öjendorfer See und das Heuckenlock werden ebenso besiedelt, wie die mit einem breiten Schilfstreifen bestandenen Gräben in den Vier-und Marschlanden. In Ausnahmefällen brütet die Art in Hamburg auch in Getreide- und Rapsfeldern.

Bestandsentwicklung
In den letzten 30 Jahren scheint der Bestand der Rohrweihe in Hamburg rückläufig zu sein. Dies geht einher mit einem Arealverlust. Durch Überbauung im Stromspaltungsgebiet (Hafenerweiterung z. B. in Altenwerder) ist die Art dort fast verschwunden. Weitere ehemalig besetzte Gebiete in den Vier- und Marschlanden wurden in den 1980er und 1990er Jahren verlassen.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
19 BP 0,0 BP/km² 2,5 % 19

 

 

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Datum

Ort

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adult

 

 

19.05.2009

NSG Moorgürtel

Alexander Mitschke

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 46 Reviere Besiedelte TK4 34 (43%)
Bestand in Hamburg 8 Reviere Besiedelte km² in HH 8 (1%)
Dichte insgesamt 0,02 Rev./km² Trend stabil
Dichte in Hamburg 0,01 Rev./km² Gefährdung RL HH 3, NI 3

 

Charakteristik
Der Wespenbussard ist ein scheuer Waldbewohner, der erst Anfang Mai im Brutgebiet eintrifft und sich weitgehend von Insekten (Hautflüglern) ernährt.

Verbreitung
Als wärmeliebende Art bevorzugt der Wespenbussard den östlichen Teil des Hamburger Raums, so dass im Umfeld des Duvenstedter Brooks sowie im Bereich von Hahnheide und Sachsenwald die höchsten Dichten erreicht wurden. Spärlich besiedelt sind die Waldgebiete im Klövensteen, Kreis Pinneberg und den Harburger Bergen. Aus der Marsch sowie dem bebauten Teil der Stadt fehlen Bruthinweise fast vollständig.

Lebensraum
Der Wespenbussard brütet am Rande geschlossener Waldgebiete und findet seine Nahrung vor allem in der angrenzenden, strukturreichen Kulturlandschaft. Laubhölzer werden bevorzugt, seit einigen Jahren werden vereinzelt auch Moorbirkenwälder besiedelt.

Bestandstrend
Über die Vorkommen dieser unauffälligen Art ist aus früherer Zeit wenig bekannt. Einschneidende lang- oder kurzfristige Bestandsveränderungen sind nicht anzunehmen.

Anmerkungen
Die Erfassung der Vorkommen des Wespenbussards ist v.a. aufgrund seiner Ankunft erst nach der Belaubung der Wälder sehr schwierig, einzelne Vorkommen dürften daher übersehen worden sein. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001) 

Verbreitung und Bestand
Während der Kartierperiode wurden zehn Brutvorkommen des Wespenbussards festgestellt. Dabei liegt der Verbreitungsschwerpunkt im Duvenstedter Brook mit seiner Umgebung (5 BP). Weitere Brutplätze befinden sich im Klövensteen, dem Nincoper Moor, Harburger Bergen, auf dem Höltigbaum und in den Besenhorster Sandbergen.

Lebensraum
Die Art brütet in reich strukturierten Landschaften mit naturnahem Laub- und Mischwald oder in Moorwäldern (Duvenstedter Brook, Nincoper Moor). Wichtig für den Wespenbussard, der fast ausschließlich von Bienen und Wespen lebt, sind wärmeexponierte Standorte mit großem Nahrungsangebot, wie z. B. in den Besenhorster Sandbergen.

Bestandsentwicklung
GARTHE & MITSCHKE (1994) geben für Hamburg Anfang der 1990er Jahre einen Bestand von drei bis fünf Paaren an. Von einer zwischenzeitlichen Bestandszunahme kann jedoch nicht ausgegangen werden. Aufgrund der heimlichen Lebensweise wurden ohne systematische Nachsuche wohl einige Vorkommen übersehen. Außerdem kommt es in Abhängigkeit von der Frühjahrs- und Sommerwitterung zu erheblichen jährlichen Schwankungen im Brutbestand. In Hamburg ist mit einem stabilen Bestand auf niedrigem Niveau zu rechnen. 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
10 BP 0,0 BP/km² 1,3 % 10

 

 

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Datum

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05.05.2016 

Rügen 

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 24 Reviere Besiedelte TK4 21 (26%)
Bestand in Hamburg 1 Revier Besiedelte km² in HH 1 (0,1%)
Dichte insgesamt 0,01 Rev./km² Trend unverändert
Dichte in Hamburg 0,01 Rev./km² Gefährdung RL HH 2, NI 2, SH 3

 

Charakteristik
Der Rotmilan ist ein spärlicher Brutvogel der strukturreichen Kulturlandschaft, der im Hamburger Raum seine nordwestliche Verbreitungsgrenze erreicht.

