Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

 

 

 

04.08.2009

NSG Kirchwerder Wiesen

Sven Baumung

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

Status

seltener Brutvogel, mäßig häufiger Durchzügler

Die meisten Beobachtungen stammen aus dem Elbtal.

 

Brut

Am einzigen Brutplatz im Berichtsgebiet den Kirchwerder Wiesen schritten 2012 4 Paare, 2013 4 Paare und 2014 3 Paare zur Brut.

 

Zug

Zahlenstärkste Beobachtungen:

 

28.04.2012 20 Ind. Wedeler Marsch/PI M.SOMMERFELD
16.08.2012 24 Ind. Wedeler Marsch/PI CZVS
31.08.2012 36 Ind. Dwarsloch/PI ELBSANDE
01.05.2013 16 Ind. Elbe vor Hetlingen/PI F.BRAUN
16.05.2014 15 Ind. Pinnaumündung/PI F.BRAUN
06.08.2015 25 Ind. Wedeler Marsch/PI M.SOMMERFELD
04.09.2015 19 Ind. Hamburger Yachthafen/PI T.STEGMANN
06.09.2015 25 Ind. Hamburger Yachthafen/PI G.TEENCK

 

Eine Ausnahme bildeten der 29.07.2015 sowie der 30.07.2015. Nach einer Phase mit kräftigem Westwinden konnten auf der Elbe vor der Wedeler Marsch bis zu 180 Trauerseeschwalben bei der Nahrungsuche beobachtet werden, was die zahlenstärkste Beobachtung  letzten 20 Jahre darstellt.

 

29.07.2015 180 Ind. Wedeler Marsch/PI M.SOMMERFELD, T.&S.RUST, L.BURNUS
30.07.2015 >73 Ind. Wedeler Marsch/PI T.ORTHMANN, G.FICK

 

abseits des Elbtales:

27.04.2013   7 Ind. Öjendorfer See/HH F.LAESSING, W.HAMPE
17.05.2014   8 Ind. Himmelmoor/PI G.PIRZKALL
18.08.2015 11 Ind. Öjendorfer See/HH K.WESOLOWSKI

 

Bearbeitung durch K. WESOLOWSKI


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 4 Reviere Besiedelte TK4 1 (1%)
Bestand in Hamburg 4 Reviere Besiedelte km² in HH 1 (0,1%)
Dichte insgesamt 0,0 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,0 Rev./km² Gefährdung RL HH 1, NI 2, SH 1

 

Charakteristik
Die Trauerseeschwalbe war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Urstromtal der Elbe weit verbreitet und brütete teilweise auch auf der Geest.

Verbreitung
Seit vielen Jahren brütet die Art nur noch in den Kirchwerder Wiesen.

Lebensraum
Die Brutplätze befinden sich auf Nistflößen, die auf einem breiten Graben in extensiv beweidetem Feuchtgrünland ausgebracht sind. Die Nahrungssuche erfolgt am Grabennetz und über den ausgedehnten Feuchtwiesen der Vier- und Marschlande, teilweise werden auch Fischteiche und die Elbe aufgesucht.

Bestandstrend
Vorkommen im Prökelmoor als Teil des jetzigen Ohlsdorfer Friedhofs erloschen bereits Ende der 1880er Jahre (Dietrich 1928). Im Elbtal zwischen Wilhelmsburg und der Winsener Marsch brüteten ín den 1930er Jahren noch wenigstens 180 BP (Tantow 1936). In den Vier- und Marschlanden betrug der Bestand 1976 noch 49 BP und ging bis Mitte der 1980er Jahre auf unter 10 BP zurück (Richter in Garthe 1996). Dieses Vorkommen ging in den letzten 25 Jahren nur noch leicht zurück.

Anmerkungen
Vor dem Hintergrund der europaweiten Bestandsrückgänge in den letzten Jahrzehnten ist der Bestand des isolierten, einzigen Brutvorkommen in Hamburg über mehrere Jahrzehnte erstaunlich und Hinweis auf die hohe Habitatqualität.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001) 

Gegenwärtig brütet die Trauerseeschwalbe regelmäßig nur noch im NSG Kirchwerder Wiesen in einer Kolonie mit 6 Paaren. In Einzeljahren kommt es auch zur Ansiedlung einzelner Paare an der Gose-Elbe. Die Nisthabitate in den Vier- und Marschlanden bilden Gräben mit einer gut ausgebildeten Schwimmblattvegetation und größeren offenen Gräben zur Nahrungssuche. Die Trauerseeschwalben brüten heute fast ausschließlich auf künstlichen Brutflößen. 

In den letzten Jahrzehnten sind die Brutvorkommen der Trauerseeschwalbe in Großteilen der Elbniederung erloschen. Noch 1969 wurden in den Vier- und Marschlanden durch systematische Nachsuche 40 und für Georgswerder 16 Nester ermittelt. Während der letzten 30 Jahre ging der Bestand in Hamburg von 49 Paaren in 1976 über 13 Paare in 1980 und 7 Paare in 1990 auf nunmehr 6 Paare zurück (RICHTER in GARTHE 1996). Das entspricht einem Rückgang von 88%. In den letzten Jahren ist der Bestand auf niedrigem Niveau stabil. Das Ausbringen von künstlichen Nisthilfen, sowie die Regulierung des Wasserstandes in den Brutgräben sind Voraussetzungen für den Bestandsschutz.