Bildinfo Geschlecht Federkleid
Datum Ort Fotograf |
adult
23.08.2015 Holland Andreas Giesenberg |
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Bestand insgesamt | 900 Reviere | Besiedelte TK4 | 47 (59%) |
Bestand in Hamburg | 500 Reviere | Besiedelte km² in HH | 106 (14%) |
Dichte insgesamt | 0,4 Rev./km² | Trend | stabil |
Dichte in Hamburg | 0,7 Rev./km² | Gefährdung | RL HH V |
Charakteristik
Die Dohle hat sich in 90 Jahren vom Baum- zum Gebäudebrüter gewandelt.
Verbreitung
Die Art brütet in Deutschland vor allem im Norden und Westen und zeigt auch im Hamburger Raum einen entsprechenden Schwerpunkt (v.a. Buxtehude, Hamburger Westen und um den Flughafen Fuhlsbüttel), während die Harburger Berge, die Hamburger Innenstadt, die Vier- und Marschlande und weite Teile der Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg unbesiedelt sind.
Lebensraum
Im Hamburger Raum brütet die Dohle fast nur in und an Gebäuden, vor allem in Schornsteinen. Besiedelt sind sowohl die Wohnblockzone als auch die Gartenstadt, wobei größere, kurzrasige Rasenflächen oder Agrarlandschaft in der Nähe notwendig sind. Vereinzelt finden sich Brutplätze auch an Brücken, Industriegebäuden im Hafen sowie in einigen Parks in alten Bäumen.
Bestandstrend
Vor dem großen Brand 1842 bewohnte die Dohle in Hamburg verschiedene Kirchtürme, Anfang des 19. Jahrhunderts kam sie fast nur noch als Baumbrüter vor (Dietrich 1928). In den folgenden Jahrzehnten entstanden viele neue Kolonien in Schornsteinen, wobei der Bestandsgipfel wohl bereits in den 1980er Jahren überschritten war. In den letzten Jahren scheint das Vorkommen stabil und einige neue Kolonien (z.B. Ottensen) wurden besiedelt.
Anmerkungen
Das Verschließen von Schornsteinen zerstört viele Brutmöglichkeiten.
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)
Verbreitung und Bestand
Die Dohle brütet in Hamburg nur in inselartigen Vorkommen vor allem im Hamburger Westen von Rissen über Blankenese und Sülldorf bis nach Othmarschen (160 BP), von Bahrenfeld über Stellingen und Niendorf bis nach Groß Borstel und Fuhlsbüttel in der Nachbarschaft des Flughafens (90 BP), in Langenhorn an der Grenze zu Norderstedt (40 BP), vereinzelt im Oberalsterraum von Wellingsbüttel bis nach Duvenstedt und Volksdorf (35 BP), in Rahlstedt (50 BP), Wilhelmsburg (30 BP) und Bergedorf (13 BP). Einzelvorkommen wurden zudem in Neuenfelde, im Hafen, Neuengamme, Jenfeld und Marienthal nachgewiesen.
Der Gesamtbestand der Dohle beläuft sich auf 440 BP. Das entspricht einer mittleren Dichte von 0,6 BP/100 ha, die Rasterfrequenz beträgt 11,9 %. Dichtekonzentrationen ergeben sich aus der kolonieartigen Siedlungsweise der Art und fanden sich in Hamburg mit je 20 BP/km² an Silos bei der Rethehubbrücke, in Langenhorn und mit 24 BP in Blankenese. Auf Probeflächen wurden bis zu 5,12 BP/10 ha (PF 24,4 ha, Langenhorn) und 5,49 BP/10 ha (PF 24,5 ha, Fuhlsbüttel) erreicht.
Lebensraum
Der weitaus größte Teil der Dohlen Hamburgs brütet in Schornsteinen. Dabei werden sowohl Einzelhäuser in der Gartenstadt als auch Wohnblocks angenommen. Entscheidend für eine Kolonieansiedlung sind Nahrungshabitate auf Grünland oder in der Feldmark benachbart zu potentiellen Neststandorten. In Rissen und Sülldorf sind das Feldmarkreste, in Groß Borstel und Fuhlsbüttel die Grasflächen des Flughafens. Die meisten besiedelten Gebäude stammen aus der Vorkriegszeit oder den 1950er Jahren. Im Hafen sind einige Kolonien an industriellen Standorten besetzt: Silos, Mühlen und Brücken (Rethehubbrücke). Aktuell sind vereinzelt noch Baumbruten aus dem Jenischpark, Wohldorfer Wald und dem Berner Gutspark bekannt.
Bestandsentwicklung
An vielen Stellen in der Stadt sind vergitterte bzw. mit Maschendraht überspannte Schornsteine zu finden, die auf eine ehemalig weitere Verbreitung der Dohle hindeuten. Bekannt sind erloschene Vorkommen im Stadtgebiet von Harburg, in Eppendorf, am Rothenbaum, in Wandsbek, Sasel und Poppenbüttel. Allerdings ist nicht nur zunehmender Nistplatzmangel bei Gebäudebrütern für Bestandsrückgänge verantwortlich. Besonders drastisch waren baumbrütende Dohlen von Bestandsabnahmen betroffen. Ehemals waren z.B. in Marmstorf, im Wohldorfer Wald, in Wandsbek, Poppenbüttel und an der Mellingburger Schleuse Baumbruten bekannt, die bis Mitte der 1970er Jahre erloschen. Auch Kirchen (z.B. bis Ende der 1960er Jahre in Wandsbek) haben als Brutplätze keine Bedeutung mehr, nachdem Einflugmöglichkeiten meist verschlossen wurden.
Bestand | mittlere Dichte | Rasterfrequenz | Besetzte Raster |
440 BP | 0,6 BP/km² | 11,9 % | 91 |