Verbreitung
Die Art findet sich daher in geringer Dichte und vor allem im östlichen Teil des Berichtsgebietes von Stormarn über die Umgebung des Sachsenwaldes bis nach Geesthacht, während in der Oberalsterniederung und den Unterelbemarschen nur einzelne Paare nachgewiesen wurden. Aus Hamburg liegt aus den letzten Jahren Brutverdacht für Altengamme vor.

Lebensraum
Besiedelt werden Ränder größerer Wälder, Feldgehölze oder auch Baumreihen und Einzelbäume in der halboffenen Kulturlandschaft, die Nahrungssuche erfolgt in der Agrarlandschaft, aber auch im Umfeld dörflicher Siedlungen.

Bestandstrend
Unter dem Druck der Verfolgung durch den Menschen scheint der Rotmilan Anfang des 20. Jahrhunderts im Hamburger Raum deutlich seltener gewesen zu sein als heute (Dietrich 1928). Für die letzten Jahrzehnte ist kaum eine Veränderung nachweisbar.

Anmerkungen
Am Rande des Verbreitungsgebietes kommt es regelmäßig zu Sommerbeobachtungen unverpaarter, umherstreifender Vögel. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

In Hamburg erreicht der Rotmilan seine nordwestliche Verbreitungsgrenze und ist seit jeher selten. Seit Jahren brütet nur ein Paar in den Besenhorster Sandbergen. Der Rotmilan bewohnt reich gegliederte Kulturlandschaften mit ruhigen Waldgebieten als Brutplatz. In den letzten Jahrzehnten ist nur aus dem Klövensteen ein weiteres Vorkommen bekannt, welches aber schon Anfang der 60er Jahre erloschen war.

 

 

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Datum

Ort

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Weibchen

adult

 

 

14.03.2013

Neu Wulmstorf

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2014

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 250 Reviere Besiedelte TK4 76 (95%)
Bestand in Hamburg 100 Reviere Besiedelte km² in HH 100 (13%)
Dichte insgesamt 0,10 Rev./km² Trend leicht zunehmend
Dichte in Hamburg 0,13 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Der Sperber ist ein unauffälliger Greifvogel, der sich vor allem von Singvögeln ernährt.

Verbreitung
Die Art ist im Hamburger Raum weit verbreitet, erreicht ihre höchte Dichte auf der städtischen Geest, aber ist in den Unterelbemarschen, dem Hamburger Hafen sowie weiten Teilen der Vier- und Marschlande nur spärlich vertreten.

Lebensraum
Der Sperber brütet meist in kleinen, dichten Gehölzbeständen, wo das Nest häufig in Nadelbäumen versteckt angelegt wird. In der Stadt reichen auch Gruppen weniger Bäume in Gärten und Hinterhöfen aus, gelegentlich findet sich ein Brutplatz recht offen in Laubbäumen. Zur Nahrungssuche werden vor allem die Stadt- und die halboffene Kulturlandschaft genutzt.

Bestandstrend
Anfang der 1980er Jahre wurde der Bestand für Hamburg mit 10-12 Paaren angegeben (Holzapfel et al. 1982). Trotz vermutlicher Unterschätzung entspricht das Ergebnis der flächenhaften Kartierungen für die Stadt von 60 RP Ende der 1990er Jahre (Mitschke & Baumung 2001) einer deutlichen Bestandszunahme, die sich in den letzten Jahren offenbar fortgesetzt hat.

