Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

13.08.2012

Hamburger Innenstadt

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 10.600 "Reviere" Besiedelte TK4 45 (56%)
Bestand in Hamburg 10.000 "Reviere" Besiedelte km² in HH 330 (43%)
Dichte insgesamt 4,3 Rev./km² Trend stabil
Dichte in Hamburg 13,0 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Der Bestand der Straßentaube in Hamburg geht auf Anfang des 20. Jahrhunderts an der Nicolaikirche ausgesetzte Felsentauben zurück (Dietrich 1928).

Verbreitung
Die Art zeigt eine Konzentration des Vorkommens auf den inneren Stadtbereich mit City und Wohnblockzone sowie auf Teile des Hamburger Hafens. Randliche Stadtteile wie Rissen, Langenhorn, Bergedorf oder Neugraben-Fischbek sind inselartig besiedelt, die Bestandsanteile im Umland (v.a. Uetersen, Pinneberg, Quickborn, Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Bargteheide, Ahrensburg, Reinbek, Geesthacht, Buxtehude, Jork) sind vergleichsweise klein.

Lebensraum
Die Straßentaube brütet an/in verschiedensten Gebäuden, besonders häufig unter Brücken, so dass sich viele Vorkommen entlang von Bahnlinien bzw. im Umfeld von Bahnhöfen konzentrieren.

Bestandstrend
1901 waren in Hamburg drei Brutplätze bekannt, 1938 wurden 3.000 und für 1953 6.000 Tauben geschätzt. Die Schätzungen seit 1958 deuten auf einen in den letzten Jahrzehnten weitgehend stabilen Bestand hin (1958 15.000 bis 20.000 Ind., 1990 max. 25.000 Ind., 1997-2000 10.000 „BP“=20.000 Ind.; Klemp in Garthe 1996, Mitschke & Baumung 2001).

Anmerkungen
Genaue Bestandsangaben existieren wegen des hohen Nichtbrüteranteils in Schwärmen und der über das ganze Jahr verteilten Brutaktivität nicht.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)  

Verbreitung und Bestand
Die Stadttaube besiedelt die Wohnblockzone und City Hamburgs weitgehend vollständig und erreicht im Osten der Stadt teilweise auch die Landesgrenze. An den Rändern des geschlossenen Verbreitungsgebietes finden sich inselartige Vorkommen in Iserbrook, Osdorf, Eidelstedt, Schnelsen, Langenhorn, Finkenwerder und Neugraben. Wilhelmsburg und der Hafen sind im Siedlungsraum fast flächendeckend besiedelt, in Bergedorf (350 Paare) und Harburg (450 Paare) finden sich weitere zahlenstarke Bestände. Höchste Dichten wurden in der Neustadt und angrenzenden Stadtteilen sowie an Silos auf der Hohen Schaar gefunden.
Insgesamt beträgt der Bestand in Hamburg gegenwärtig 10.600 Paare, was einer mittleren Dichte von 13,9 BP/100 ha entspricht. Die Stadttaube erreicht dabei eine Rasterfrequenz von 41,4 %. Maximal wurden pro km2 300 Paare (Hauptbahnhof), 375 Paare (Nicolaikirche) bzw. 400 Paare (Reeperbahn) nachgewiesen. Auf die Angabe von lebensraumbezogenen Siedlungsdichten auf Probeflächen wird verzichtet, weil während der Kartierung pauschal alle beobachteten Stadttauben gezählt wurden und im Anschluß das Ergebnis durch Zwei geteilt wurde. Eine flächendeckende Kartierung brütender Paare war nicht möglich.

Lebensraum
Die Stadttaube besiedelt in der Hamburger City alte Gebäude wie Kirchen, Bürohäuser, Brücken und Bahnhöfe. Im Hafen werden auch Fabrikanlagen und Bunker genutzt. Die Nistplätze an den Gebäuden in Mauernischen, auf Dachböden und Vorsprüngen sind meist wind- und wettergeschützt. Freie, ungeschützte Brutplätze, z. B. in Leuchtreklame-Buchstaben, sind die Ausnahme (KLEMP in GARTHE 1996). Nahrungshabitate in der City sind im allgemeinen unbebaute Flächen (Rathausmarkt, Gerhard Hauptmann-Platz), Fußgängerzonen, aber auch Parks wie die Wallanlagen, meist im Zusammenhang mit regelmäßig bestückten Futterstellen. Im Hafen spielen Ruderalflächen oder das Fabrikgelände der Hamburger Oelmühle eine größere Rolle.

Bestandsentwicklung
Gegenwärtig scheint der Bestand der Stadttaube in Hamburg stabil zu sein, nachdem es in der vergangenen Zeit zu erheblichen Veränderungen gekommen war. Grobe Schätzungen für 1953 ergaben 6.000 Exemplare (BRUNS 1959). Anhand von Siedlungsdichte-Untersuchungen auf Teilflächen schätzt MULSOW (1968) den Bestand in Hamburg für 1966 auf 10.000 BP im inneren Stadtbereich. Eine flächendeckende Bestandserfassung des Hamburger Stadtgebietes ergab im Jahr 1990 einen Bestand von 25.000 Stadttauben (KLEMP 1993), ein durch die vorliegende Atlaskartierung gut bestätigtes Ergebnis.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
10.600 BP 13,9 BP/km² 41,4 % 316