Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

30.08.2015

Scharmbeck / Winsen

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 6.300 Reviere Besiedelte TK4 69 (86%)
Bestand in Hamburg 5.200 Reviere Besiedelte km² in HH 358 (47%)
Dichte insgesamt 2,6 Rev./km² Trend stabil
Dichte in Hamburg 6,8 Rev./km² Gefährdung RL SH V

 

Charakteristik
Als „Kunstfelsenbrüter“ ist der Mauersegler ein obligater Stadtvogel.

Verbreitung
Die Art zeigt ihre höchsten Dichten in den am dichteten bebauten, innerstädtischen Bereichen Hamburgs, erreicht teilweise auch in Kleinstädten (Uetersen, Buxtehude, Norderstedt) höhere Bestände. In durch Wälder und offene Kulturlandschaft dominierten Landschaften findet sich die Art allenfalls in Einzelpaaren in Dörfern oder fehlt ganz.

Lebensraum
Brutplätze befinden sich an höheren Gebäuden, vor allem an mehrstöckigen Wohnblocks unter dem Dach. Gelegentlich finden Bruten auch an größeren Bauernhöfen statt, Nisthilfen werden gerne angenommen.

Bestandstrend
Bis zur ersten Atlaskartierung in Hamburg fehlten großflächige Bestandsaufnahmen. Anfang der 1990er Jahre wurden auf Basis von Probeflächenkartierungen für Hamburg 3.800-4.600 RP und für das gesamte Berichtsgebiet 6.300 RP hochgerechnet (Hilken in Garthe 1996), wobei den im Vergleich zu den Kartierergebnissen geringeren Häufigkeiten wohl eher methodische Unterschätzungen als Bestandsveränderungen zugrunde liegen. In den letzten zehn Jahren scheint der Bestand leicht rückläufig.

Anmerkungen
Aus großen, alten Laubwäldern bekannte Baumbruten sind für den Hamburger Raum bisher nicht nachgewiesen.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Mauersegler zeigt in Hamburg im inneren Stadtbereich eine geschlossene Verbreitung. Größere zusammenhängende Vorkommen findet man außerdem in Bergedorf, Billstedt, Harburg, Langenhorn, Finkenwerder und Neugraben. Höchste Siedlungsdichten werden in der Wohnblockzone von Eimsbüttel, Altona, Barmbek, Eilbek und Horn erreicht. In den Vier- und Marschlanden konnten vereinzelt Bruten nachgewiesen werden, in den Dörfern des Alten Landes ist die Art verbreitet. Gänzlich fehlt der Mauersegler in der Gartenstadt vor allem im Nordosten Hamburgs. Der Gesamtbestand in Hamburg liegt bei 5400 BP. Die Art erreicht eine Rasterfrequenz von 45,2 % und eine mittlere Dichte von 7,1 BP/100 ha. Höchste Dichten pro km2 fanden sich mit 85 BP in der City um St. Petri bzw. 140 BP in Barmbek-Süd. Auf Probeflächen wurden bis zu 14,44 BP/10 ha (PF 27,7 ha, Gänsemarkt), 16,18 BP/10 ha (PF 17,3 ha, Spreehafen) bzw. 16,3 BP/10 ha (PF 18,4 ha, Speicherstadt) nachgewiesen. 

Lebensraum
Der Mauersegler bevorzugt als Nistplatz in Hamburg meist mehrgeschossige Wohnbauten mit schadhaftem Dach oder Fassaden mit Ritzen und Spalten. Auch in renovierungsbedürftigen Plattenbauten finden sich oft große Kolonien. Mehrfach konnten Bruten in künstlichen Nisthilfen beobachtet werden, die zukünftig noch an Bedeutung gewinnen könnten. In Stadtrandlage kommt es vereinzelt auch zu Bruten an Einzel- oder Reihenhäusern und im Alten Land werden Bauernhöfe als Brutplatz akzeptiert. Baumbruten sind in Hamburg noch nicht beobachtet worden. Als Luftraumjäger ist der Mauersegler an keine speziellen Nahrungsräume gebunden, bevorzugt aber Gebiete in der Nähe von Gewässern, wie z. B. die Außenalster (HILKEN in GARTHE 1996).  

Bestandsentwicklung
Aussagen über die Bestandsentwicklung des Mauerseglers in Hamburg sind schwierig, da es bisher keine genaue Zählung gab. Vermutlich hat der Bestand in den letzten Jahren abgenommen. Sanierungsmaßnahmen an älteren Gebäuden im Zuge wachsenden Umwelt- und Energiebewusstseins nehmen dem Mauersegler die Nistmöglichkeiten. So siedelte die Art bis in die 1990er Jahre in großer Zahl in einer Plattenbausiedlung in Rahlstedt, bis diese renoviert wurde. Nur an wenigen Gebäuden (z. B. Neustadt/Wexstraße) wurden bisher Ersatzbrutplätze geschaffen, welche die Verluste kompensieren könnten. Im Zuge eines vom NABU, Landesverband Hamburg, 1999 ins Leben gerufene Projekts konnten bisher etwa 300 Nistmöglichkeiten für Mauersegler geschaffen werden. Sollte in Zukunft bei Sanierungsmaßnahmen die Schaffung von Ersatzbrutplätzen nicht Standard werden, ist mit einem weiteren Bestandsrückgang zu rechnen. 

 

Dichte auf Probeflächen   City Blockbebauung Villenviertel
Mauersegler Hektar 219,3 2275,4 174,7
  Anzahl
Probeflächen
8 80 6
  Reviere 107 836 21
  Stetigkeit 75,0 86,3 66,7
Dichte Median 4,17 3,34 0,91
[Reviere/10ha] Mittelwert 5,06 3,85 1,50
  Standard-
abweichung
4,75 3,01 2,00

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
5.400 BP 7,1 BP/km² 45,2 % 345