Anmerkungen
Großflächige Bestandsangaben sind immer mit Unsicherheiten behaftet, weil Nestfunde häufig nicht gelingen und Brutzeitbeobachtungen umherstreifender, Nahrung suchender Sperber kaum Aussagekraft besitzen. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Sperber brütet in Hamburg überwiegend auf der Geest nördlich der Elbe (45 Paare). Dort tritt er relativ gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt auf. In den Harburger Bergen befindet sich ein weiteres zusammenhängendes Vorkommen mit etwa 10 BP. Nur vereinzelt brütet die Art in den Marschen, und im Obstanbaugebiet fehlt sie gänzlich. Das dem Zentrum am nächsten gelegene Vorkommen befindet sich derzeit im Stadtteil Rotherbaum.

Der Gesamtbestand des Sperbers in Hamburg beläuft sich auf etwa 60 BP, die Rasterfrequenz liegt bei 7,7 %. Risch (brfl.) schätzt den Bestand auf unter 50 Brutpaare und nimmt einen hohen Nichtbrüteranteil an.

Lebensraum
Der Lebensraum des Sperbers in Hamburg ist gekennzeichnet durch ein Mosaik von gehölzdominierten Strukturen (Wälder, Birkenbruchwälder entwässerter Moore, Grünanlagen, Gärten mit Baumbestand etc.) und - sich stadteinwärts verdichtend - Siedlungsgebieten, in denen vergleichsweise große Grundstücke und Einzelhausbebauung vorherrschen (Risch et al. 1996). Sperber brüten bevorzugt in 20 bis 40 Jahre alten Nadel-Stangenhölzern mit hoher Baumdichte (Deckung, Sichtschutz) und Forstschneisen (Fluchtwege). 

Bestandsentwicklung
Der Bestand des Sperbers geht in den letzten Jahren deutlich zurück, wie langfristige Untersuchungen beispielsweise im Altonaer Volkspark zeigen. Verantwortlich sind die zunehmende Konkurrenz zum Habicht im Stadtbereich und eine allgemeine Veränderung der Altersstruktur der Wälder (Risch brfl.). Nadel-Stangenhölzer sind inzwischen in Hamburg selten geworden. Welchen Einfluß der Bestandsrückgang beim Haussperling als wichtige Nahrungsgrundlage hat, ist nicht bekannt.

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
60 BP 0,1 BP/km² 7,7 % 59
 

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Datum

Ort

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Jugendkleid

 

 

25.07.2015

Neuland

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 1.250 Reviere Besiedelte TK4 79 (99%)
Bestand in Hamburg 430 Reviere Besiedelte km² in HH 100 (44%)
Dichte insgesamt 0,5 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,6 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Der Mäusebussard hat als Kulturfolger auch die Stadtlandschaft Hamburgs besiedeln können und ist der mit Abstand häufigste Greifvogel des Gebietes.

Verbreitung
Die fast flächige Verbreitung weist nur einige Lücken im besonders dicht bebauten Teil der Stadt sowie in baumfreien Teilen des Hamburger Hafens auf.

Lebensraum
Typische Lebensräume sind Waldränder, Feldgehölze und Einzelbäume in der halboffenen Kulturlandschaft, wo die Mäusejagd vor allem im Grünland stattfindet. In der Stadt hat der Mäusebussard inzwischen Grünanlagen, größere Gärten und gelegentlich Hinterhöfe besiedeln können, im Hafen befinden sich Brutstandorte am Rand von Industriebrachen und am Ufer der Elbe.

Bestandstrend
Der Mäusebussard stand im 19. Jahrhundert meist unter dem Einfluss starker menschlicher Verfolgung. Noch Anfang der 1980er Jahre wurde der Bestand für das Berichtsgebiet auf 150 bis 250 Paare geschätzt (Schulz in Holzapfel et al. 1984), von denen nur ein kleiner Teil innerhalb der Stadtgrenzen gebrütet haben dürfte. Die erste flächendeckende Kartierung ergab nur für Hamburg ein Vorkommen von 360 Paaren (Mitschke & Baumung 2001), in den letzten zehn Jahren hat sich der zunehmende Trend fortgesetzt.

Anmerkungen
Für die starke Ausbreitung in der Stadt war die Verringerung der Fluchtdistanz nach weitgehender Einstellung der Verfolgung entscheidende Voraussetzung. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001) 

Verbreitung und Bestand
Der Mäusebussard zeigt in Hamburg ein geschlossenes Verbreitungsgebiet in den Elbmarschen und weitere Schwerpunkte im Westen (Rissen/Sülldorf 27 BP) und in den Walddörfern (21 BP). Hohe Dichten weist die Art auch im Stellmoorer Tunneltal, Duvenstedter Brook, am Öjendorfer See, im Altonaer Volkspark, in Neuenfelde und in Kirchwerder/Neuengamme auf. 

