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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

08.04.2012

Bokel / Sprackensehl

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

  

Bestand insgesamt 4.300 Reviere Besiedelte TK4 73 (91%)
Bestand in Hamburg 1.800 Reviere Besiedelte km² in HH 326 (42%)
Dichte insgesamt 1,8 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 2,3 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Der Kleiber ist ein Stammkletterer vor allem an alten Laubbäumen.

Verbreitung
Die höchsten Dichten werden in den großen Waldgebieten des Rüstjer Forstes, der Harburger Berge, im Kreis Stormarn mit der Hahnheide sowie im Sachsenwald erreicht. Daneben sind auch die locker bebauten, baumreichen Vororte im Hamburger Westen sowie in den Walddörfern (inkl. des Wohldorfer Waldes) dicht besiedelt. Der Kleiber erreicht vereinzelt auch innenstadtnahe Brutgebiete, fehlt aber in den Unterelbemarschen, im Hamburger Hafen und in Teilen der Vier- und Marschlande weitgehend als Brutvogel.

Lebensraum
Besiedelt werden Laub- und Laubmischwälder, wobei der Kleiber Baumarten mit rissiger Rinde (v.a. Eichen) bevorzugt, aber auch in alten, totholzreichen Buchenwäldern hohe Dichten erreichen kann. Auch in Knicks mit Eichenüberhältern sowie in der Gartenstadt und in Grünanlagen kommt die Art vor.

Bestandstrend
Als Altholzbewohner hat sich die Art im Stadtgebiet Hamburgs langsamer als viele Gebüschbrüter in die Gärten ausbreiten können (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 5 RP, 1997-2000 60 RP, 2007/08 73 RP, Mitschke 2009). Im schleswig-holsteinischen Umland hat die Art ebenfalls im Bestand zugenommen (1985-1994 1.800 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 2.300 RP).

Anmerkungen
Spechtlöcher und Nistkästen bieten auch in der Stadt viele Brutmöglichkeiten.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Kleiber zeigt Verbreitungsschwerpunkte vom Klövensteen und von Rissen entlang des Elbhangs bis nach Altona (315 BP), in den Harburger Bergen mit Teilen des Harburger Stadtgebietes (350 BP), vom Ohlsdorfer Friedhof entlang der Oberalster bis in den Wohldorfer Wald und Duvenstedter Brook (470 BP) sowie über Bramfeld und Sasel bis nach Volksdorf mit dem Volksdorfer Wald (180 BP). Inselartig in der bebauten Zone liegen Vorkommen z.B. im Altonaer Volkspark, Niendorfer Gehege, Stadtpark, an der Wandse in Rahlstedt, im Wandsbeker Gehölz, Öjendorfer Park und in Bergedorf. Im Elbtal tritt der Kleiber nur sehr spärlich auf: Alte Süderelbe, Wilhelmsburg, Billwerder Insel, Neuengamme, Kirchwerder.
Der Brutbestand des Kleibers in Hamburg beträgt 1.700 BP, die Art hat eine mittlere Häufigkeit von 2,2 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 38,8 %. Die höchsten Dichten pro km² wurden in der Haake mit 22 BP und auf dem Ohlsdorfer Friedhof mit 30 BP gezählt. Auf Probeflächen wurden maximale Dichten von 3,48 BP/10 ha (PF 28,7 ha, Wohldorfer Wald), 3,56 BP/10 ha (PF 25,3 ha, Oberalster Wellingsbüttel) und 3,73 BP/10 ha (PF 13,4 ha, Oberalster Poppenbüttel) erreicht.

Lebensraum
Der Kleiber bewohnt Altholzbestände und bevorzugt Baumarten mit rissiger Rinde. Typisch ist er in Hamburg für Vorkommen von alten Eichen. Verbreitet werden aber auch Buchenwälder in teilweise hoher Dichte besiedelt, z.B. am Elbhang zwischen Rissen und Altona, an der südlichen Geestkante in Hausbruch und Heimfeld, im Wohldorfer Wald und im Oberalsterraum. Auch Nadelwälder, insbesondere lichteren Kiefernalthölzer sind besetzt. Dabei kommt der Kleiber in fast allen größeren Grünanlagen der Stadt vor, meidet aber die Gartenstadt weitgehend (vgl. Tab.). Ausnahmen sind dann gegeben, wenn wie in Rissen oder Teilen der Walddörfer Alteichen als Überhälter von Restknickbeständen erhalten geblieben sind. Die Vorkommen im Elbtal sind besonders erwähnenswert: an der Alten Süderelbe ist ein Pappelaltholz besiedelt, in Wilhelmsburg findet sich die Art vereinzelt in der Gartenstadt, in Kleingartenanlagen, in den Vier– und Marschlanden als ebenfalls isolierte Einzelvorkommen in Dörfern, gerne an Bracks. Neben Buntspechthöhlen werden regelmäßig Nistkästen als Bruthöhle ausgebaut.

Bestandsentwicklung
Der Kleiber gehört zu jenen Vogelarten der Wälder mit einer signifikanten Bestandszunahme in den letzten Jahrzehnten. Die mittlere Dichte der Art hat auf Probeflächen seit den 1960er Jahren um das Vier- bis Fünffache zugenommen (MITSCHKE et al. 2000). Vor allem in Grünanlagen sind die Bestände stark angewachsen, die Gartenstadt wurde in geringer Dichte teilweise neu besiedelt.

 

Dichte auf Probeflächen   Villen-
viertel
Garten-
stadt
Grün-
anlage
Laub-
wald
Misch-
wald
Nadel-
wald
Kleiber Hektar 174,7 5430,2 488,5 172,7 286,4 533,5
  Anzahl
Probeflächen
6 196 21 7 13 18
  Reviere 10 216 62 28 27 63
  Stetigkeit 50,0 48,0 81,0 85,7 92,3 89,5
Dichte Median 0,26 0,00 1,07 1,89 0,89 1,04
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,49 0,42 1,20 1,82 1,02 1,10
  Standard-
abweichung
0,62 0,62 0,98 1,17 0,59 0,63

 

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
1.700 BP 2,2 BP/km² 38,8 % 296