Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

05.05.2012

NSG Moore bei Buxtehude

Andreas Giesenberg

 Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
mittelhäufiger Brutvogel und Durchzügler, seltener Wintergast

 

Brut:
Die Bekassine ist ein typischer Brutvogel des Elbtals und der Moore auf der Geest. Die Brutgebiete im Hamburger Berichtsgebiet liegen vor allem in den Vier- und Marschlanden (Kirchwerder Wiesen, Neuengammer Durchstich Altengamme), Hamburg Neuland, im NSG Moorgürtel, in den Pinneberger Elbmarschen und in der Alsterniederung bei Fahrenhorst. Nach Renaturierungsmaßnahmen im NSG Butterbargsmoor und im Himmelmoor werden auch an diesen Orten wieder balzende Individuen beobachtet.

 

Zug/Rast:
Zur Zugzeit weisen die Süßwasserwatten der Elbe die höchsten Bestände auf. Die bedeutendsten Rastgebiete sind das Fährmannsander Watt und die angrenzende Kleientnahmestelle in der Wedeler Marsch, der Holzhafen mit der Billwerder Bucht und die die Pinnaumündung. Abseits der Tidewatten werden die höchsten Rastbestände  an der Kleientnahme Krümse / WL und im  Himmelmoor/PI beobachtet.
Besonders in den Jahren 2013 und 2015 wies die Bekassine im Fährmannsander Elbwatt  im Herbst hohe Bestände auf. Zwischen Anfang August und Mitte Oktober 2013 wurden an 15 Tagen zwischen 100 und 180 Bekassinen im Watt bzw. bei Hochwasser an der angrenzenden Kleientnahmestelle Wedeler Marsch  beobachtet. Im Jahr 2015 wurden zwischen Anfang September und Ende Oktober am gleichen Ort an 13 Tagen zwischen 100 und 200 Exemplare gemeldet.

 

Jahresmaxima im Berichtszeitraum:

06.10.2012   70 Ind. Kleientnahme Wedeler Marsch/PI M.SOMMERFELD
03.08.2013 180 Ind. Fährmannssander Watt/PI C.WEGST
02.04.2014   80 Ind. Wedeler Marsch/PI M.SOMMERFELD
08.10.2015 200 Ind. Fährmannsander Watt/PI M.BRÄMER

 

Winter:

Dezemberbeobachtungen im Berichtszeitraum > 8 Individuen:

15.12.2012   19 Ind. Kleientnahme Wedeler Marsch/PI G.TAFELSKY
13.12.2013   30 Ind. Wedeler Marsch/PI G.FICK
01.12.2014   10 Ind. Kleientnahme Wedeler Marsch/PI T.ORTHMANN
19.12.2014     9 Ind. Haseldorfer Marsch, Großer Priel/PI G.FICK
14.12.2015   50 Ind. Fährmannssander Watt/PI G.FICK
28.12.2015   14 Ind. Krabatenmoor/PI G.FICK

 

Im Januar und Februar wurden max. 6 Individuen am 19.02.2012 an der Kest Krümse  sowie 18 Individuen am 28.02.2018 an der Kest Wedeler Marsch beobachtet. Zumindest  die Beobachtung aus der Wedeler Marsch dürfte aber schon dem Heimzug zuzuordnen sein.

 

Bearbeitung durch M.Sommerfeld und G.Fick

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 260 Reviere Besiedelte TK4 43 (54%)
Bestand in Hamburg 140 Reviere Besiedelte km² in HH 84 (11%)
Dichte insgesamt 0,1 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,2 Rev./km² Gefährdung RL HH 2, NI 2, SH 2

 

Charakteristik
Die Bekassine ist eine langschnäblige Limikole sehr feuchten Grünlandes.

Verbreitung
Die Verbreitung ist im Elbtal recht geschlossen, wobei Schwerpunkte im Moorgürtel, in Neuland und den Vier- und Marschlanden liegen. Auch Pagensand, der Duvenstedter Brook und das Nienwohlder Moor weisen noch höhere Bestände auf. In den Unterelbemarschen, im Himmelmoor, dem Wittmoor, in der Oberalsterniederung und dem Stellmoorer Tunneltal kommt die Art noch vor.