Im Stadtpark sowie im Hafen (Steinwerder) und in Rothenburgsort erreicht der Mäusebussard derzeit seine innerstädtische Verbreitungsgrenze. Insgesamt brüten in Hamburg 360 Paare des Mäusebussards. Damit ist die Art häufigster Greifvogel in Hamburg und erreicht eine mittlere Dichte von 0,5 BP/100 ha sowie eine Rasterfrequenz von 39,1 %.

Lebensraum
Während geschlossene Waldgebiete gemieden werden, finden sich an den Waldrändern, in Feldgehölzen und Baumreihen in der offenen Landschaft zahlreiche Brutplätze. In den Marschen nutzt die Art auch Einzelbäume zur Anlage des Nests. Im bebauten Teil der Stadt konzentrieren sich die Horststandorte auf größere Grünanlagen, wobei zumindest in den Walddörfern und im Hamburger Westen entlang des Elbhangs mit seinen großen Grundstücken auch Gärten mit Altbaumbestand Brutplatz sein können. Im Hafen liegen Brutplätze teilweise unmittelbar neben viel befahrenen Straßen in Einzelbäumen.

Bestandsentwicklung
In den letzten 20 Jahren hat der Bestand des Mäusebussards erheblich zugenommen. SCHULZ (in HOLZAPFEL et. al 1984b) schätzt den Bestand für das fast dreimal so große Hamburger Berichtsgebiet, welches weit über die Stadtgrenzen hinausragt, auf 250 BP in Gradationsjahren der Feldmaus und 150 BP bei ungünstigen Nahrungsverhältnissen. Vermutlich hat sich der Bestand in Hamburg in den letzten 20 Jahren verdoppelt. 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
360 BP 0,5 BP/km² 39,1 % 298

 

 

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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

 Jugendkleid

 

 

13.08.2014 

NSG Moorgürtel

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 160 Reviere Besiedelte TK4 66 (83%)
Bestand in Hamburg 60 Reviere Besiedelte km² in HH 59 (8%)
Dichte insgesamt 0,07 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,08 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Der Habicht hat sich von einem scheuen Waldvogel zu einem verbreiteten, aber oft unauffälligen Greifvogel der Stadtlandschaft entwickelt.

Verbreitung
Die Art ist vor allem im östlichen Teil des Berichtsgebietes sowie in weiten Teilen der Stadt verbreitet, kommt vor allem in den großen Waldgebieten der Harburger Berge, aber auch des Klövensteen vor, und brütet nur spärlich in den Unterelbemarschen sowie den Vier- und Marschlanden. Verbreitungslücken exisitieren in baumarmer Landschaft und dicht bebauten Teilen der Stadt.

Lebensraum
Horststandorte befanden sich ursprünglich in größeren Laub- oder Nadelwäldern, sind inzwischen aber vermehrt auch in kleinen Gehölzgruppen und Grünanlagen zu finden. Zur Nahrungssuche dienen sowohl die halboffene Kulturlandschaft als auch Gärten, Grünanlagen und die Wohnblockzone.

Bestandstrend
Nachlassende Verfolgung durch den Menschen und eine verringerte Scheu haben den Habicht in den letzten Jahrzehnten die Stadtlandschaft Hamburgs besiedeln lassen, woraus sich insgesamt eine positive Bestandsentwicklung ergibt.

Anmerkungen
An städtischen Brutplätzen (Stadtpark, Ohlsdorfer Friedhof, Volkspark) können Stadttauben einen großen Beuteanteil einnehmen. Jagdflüge werden auch in stark frequentierten Fußgängerzonen u.ä. unternommen. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

VERBREITUNG UND BESTAND
Die Brutplätze des Habichts verteilen sich recht gleichmäßig über das Stadtgebiet. Die großen Wälder Hamburgs wie der Klövensteen (5 BP), die Harburger Berge (6 BP) und der Bereich Wohldorfer Wald/Duvenstedter Brook (6 BP) beherbergen mehrere Paare. Gehäuftes Vorkommen findet man außerdem noch am Öjendorfer See mit Friedhof, wo 2-3 Paare dicht beieinander siedeln. Die dem Zentrum am nächsten liegenden Vorkommen befinden sich im Park des Eilbeker Krankenhauses und im Stadtpark. Insgesamt brüten in Hamburg derzeit 52 Paare des Habichts, die Art erreicht eine Rasterfrequenz von 7,0 %.