Lebensraum
Die Bekassine brütet in sehr feuchtem Grünland, wo die Neststandorte versteckt in Binsen oder hohen Grasbulten liegen und ein stocherfähiger Boden die Nahrungssuche erlaubt. Dabei meidet die Art auch Waldränder und stark verbrachte Flächen mit höherer Gras- und Staudenvegetation nicht. Typisch sind auch Vorkommen in angestauten Hochmoorflächen.

Bestandstrend
Während der Bestand im Gesamtgebiet für 1967-69 noch auf 425-480 RP geschätzt wurde (Garthe 1996) und seitdem stark zurückgegangen ist, ergibt sich für Hamburg allein ein etwas weniger ausgeprägter Negativtrend (1967/69 185-200 RP, 1984/86 140-160 RP, 1987/89 160-180 RP, 1997/2000 180 RP; Garthe 1996, Mitschke & Baumung 2001).

Anmerkungen
Die Bekassine profitiert besonders vom Vertragsnaturschutzprogramm in Hamburg sowie von Renaturierungsmaßnahmen in verschiedenen Mooren. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Die Verbreitungskarte der Bekassine zeigt vier Hauptbrutgebiete: die Süderelbemoore (inkl. Einzelvorkommen in Moorburg 45 BP), Neuland und Wilhelmsburg (15 BP), Duvenstedter Brook und Umgebung (15 BP) und Vier- und Marschlande sowie Boberger Niederung (zusammen 80 BP). Daneben kommt die Bekassine vereinzelt in der Rissen-Sülldorfer Feldmark, im Wittmoor und im Stellmoorer Tunneltal vor. 
Insgesamt liegt der Brutbestand in Hamburg bei 180 BP, was einer mittleren Dichte von 0,2 BP/100 ha bei einer Rasterfrequenz von 11,0 % entspricht. Pro km2 wurden Dichten bis zu 7 BP (Nincoper Moor) erreicht, auf Probeflächen Werte von maximal 1,03 BP/10 ha (PF 29,2 ha, Fünfhausen) bzw. 1,09 BP/10 ha (PF 27,6 ha, Neuengamme) ermittelt

Lebensraum
Das Vorkommen der Bekassine ist eng an feuchtes Grünland gebunden. Hier werden insbesondere sehr nasse und verbinste, extensiv oder kaum genutzte Bereiche besiedelt. Die Nahrungssuche mit dem langen Stocherschnabel erfordert im Brutrevier einen feuchten lockeren Boden bzw. stocherfähige Gewässerränder meist entlang von Gräben. Besonders gute Voraussetzungen bieten die Grundwasser-Aussickerungsbereiche der Geestrandmoore bei Neugraben und die grabenreichen Teile der Vier- und Marschlande, vor allem in den Kirchwerder Wiesen. Im Duvenstedter Brook und Wittmoor werden zusätzlich durch Anstau renaturierte Hochmoorflächen besetzt.

Bestandsentwicklung
Die Bekassine ist trotz lokaler Bestandszunahmen (z.B. im Moorgürtel bei Neugraben und im Duvenstedter Brook) insgesamt während der letzten vier Jahrzehnte deutlich im Bestand zurückgegangen. GARTHE (1996) nennt für Hamburg folgende Abschätzungen: 1967-1969 190-195 BP; 1984-1986 150 BP; 1987-1989 170 BP. Diese Zahlen dürften die realistische Bestandsgröße etwas unterschätzen, da systematische Nachsuchen sich auf die Vorkommensschwerpunkte beschränkten. Verwaist sind inzwischen im Elbtal vor allem Teile von Altenwerder und Moorburg, große Teile Wilhelmsburgs, Reitbrooks und Ochsenwerders. Auf der Geest sind in den letzten vier Jahrzehnten ehemalige Brutplätze in der Eidelstedter Feldmark, Langenhorn, im Kiwittsmoor, Raakmoor, in der Hummelsbütteler Feldmark, Poppenbüttel, Farmsen-Berne, am Öjendorfer See und vermutlich auch in den Volksdorfer Teichwiesen (letzter Nachweis 1996) verwaist. Insgesamt ist die Bekassine seit 1960 in Hamburg aus ca. 50 % ihres Areals verschwunden!

  

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
180 BP 0,2 BP/km² 11,0 % 84