LEBENSRAUM
Der Habicht brütet in Hamburg bevorzugt in Wäldern, die ein Alter über 50 Jahre aufweisen und genügend Deckung bieten (vgl. RISCH et al. 1996). Die Art zeigt eine zunehmende Anpassungsfähigkeit an den Menschen. Es wurden Bruten in Parks und Feldgehölzen in unmittelbarer Nähe zu stark begangenen Wege beobachtet, die Nahrungssuche findet im Stadtbereich auch mitten in der Wohnblockzone und auf teilweise belebten Straßen statt, wo Stadttauben die Hauptbeute stellen (RUTZ mdl.).

BESTANDSENTWICKLUNG
Eine Untersuchung des gesamten Hamburger Stadtgebietes 1980 ergab einen Bestand von 11 BP (PEGEL 1981). Während sich die Bestände in den randlichen Waldgebieten (Klövensteen, Harburger Berge) seitdem weitgehend unverändert gehalten haben, ist der Habicht in den letzten 20 Jahren flächig in den Siedlungsraum vorgedrungen und besiedelt inzwischen fast alle größeren Grünanlagen. Im Gegensatz zum Umland, wo der Bestand der Landschaftskapazität entspricht und keine weiteren Zunahmen erfolgen, bieten sich dem Habicht in der Stadt unter Einfluß abnehmender Scheu und Gewöhnungseffekten zahlreiche neue Ansiedlungsmöglichkeiten. Zunehmend kommt es dabei zur Verdrängung des Sperbers (RISCH brfl.).

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
52 BP 0,1 BP/km² 7,0 % 52

 

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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

31.01.2015

 

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012) 

Bestand insgesamt 6 Reviere Besiedelte TK4 5 (6%)
Bestand in Hamburg 2 Reviere Besiedelte km² in HH 2 (0,3%)
Dichte insgesamt 0,0 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,0 Rev./km² Gefährdung RL NI 2

 

Charakteristik
Der Seeadler hat den Hamburger Raum erstmals Ende der 1990er Jahre im Zuge der Ausbreitung von Nordostdeutschland aus besiedelt.

Verbreitung
Die Art brütet im Hamburger Raum an der Unterelbe in den schleswig-holsteinischen Elbmarschen, auf Neßsand, im Duvenstedter Brook und im Sachsenwald. Seit 2011 existiert mit einem Horstpaar in Wilhelmsburg innerhalb Hamburgs ein zweites Vorkommen.

Lebensraum
Als Baumbrüter mit oft riesigem Horst benötigt der Seeadler alten Laubholzbestand. Die Brutplätze an der Elbe befinden sich teilweise recht frei einsehbar in Weiden oder Pappeln kleinerer Gehölze und Baumreihen. Die Nahrungssuche findet vor allem im Einzugsbereich der Elbe mit ihrem reichen Angebot an Wasservögeln und Fischen statt.

Bestandstrend
Aus dem 19. Jahrhundert sind keine Brutvorkommen in Hamburg und Umgebung bekannt (Dietrich 1928). In der Haseldorfer Marsch kam es erstmals 1997 zu einer Brutansiedlung, innerhalb Hamburgs brütete die Art nach einem erfolglosen Versucht 1999 erstmals 2009 erfolgreich im Duvenstedter Brook.

Anmerkungen
Zusätzlich zu den Brutpaaren halten sich auch in den Sommermonaten weitere Nichtbrüter und teilweise auch Paare z.B. in den Vier- und Marschlanden und an der Oberelbe auf. 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001) 

In Hamburg kam es 1999 erstmals zu einem Ansiedlungsversuch im Duvenstedter Brook. Trotz Bau eines vollständigen Horstes fand eine Brut letztlich nicht statt. Im niederschlagsarmen Sommer 1999 trockneten die Feuchtgebiete im Nahrungsrevier aus und waren im Frühjahr 2000 weitgehend fischfrei, sodass akuter Nahrungsmangel herrschte (STRUWE-JUHL & LATENDORF 2000).